Carmen Willecke hat schon früh ihre Faszination für Maschinen und Technik entdeckt. Bereits in ihrer Schulzeit war klar, dass sie in der technischen Welt Fuß fassen wollte – und das, obwohl die Branche stark von Männern dominiert ist. Willecke ließ sich davon nicht abschrecken. Heute ist sie stellvertretende technische Leiterin für Hessen und Bayern bei der Prüforganisation FSP, die zur TÜV Rheinland-Gruppe gehört. Ihr Weg dorthin war geprägt von klaren Zielen und der Entschlossenheit, Hindernisse zu überwinden.
Ihr ursprünglicher Plan sah jedoch anders aus: Nach ihrem Maschinenbaustudium verfolgte sie zunächst die Vorstellung, in der Innenraum-Entwicklung für Fahrzeughersteller tätig zu werden. Doch die Weltwirtschaftskrise 2009 und die damit verbundenen Einstellungsstopps zwangen sie dazu, ihre Pläne anzupassen. Sie entschied sich für eine Laufbahn als Prüfingenieurin und baute in den folgenden Jahren umfangreiche Erfahrungen in verschiedenen Prüforganisationen auf. Trotz einiger Herausforderungen, darunter Vorurteile in der Branche, gelang es ihr, sich als Frau durchzusetzen und Führungsverantwortung zu übernehmen.
Mit klaren Zielen in die Automobilindustrie
Carmen Willecke entwickelte bereits während ihrer Schulzeit ein starkes Interesse für technische Zusammenhänge und entschied sich für ein Gymnasium mit technischem Schwerpunkt, um ihren Berufswunsch zu verwirklichen. Nach dem Abitur führte sie ihr Weg zum Maschinenbaustudium in Rüsselsheim, das sie erfolgreich abschloss. Ein Praktikum bei Porsche brachte sie zum ersten Mal mit der Innenraum-Entwicklung in Berührung, einem Bereich, der ihr sehr gefiel und in dem sie sich beruflich verankern wollte.
Doch am Ende ihres Studiums erschwerten die Folgen der Finanzkrise den Einstieg in die Fahrzeugindustrie erheblich. Da sie sich nach Stabilität sehnte, entschloss sie sich, den Weg in die Kfz-Prüftechnik einzuschlagen, eine Entscheidung, die zu einem erfolgreichen Karriereweg führte. Im Laufe der Jahre arbeitete sie bei verschiedenen Prüforganisationen, wobei sie stets das Ziel verfolgte, weiter aufzusteigen und sich fachlich weiterzuentwickeln.
Herausforderungen und Durchsetzungskraft
Willecke musste auf ihrem beruflichen Weg auch Vorurteile überwinden. Ein früherer Vorgesetzter war der Meinung, dass sie als Frau im Außendienst nicht akzeptiert werden würde, und zögerte daher, sie für diese Aufgabe einzusetzen. Für Willecke war dies ein Anstoß, das Unternehmen zu verlassen und woanders ihre Fähigkeiten zu beweisen. Sie wurde in Werkstätten jedoch stets gut aufgenommen und schaffte es, ihre Rolle als Prüfingenieurin mit Erfolg auszuüben. Zudem gelang es ihr, Familie und Beruf zu vereinbaren, ein Anliegen, das sie konsequent verfolgte.
Die Möglichkeit, eine leitende Position bei der FSP zu übernehmen, kam für sie dann überraschend, und sie entschied sich ohne Zögern für diesen Schritt. Willecke schätzt die flachen Hierarchien der FSP und die enge Zusammenarbeit mit den Prüfingenieuren vor Ort. Diese Struktur gibt ihr die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und die Organisation aktiv mitzugestalten. Täglich stellt sie sich neuen Herausforderungen und beweist, dass sie auch in dieser Rolle erfolgreich ist.
Die FSP-Unternehmensgruppe: Ein starker Partner in der Kfz-Überwachung
Die FSP-Gruppe ist Teil der TÜV Rheinland-Organisation und eine etablierte Prüforganisation im Kfz-Bereich. Mit einem Netzwerk von über 750 Partnern führt sie in ganz Deutschland gesetzlich vorgeschriebene Fahrzeuguntersuchungen sowie Schaden- und Wertgutachten durch. Diese dezentrale Struktur ermöglicht es, flexibel auf die Bedürfnisse der Werkstätten und Kunden zu reagieren. In ihrer Rolle als stellvertretende technische Leiterin für Hessen und Bayern ist Carmen Willecke für die Qualität und Effizienz der Prüfungen in ihrer Region mitverantwortlich.
Die FSP steht nicht nur für zuverlässige und präzise Fahrzeugüberwachung, sondern setzt auch auf Innovation in der Prüftechnik und eine kontinuierliche Weiterentwicklung der Standards. So leistet das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Verkehrssicherheit und zum Werterhalt von Fahrzeugen in Deutschland. Die Kompetenzen und Erfahrungen von Fachkräften wie Carmen Willecke sind entscheidend, um den komplexer werdenden Anforderungen der modernen Fahrzeugtechnik gerecht zu werden. Die kommenden Herausforderungen, darunter die Prüfung von Elektro- und Hybridfahrzeugen sowie die Einführung digitaler Prüftechnologien, stellen Bereiche dar, in denen die FSP auf umfassendes technisches Wissen und Innovation setzt.
Zukunftsperspektiven in der Kfz-Prüftechnik
Die Kfz-Prüftechnik erlebt aktuell durch technologische Fortschritte und neue Anforderungen an die Fahrzeugüberwachung einen Wandel. Entwicklungen wie autonomes Fahren, Digitalisierung und umweltfreundliche Antriebssysteme fordern eine Erweiterung der Prüfstandards und Anpassungen in den Prüfverfahren. Carmen Willecke sieht hier eine spannende Herausforderung, denn die Einführung solcher Innovationen verändert die Aufgaben von Prüfingenieuren grundlegend. Neue Technologien, wie digitale Fahrzeugdiagnostik und automatisierte Testsysteme, sollen eine präzisere Prüfung und mehr Effizienz ermöglichen. Diese Transformation unterstützt die FSP aktiv, indem sie ihre Mitarbeitenden fortlaufend schult und ihnen neue Werkzeuge an die Hand gibt, um die Anforderungen der modernen Kfz-Prüfung zu meistern.
Auch die wachsende Bedeutung der Elektromobilität bringt zusätzliche Prüfanforderungen mit sich, da Elektro- und Hybridfahrzeuge andere technische Standards und Sicherheitsprüfungen erfordern als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren. Carmen Willecke sieht ihre Rolle darin, diese Veränderungen in ihrer Region zu fördern und dabei die Qualität und Sicherheit der Fahrzeugprüfung weiterhin hochzuhalten. Durch ihren engen Austausch mit den Prüfingenieuren und den Werkstätten stellt sie sicher, dass die FSP auf aktuelle und zukünftige Entwicklungen optimal vorbereitet ist.
Fazit und Ausblick
Der Werdegang von Carmen Willecke steht exemplarisch für die Erfolge, die Frauen in der Kfz-Branche trotz Herausforderungen erzielen können. Ihr Beispiel zeigt, dass Engagement und Fachkompetenz auch in einer männerdominierten Umgebung anerkannt werden. Die Automobilbranche befindet sich im Wandel, und die Zahl der Frauen, die in diesem Bereich Fuß fassen und Führungsrollen übernehmen, wächst stetig. Technische Unternehmen wie die FSP bieten heute zunehmend Karrieremöglichkeiten, in denen Frauen ihre Fähigkeiten einbringen und gestalten können.
Zukünftig wird die Prüf- und Automobilbranche stärker auf Digitalisierung und alternative Antriebe setzen müssen. Das Fachwissen und die Erfahrung von Ingenieurinnen und Ingenieuren wie Carmen Willecke sind für die Bewältigung dieser Herausforderungen entscheidend, um die hohen Standards in der Fahrzeugüberwachung und -sicherheit zu gewährleisten. Unternehmen wie die FSP spielen eine zentrale Rolle, indem sie die technologische Entwicklung fördern und gleichzeitig Frauen in Führungspositionen unterstützen. Quelle: FSP