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Straßenverkehr im Herbst – Gefahren durch die Witterung

Veröffentlicht am 04.11.2024
Der Herbst bringt durch Nebel, Nässe und die tief stehende Sonne erhebliche Risiken im Straßenverkehr mit sich. Vor allem die schlechte Sicht stellt Autofahrer vor Herausforderungen. Eine regelmäßige Fahrzeugwartung, saubere Scheiben und funktionierende Beleuchtung sind wichtige Maßnahmen, um das Unfallrisiko zu minimieren.
 

Die Sicherheitsrisiken im Straßenverkehr nehmen im Herbst deutlich zu, denn wechselnde Witterungsbedingungen wie Nebel, Nässe und tief stehende Sonne können die Sicht stark beeinträchtigen. Der ADAC weist darauf hin, dass gerade im Herbst besondere Maßnahmen und Vorkehrungen notwendig sind, um diesen Herausforderungen sicher zu begegnen. Eine sorgfältige Fahrzeugvorbereitung sowie eine angepasste Fahrweise sind unerlässlich, um in dieser anspruchsvollen Jahreszeit das Unfallrisiko zu reduzieren und sicher ans Ziel zu kommen.


Blendung durch die tief stehende Sonne

Eine der häufigsten Gefahren, die Autofahrer im Herbst erleben, ist die tief stehende Sonne, die in den Morgen- und Abendstunden direkt in das Sichtfeld des Fahrers strahlt. Besonders Pendler bemerken dieses Phänomen, wenn die Sonne schräg auf die Windschutzscheibe fällt. In Kombination mit Staub oder Schlieren auf der Scheibe kann dies zu einer gefährlichen Blendung führen, die die Sicht auf die Straße stark einschränkt. Dadurch entsteht eine sogenannte Streulichtwirkung, die es für den Fahrer erschwert, Hindernisse rechtzeitig zu erkennen.

Um dieses Problem zu minimieren, ist es ratsam, die Scheibenwischer regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf auszutauschen, da abgenutzte Wischer Schlieren hinterlassen und das Problem noch verstärken. Ebenso wichtig ist eine gründliche Reinigung der Windschutzscheibe sowohl von innen als auch von außen. Hilfreich sind hierfür ein Lederschwamm oder weiche Tücher, die die Scheibe ohne Streifen reinigen und somit eine klare Sicht gewährleisten.

Brillenträger sollten darauf achten, dass ihre Brillengläser frei von Schmutz und Schlieren sind, da diese die Blendung weiter verstärken können. Auch Sonnenbrillen helfen nur bedingt. Sie reduzieren zwar die Blendung durch die Sonne, können aber schattige Bereiche weiter abdunkeln und somit das Unfallrisiko erhöhen. Oliver Reidegeld vom ADAC Hessen-Thüringen betont, dass Sonnenbrillen in bestimmten Situationen sogar kontraproduktiv sein können, da sie das Erkennen unbeleuchteter oder schattiger Straßenbereiche erschweren.

Nebel: Ein ständiger Begleiter im Herbst

Neben der tief stehenden Sonne ist Nebel ein weiteres häufiges Phänomen im Herbst, das die Sicht stark beeinträchtigen kann. Nebel reduziert nicht nur die Sichtweite erheblich, sondern erschwert auch die Einschätzung von Entfernungen und Geschwindigkeiten anderer Fahrzeuge. In dieser Situation ist es wichtig, besonders vorsichtig zu fahren, indem der Sicherheitsabstand zu vorausfahrenden Fahrzeugen vergrößert und die Geschwindigkeit den Sichtverhältnissen angepasst wird.

Die automatische Lichtfunktion moderner Fahrzeuge ist oft nicht ausreichend, um im Nebel gesehen zu werden, da sie meist nur die vorderen Scheinwerfer aktiviert und die Rückleuchten ausgeschaltet lässt. Daher sollten Fahrer das Abblendlicht manuell einschalten, um sicherzustellen, dass das Fahrzeug auch von hinten gut erkennbar ist. Bei sehr schlechter Sicht, also einer Sichtweite von unter 50 Metern, darf zusätzlich die Nebelschlussleuchte aktiviert werden. Diese hilft, das Fahrzeug für nachfolgende Verkehrsteilnehmer sichtbarer zu machen, sollte jedoch sofort ausgeschaltet werden, wenn die Sichtverhältnisse sich verbessern, um andere nicht zu blenden.

Ein praktischer Tipp zur Einschätzung der Sichtweite sind die Leitpfosten am Straßenrand, die überwiegend im Abstand von 50 Metern aufgestellt sind. Wenn diese nur noch schwer zu erkennen sind, ist es an der Zeit, die Geschwindigkeit auf maximal 50 km/h zu reduzieren. Verstöße gegen diese Vorschriften können neben dem erhöhten Unfallrisiko auch Bußgelder nach sich ziehen.

Fahrzeugwartung: Eine Pflicht im Herbst

Die richtige Vorbereitung des Fahrzeugs ist für die Sicherheit im Herbst unerlässlich. Ein umfassender Check der Fahrzeugbeleuchtung sollte erfolgen, um sicherzustellen, dass alle Lampen ordnungsgemäß funktionieren. Gerade bei schlechten Sichtverhältnissen ist es wichtig, dass das Fahrzeug für andere Verkehrsteilnehmer frühzeitig sichtbar ist.

Auch die Scheibenwischer müssen regelmäßig überprüft werden, da sie bei Verschleiß oder Ablagerungen Schlieren auf der Scheibe hinterlassen, was die Sicht bei Regen oder Nebel zusätzlich verschlechtert. Ein weiteres Augenmerk sollte auf die Scheibenwaschanlage gelegt werden, die mit ausreichend Reinigungsflüssigkeit und Frostschutzmittel gefüllt sein sollte. Da die Temperaturen im Herbst oft in den frostigen Bereich fallen, ist es wichtig, das Einfrieren der Waschanlage zu verhindern, um im Ernstfall immer eine saubere Scheibe zu gewährleisten.

Auch das Kühlsystem des Fahrzeugs sollte überprüft werden. Ein ausreichender Kühlwasserstand und der Einsatz von Frostschutzmitteln sind essenziell, um Schäden am Motor zu vermeiden, da tiefe Temperaturen die Gefahr von Frostschäden erhöhen.

Reifendruck und Profiltiefe: Sicherheit durch optimalen Grip

Neben einer klaren Sicht, sind die Reifen des Fahrzeugs von zentraler Bedeutung für die Sicherheit im Herbst. Bei feuchter Fahrbahn oder Laub auf der Straße ist der Grip entscheidend, da er das Fahrzeug stabilisiert und ein Rutschen vermeidet. Der ADAC empfiehlt, im Herbst die Profiltiefe der Reifen zu prüfen und sicherzustellen, dass sie mindestens 4 mm beträgt. Zwar sind laut Gesetz 1,6 mm ausreichend, jedoch bieten tieferes Profil und Winterreifen gerade auf rutschigen Straßen eine deutlich bessere Haftung. Auch der Reifendruck sollte regelmäßig kontrolliert werden. Ein zu niedriger Reifendruck verringert die Bodenhaftung und verlängert den Bremsweg, was das Unfallrisiko erhöht.

Besonders wenn die Temperaturen weiter fallen und erste Frosttage eintreten, ist der Wechsel von Sommer- auf Winterreifen unabdingbar. Winterreifen sind durch ihre spezielle Gummimischung besser für kalte Bedingungen geeignet und behalten selbst bei niedrigen Temperaturen ihre Flexibilität. Außerdem sorgen sie durch tiefere Profile und besondere Lamellen für besseren Halt auf nasser oder vereister Fahrbahn. Autofahrer, die frühzeitig auf Winterreifen umsteigen, sorgen somit nicht nur für ihre eigene Sicherheit, sondern auch für die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer.

Fazit und Ausblick

Der Herbst stellt durch Witterungsbedingungen wie Nebel, Nässe und die tief stehende Sonne besondere Herausforderungen an Autofahrer. Doch wer sein Fahrzeug frühzeitig auf die Jahreszeit vorbereitet und sein Fahrverhalten an die Gegebenheiten anpasst, kann das Unfallrisiko erheblich minimieren. Regelmäßige Wartungen und Kontrollen sind hierbei ebenso wichtig wie eine umsichtige Fahrweise, die auf die besonderen Bedingungen dieser Jahreszeit eingeht.


Die fortschreitende Entwicklung von Assistenzsystemen in der Automobilindustrie, wie zum Beispiel bessere Lichterkennungssysteme und fortschrittlichere Sensoren, wird in Zukunft dazu beitragen, die Sicherheit im Herbst weiter zu erhöhen. Trotzdem bleibt es unerlässlich, dass Fahrer sich ihrer Verantwortung bewusst sind und nicht ausschließlich auf Technik vertrauen. Eine angepasste Fahrweise und eine gute Vorbereitung sind nach wie vor der Schlüssel zur sicheren Fahrt. Quelle: ADAC

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