Schaeffler hat Nachhaltigkeit als zentralen Bestandteil seiner Unternehmensstrategie verankert. Bis 2040 soll Klimaneutralität erreicht werden – nicht nur in der Produktion, sondern auch in der gesamten Lieferkette. Dies betrifft auch den Automotive Aftermarket, der als Handels- und Logistikbereich eigene Herausforderungen mit sich bringt. Um dies zu bewältigen, setzt Schaeffler auf Maßnahmen zur Dekarbonisierung, nachhaltige Lager- und Transportlösungen sowie zirkuläre Geschäftsmodelle. Manuelle Herrmann von Schaeffler Automotive Aftermarket referiert darüber beim Automotive Talk Köln. Weitere Artikel zu dieser halbjährlichen Eventreihe finden Sie in der Kategorie: Automotive Talk
Nachhaltigkeit als strategisches Ziel
Die Nachhaltigkeitsstrategie von Schaeffler basiert auf den ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) und umfasst zehn Handlungsfelder. Während der Fokus in der Industrieproduktion oft auf ressourcenschonender Fertigung liegt, sind im Aftermarket andere Ansätze gefragt. Hier geht es vorrangig um nachhaltige Beschaffung, optimierte Logistik und kreislauffähige Produkte.
Ein zentrales Ziel ist die Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks in der Lieferkette. Schaeffler setzt dafür verstärkt auf grüne Materialien wie CO₂-reduzierten Stahl und optimierte Verpackungslösungen. Auch der Einsatz von Photovoltaikanlagen an Logistikstandorten trägt zur Emissionsminderung bei.
Dekarbonisierung in der Aftermarket-Lieferkette
Ein entscheidender Hebel für mehr Nachhaltigkeit im Automotive Aftermarket ist die Auswahl nachhaltiger Lieferanten. Schaeffler setzt zunehmend auf klimafreundliche Rohstoffe und energieeffiziente Prozesse in der gesamten Supply Chain. Dazu gehört der Einkauf von grünem Stahl, aber auch die Reduktion von Transportwegen und die Nutzung umweltfreundlicher Transportmittel.
Die Einführung von CO₂-optimierten Logistikkonzepten ist ein weiterer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Beispielsweise wird der innerbetriebliche Warenfluss (Intralogistik) durch intelligente Steuerung und emissionsarme Transportfahrzeuge optimiert.
Nachhaltige Lager- und Logistikprozesse
Da der Automotive Aftermarket keine eigene Produktion umfasst, liegt der Fokus auf Lagerhaltung und Distribution. Schaeffler investiert daher in umweltfreundliche Infrastrukturmaßnahmen. Ein Beispiel ist das Aftermarket-Zentrallager in Halle, das mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet wurde.
Neben der Energieversorgung steht auch die Verpackung im Mittelpunkt nachhaltiger Bestrebungen. Der Einsatz recycelter Materialien und die Reduzierung von Verpackungsmengen tragen dazu bei, den Ressourcenverbrauch zu minimieren.
Kreislaufwirtschaft: Remanufacturing und Recycling
Ein bedeutender Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie ist das Prinzip der Kreislaufwirtschaft. Produkte sollen nicht nur umweltfreundlicher hergestellt, sondern auch wiederverwertet werden. Schaeffler setzt daher auf Remanufacturing, Refurbishment und Recycling, um Bauteile zurück in den Wirtschaftskreislauf zu führen.
Dadurch lassen sich nicht nur Rohstoffe und Energie einsparen, sondern auch neue Geschäftsfelder erschließen. Kreislaufkonzepte gewinnen zunehmend an Bedeutung, da Kunden verstärkt nach nachhaltigen Alternativen suchen.
Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Nachhaltigkeit ist eine Investition in die Zukunft, bringt aber auch wirtschaftliche Herausforderungen mit sich. Umweltfreundliche Materialien und Technologien sind oft kostenintensiver. Daher steht Schaeffler vor der Aufgabe, eine Balance zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit zu finden.
Eine offene Frage bleibt, inwiefern der Markt bereit ist, für nachhaltige Produkte einen höheren Preis zu zahlen. Schaeffler prüft daher unterschiedliche Vermarktungsstrategien – etwa die Einführung einer „grünen“ Produktlinie neben der herkömmlichen.
Fazit zum Nachhaltigkeitsziel von Schaeffler
Nachhaltigkeit im Automotive Aftermarket geht weit über den Einsatz umweltfreundlicher Produkte hinaus. Schaeffler verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der Lieferkette, Logistik und Kreislaufwirtschaft einschließt. Die Umsetzung erfordert Investitionen und eine enge Zusammenarbeit mit Partnern und Kunden. Klar ist: Nachhaltigkeit wird künftig ein entscheidender Faktor für Wettbewerbsfähigkeit und Markterfolg sein. Q: Schaeffler / AMtalk