Mit den typischen Herbstbedingungen wie Regen, Nebel und tief stehender Sonne müssen sich Verkehrsteilnehmer auf glatte Straßenverhältnisse einstellen. Der ADAC weist darauf hin, dass nicht nur Nässe und Dunkelheit das Fahren erschweren: Herbstlaub, das sich auf den Straßen sammelt, bildet in Verbindung mit Feuchtigkeit eine gefährliche Rutschfläche. Bei einer Vollbremsung verlängert sich der Bremsweg auf nassen und laubbedeckten Straßen erheblich, was ein ähnliches Risiko wie bei Schnee oder Eis darstellen kann.
Laub auf der Fahrbahn – eine unterschätzte Gefahr
Herbstliches Laub färbt die Natur zwar bunt, birgt aber auf den Straßen auch eine erhebliche Rutschgefahr. Kommt Nässe hinzu, entsteht ein Belag, der den Kontakt zwischen Reifen und Fahrbahn stark verringert. Insbesondere bei abruptem Bremsen oder schnellen Lenkmanövern kann es so schnell zu einem Verlust der Fahrzeugkontrolle kommen. Es ist daher ratsam, im Herbst besonders umsichtig zu fahren, die Geschwindigkeit zu reduzieren und den Abstand zu vergrößern, um im Ernstfall einen ausreichenden Bremsweg zu haben.
Feuchte Fahrbahnen und herbstliches Laub erhöhen die Unfallgefahr erheblich, vornehmlich bei überhöhter Geschwindigkeit oder abrupten Manövern. Rutschige Untergründe erfordern eine besonders vorsichtige Fahrweise. Um das Risiko zu minimieren, sollten Verkehrsteilnehmer ausreichend Abstand halten und die Geschwindigkeit an die Witterungsverhältnisse anpassen.
Fahrradfahren auf rutschigem Untergrund
Nicht nur Autofahrer, auch Radfahrer sind von der herbstlichen Rutschgefahr betroffen. Gerade an Straßenrändern und auf Radwegen sammelt sich das Laub oft in großen Mengen. Besonders gefährlich wird es, wenn Unebenheiten wie Bordsteinkanten oder Schlaglöcher unter den Blättern verborgen bleiben. Auch Steine oder Äste, die sich unter dem Laub verbergen, können Radfahrer zum Sturz bringen.
Ein nützlicher Tipp ist es, den Luftdruck der Fahrradreifen im Herbst leicht abzusenken. Dadurch vergrößert sich die Kontaktfläche der Reifen, was für besseren Grip auf dem rutschigen Untergrund sorgt. Wolfgang Herda empfiehlt zudem, vorsichtig zu fahren und Hindernisse so gut wie möglich zu vermeiden, da jede Unsicherheit bei Nässe und Laub schnell zu einem gefährlichen Ausrutscher führen kann.
Reinigungspflichten für Herbstlaub
Die Beseitigung von Laub auf Gehwegen unterliegt den Verkehrssicherungspflichten der Kommunen. In der Regel sind die Städte und Gemeinden verpflichtet, die Gehwege und Straßen für Fußgänger und Radfahrer sicher begehbar zu halten. Diese Verpflichtung kann jedoch auch an Hausbesitzer übertragen werden, die wiederum das Laubkehren auf die Mieter übertragen dürfen. Kommt es zu Unfällen aufgrund unzureichender Laubbeseitigung, haftet in erster Linie der Verantwortliche für die Reinigung, in der Regel also der Eigentümer oder die Kommune.
Das Oberlandesgericht Hamm stellte jedoch fest, dass Kommunen nicht verpflichtet sind, Wege von natürlichem Laubfall sofort zu reinigen. Maßgeblich für die Reinigungspflicht ist die Verkehrsbedeutung des Weges und das Gefahrenpotenzial. Das bedeutet, dass auf viel befahrenen Geh- und Radwegen eine regelmäßige Laubbeseitigung erforderlich ist, während dies auf weniger frequentierten Wegen in ländlichen Gegenden nicht zwingend der Fall ist.
Bremsweg und Fahrverhalten anpassen
Im Herbst sollten Autofahrer verstärkt darauf achten, wie sich der Bremsweg durch verschiedene Witterungsverhältnisse verlängern kann. Nasses Laub und Regen sorgen dafür, dass der Bremsweg deutlich länger wird und das Fahrzeug langsamer reagiert. Bei herbstlichem Wetter und schlechter Sicht erhöht sich das Risiko für Auffahrunfälle und Schleudern. Wichtig ist es daher, sanfte Brems- und Lenkmanöver durchzuführen und plötzliche Richtungswechsel zu vermeiden. Auch bei scheinbar normaler Fahrbahnbeschaffenheit kann eine unerwartete Laubschicht dazu führen, dass das Fahrzeug schnell ins Rutschen gerät. Um sicher unterwegs zu sein, empfiehlt es sich, stets mindestens eine Fahrzeuglänge Abstand zu halten und die Geschwindigkeit den äußeren Bedingungen anzupassen.
Tipps für den täglichen Arbeitsweg
Besonders auf dem täglichen Weg zur Arbeit unterschätzen viele die herbstlichen Gefahren auf den Straßen. Wer jeden Tag dieselbe Strecke fährt, könnte geneigt sein, die gewohnten Geschwindigkeiten auch bei widrigen Wetterbedingungen beizubehalten. Dabei kann der Arbeitsweg durch Baustellen, Regenfälle oder starke Windböen im Herbst unvorhersehbare Gefahren mit sich bringen. Zudem setzen Blätter, die in Kurven oder auf Brückenrampen liegen, das Rutschrisiko zusätzlich herauf.
Fazit
Sowohl für Autofahrer als auch Radfahrer gilt im Herbst erhöhte Wachsamkeit. Neben einem angemessenen Tempo und ausreichendem Abstand empfiehlt es sich, das Licht am Fahrzeug einzuschalten, um bei schlechter Sicht besser wahrgenommen zu werden. Für Radfahrer kann ein angepasster Reifendruck für besseren Grip auf rutschigen Wegen sorgen. Wichtig ist es zudem, auf glatten Fahrbahnen abrupte Bewegungen zu vermeiden.
Durch eine angepasste Fahrweise und sorgfältige Vorbereitung lassen sich Herbstgefahren wie nasses Laub und versteckte Hindernisse auf den Straßen und Gehwegen sicher bewältigen. Quelle: ADAC