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Unabhängiger Kfz-Aftermarket als Lösungsanbieter

Veröffentlicht am 15.11.2024
Der europäische unabhängige Kfz-Aftermarket stellt eine essenzielle Ergänzung zur markengebundenen Fahrzeugwartung dar. Mit einem Anteil von 62 % am Marktvolumen für Ersatzteile und Komponenten sowie einem dichten Netzwerk von Werkstätten und Teilehändlern sorgt er für schnelle und kosteneffiziente Reparaturen.
 

Der unabhängige Kfz-Aftermarket (IAM) spielt in Europa eine wesentliche Rolle in der Fahrzeugwartung und -reparatur. Dank seiner umfassenden Netzwerke und Effizienzsteigerungen bietet der IAM eine zentrale Ergänzung zum markengebundenen Kfz-Service und unterstützt mit einem jährlichen Marktvolumen von 73 Milliarden Euro nicht nur den Servicebereich, sondern schafft auch eine hohe Zahl an Arbeitsplätzen. Eine Studie von Roland Berger und dem europäischen Branchenverband FIGIEFA zeigt, wie der IAM den gesamten Lebenszyklus von Fahrzeugen unterstützt und gleichzeitig wichtige wirtschaftliche Vorteile schafft.


Mit einem dichten Netzwerk aus über 280.000 Werkstätten und Teilehändlern bietet der IAM schnelle und kostengünstige Lösungen und bleibt zudem ein verlässlicher Partner für private und gewerbliche Fahrzeughalter in der EU.

Effizienz und Innovationskraft im unabhängigen Aftermarket

Laut der von Roland Berger erstellten Studie wird der IAM rund 62 % des Marktanteils im Bereich Kfz-Ersatzteile zugeschrieben, was seine hohe Bedeutung unterstreicht. Effiziente Lieferketten und ein breites Netzwerk ermöglichen es dem IAM, Reparaturen und Wartungen kostengünstig und zeitnah anzubieten. Besonders für gewerbliche Kunden und Flottenbetreiber ist dies von Vorteil, da sie durch die effizienten Prozesse rund 230 Millionen zusätzliche Betriebsstunden jährlich einsparen. Die Kostenersparnis durch die entfallende Notwendigkeit zusätzlicher Fahrzeuge liegt laut der Studie bei geschätzten 16 Milliarden Euro.

Der IAM ist außerdem bekannt für seine hohe Innovationsbereitschaft: Ein Drittel der Ersatzteilgroßhändler im IAM investieren bis zu fünf Prozent ihres Umsatzes in Neuerungen, während 15 Prozent zwischen sechs und zehn Prozent des Umsatzes für die Entwicklung neuer Technologien bereitstellen. Der Fokus liegt dabei insbesondere auf der Digitalisierung und Schulungsprogrammen für Werkstätten. Diese proaktive Haltung macht den IAM zu einem der innovativsten Akteure im Automobilsektor und einem wertvollen Partner für den gesamten Aftermarket.

Zunehmende Bedeutung durch Elektrifizierung und Zusammenarbeit

Mit dem Wandel hin zur Elektromobilität wächst die Relevanz des unabhängigen Aftermarkets weiter. Da Fahrzeughersteller zunehmend den Fokus auf Verkauf und Erstinstandhaltung legen, wird der IAM zu einem unverzichtbaren Partner für die nachhaltige und kosteneffiziente Wartung von Elektrofahrzeugen. Ein zentraler Aspekt dieser Entwicklung ist die Unabhängigkeit des IAM, die es ermöglicht, markenübergreifende Lösungen für E-Fahrzeuge anzubieten.

Die Studienautoren empfehlen daher eine stärkere Kooperation zwischen Fahrzeugherstellern, Teileherstellern, Großhändlern und Werkstätten, um gemeinsam langfristige Effizienzsteigerungen zu erzielen. Eine solche Zusammenarbeit fördert die Entwicklung sogenannter „Win-Win-Win-Win“-Lösungen, bei denen Hersteller, Großhändler, Werkstätten und Kunden gleichermaßen profitieren. Diese Synergie ist für die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Automobilmarktes besonders wichtig und unterstützt die EU bei ihrem Ziel, die europäische Automobilwirtschaft auf globaler Ebene konkurrenzfähig zu halten.

Herausforderungen und Chancen für den IAM durch neue Technologien

Die Digitalisierung und die Einführung neuer Technologien stellen den unabhängigen Kfz-Aftermarket vor eine Reihe von Herausforderungen, eröffnen jedoch auch große Chancen. Mit der zunehmenden Verbreitung vernetzter Fahrzeuge und der Nutzung fahrzeugspezifischer Daten gewinnen Werkstätten und Teilehändler Zugang zu wertvollen Informationen, die eine präzisere Diagnostik und effizientere Reparaturabläufe ermöglichen. Gleichzeitig müssen IAM-Anbieter in neue Technologien investieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben und weiterhin hohe Servicequalität bieten zu können.

Hier kommen innovative Lösungen wie prädiktive Wartungsservices ins Spiel, die Fahrzeugdaten analysieren, um anstehende Wartungsbedarfe frühzeitig zu erkennen. Für den IAM bedeutet dies, dass er sich strategisch an die Entwicklungen im Bereich Datenmanagement und Diagnoseanwendungen anpassen muss, um sein Leistungsspektrum zu erweitern und den Erwartungen einer digital orientierten Kundschaft gerecht zu werden.

Ein weiterer Aspekt, der durch die neue Technologieentwicklung relevant wird, ist die wachsende Konkurrenz durch Akteure außerhalb der Automobilbranche, beispielsweise aus dem Technologiebereich. Die Konkurrenz durch Datenplattformen und technologieaffine Unternehmen könnte den Wettbewerb verstärken und den Druck auf traditionelle IAM-Unternehmen erhöhen, verstärkt digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln. Hierfür sind Investitionen in die IT-Infrastruktur sowie eine enge Zusammenarbeit mit Technologiepartnern erforderlich, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben und das eigene Serviceangebot zu erweitern.

Die Rolle des IAM im Wandel des europäischen Automobilmarktes

Der europäische Automobilmarkt durchläuft derzeit einen tiefgreifenden Wandel, angetrieben durch den Umstieg auf Elektroantriebe und die Einhaltung strengerer Umweltschutzrichtlinien. Vor diesem Hintergrund spielt der unabhängige Kfz-Aftermarket eine wichtige Rolle, um die Anforderungen der Kunden zu erfüllen und gleichzeitig einen Beitrag zur Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks zu leisten. Die Einführung umweltfreundlicherer Technologien und die Anpassung der Lieferketten an nachhaltige Standards sind Schlüsselaspekte, die das Image und die Funktion des IAM weiter stärken.

Die EU-Initiativen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft und zur Reduzierung von Abfall im Automobilsektor eröffnen dem IAM zusätzliche Möglichkeiten. Recyclingprogramme und die Wiederverwendung von Komponenten können dazu beitragen, den Materialverbrauch zu senken und die Lebensdauer von Bauteilen zu verlängern. Dies erfordert jedoch ein Umdenken in den Wertschöpfungsketten und die Bereitschaft zur Anpassung seitens der Ersatzteilgroßhändler und Werkstätten. Der IAM könnte somit als treibende Kraft im Wandel hin zu nachhaltigen Geschäftsmodellen agieren und die Anforderungen der EU im Bereich Fahrzeug- und Umweltschutz unterstützen.


Fazit und Ausblick

Die von Roland Berger und FIGIEFA durchgeführte Studie hebt die zentrale Rolle des IAM für die gesamte europäische Automobilindustrie hervor. Dank seiner Effizienz und hohen Innovationsbereitschaft bietet der unabhängige Aftermarket nicht nur Lösungen für private Fahrzeughalter, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Wirtschaft. In Anbetracht der zunehmenden Elektrifizierung von Fahrzeugen ist eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Herstellern und unabhängigen Akteuren im Aftermarket der beste Weg, um eine zukunftssichere und wertsteigernde Serviceinfrastruktur für alle Beteiligten zu schaffen. Quelle: FIGIEFA

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