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Autofahrer fahren weniger – Jahresfahrleistung sinkt

Veröffentlicht am 10.12.2024
Die durchschnittliche jährliche Fahrleistung privater Autofahrer hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten um ein Viertel reduziert. Ökonomische Faktoren wie hohe Kraftstoffpreise und eine wachsende Sensibilität für ökologische Fragen prägen dieses Bild.
 

Eine aktuelle DAT-Analyse zeigt, dass die jährliche Fahrleistung der Autofahrer in Deutschland seit 2004 um 25 Prozent gesunken ist. Im Jahr 2023 lag die durchschnittliche Fahrleistung pro Fahrzeug bei 12.440 Kilometern – ein leichter Rückgang von 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Hauptgründe für den Rückgang sind gestiegene Mobilitätskosten und der Wunsch, das eigene Verhalten nachhaltiger zu gestalten.


Langfristiger Abwärtstrend bei gefahrenen Kilometern

Die Entwicklung der letzten zwei Jahrzehnte zeigt, dass deutsche Autofahrer immer weniger Kilometer mit ihren Fahrzeugen zurücklegen. Von 16.500 Kilometern im Jahr 2004 sank die durchschnittliche Jahresfahrleistung bis 2023 auf 12.440 Kilometer. Diese Veränderung spiegelt nicht nur die hohe Inflation und gestiegene Energiepreise wider, sondern auch ein wachsendes Umweltbewusstsein. Die jüngsten Daten deuten darauf hin, dass sich dieser Trend in den kommenden Jahren fortsetzen könnte.

Unterschiede bei Antriebsarten

Ein genauer Blick auf die verschiedenen Antriebsarten zeigt, dass Benzinfahrzeuge 2023 im Schnitt nur 10.460 Kilometer pro Jahr zurücklegten – ein Rückgang von 4,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieselfahrzeuge hingegen verzeichneten eine leichte Zunahme der jährlichen Laufleistung auf 16.070 Kilometer, was einem Plus von 0,5 Prozent entspricht. Bei Fahrzeugen mit elektrischen oder hybriden Antrieben stieg die durchschnittliche Laufleistung um 3,9 Prozent auf 14.400 Kilometer. Dies deutet darauf hin, dass batteriebetriebene Fahrzeuge zunehmend als Erstwagen eingesetzt werden, was durch verbesserte Reichweiten unterstützt wird.

Fokus auf private Nutzung

Im Jahr 2023 entfielen 62 Prozent der gefahrenen Kilometer auf private Zwecke wie Einkäufe oder Urlaubsfahrten. Arbeitswege machten etwa 33 Prozent der Gesamtlaufleistung aus, während geschäftliche Fahrten lediglich 5 Prozent einnahmen. Verglichen mit dem Jahr 2019, dem letzten Jahr vor der Corona-Pandemie, hat sich die Gesamtlaufleistung um rund 15 Prozent reduziert. Der größte Rückgang entfiel dabei auf private Fahrten, die im Schnitt um 1.350 Kilometer schrumpften.

Auswirkungen auf Werkstätten

Die reduzierte Fahrzeugnutzung hat auch Konsequenzen für die Automobilindustrie, insbesondere für Werkstätten. Vor allem bei Benzinfahrzeugen, die einen Großteil des Fahrzeugbestands ausmachen, ist der Rückgang der Jahreskilometerleistung spürbar. Dies führt zu einem geringeren Verschleiß und somit zu einer sinkenden Nachfrage nach Reparatur- und Wartungsarbeiten.

Die Rolle von Technologie und Infrastruktur

Die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen und deren wachsende Akzeptanz als Hauptfahrzeuge sind nicht nur auf die erweiterten Reichweiten zurückzuführen, sondern auch auf eine verbesserte Ladeinfrastruktur. Investitionen in Schnellladestationen und die Integration von Lademöglichkeiten in den Alltag, beispielsweise durch Wallboxen zu Hause oder in der Nähe von Arbeitsplätzen, spielen eine entscheidende Rolle. Zudem fördern staatliche Subventionen und steuerliche Vorteile den Umstieg auf elektrische Antriebe, was nicht nur die Fahrleistung elektrifizierter Fahrzeuge erhöht, sondern langfristig auch deren Anteil am Gesamtverkehr steigert. Dennoch bleibt die unzureichende Ladeinfrastruktur in ländlichen Regionen eine Herausforderung, die die Dynamik dieser Entwicklung bremsen könnte.

Umwelt- und gesellschaftspolitische Einflüsse

Die rückläufige Fahrleistung ist auch Ausdruck eines gesellschaftlichen Wertewandels. Umweltbewusstsein und die Bereitschaft, nachhaltigere Verkehrsmittel zu nutzen, haben in den letzten Jahren zugenommen. Viele Autofahrer kombinieren ihre Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder nutzen Fahrräder und Carsharing-Dienste für kurze Strecken. Die Auswirkungen des Klimawandels und die verstärkte öffentliche Diskussion über CO₂-Emissionen haben zu einem kritischen Hinterfragen der Mobilitätsgewohnheiten geführt. Gleichzeitig treiben Regulierungen wie die Einführung von Umweltzonen und der geplante Verbrenner-Auslauf in der EU die Veränderung der Mobilitätslandschaft voran. Die sinkende Fahrleistung könnte somit ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigeren Verkehrsinfrastruktur sein.


Fazit und Ausblick

Die rückläufige Fahrleistung deutscher Autofahrer ist das Ergebnis ökonomischer und ökologischer Veränderungen. Werkstätten und andere Akteure der Automobilbranche stehen vor der Herausforderung, sich an diese neuen Bedingungen anzupassen. Die wachsende Bedeutung von elektrifizierten Fahrzeugen und deren steigende Laufleistungen könnten jedoch neue Chancen bieten, insbesondere im Bereich der Wartung moderner Technologien. Quelle: DAT

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