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Bosch wächst mit Lkw-Software und -Technologie

Veröffentlicht am 30.09.2024
Bosch positioniert sich als treibende Kraft im Wandel der Nutzfahrzeugbranche. Auf der IAA Transportation 2024 präsentierte das Unternehmen innovative Lösungen, um den Güterverkehr effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten. Mit einem technologieoffenen Ansatz setzt Bosch auf eine breite Antriebsvielfalt, von batterieelektrischen Lkw über Brennstoffzellen bis hin zu Wasserstoffmotoren. Neben der Antriebstechnologie spielen auch Assistenzsysteme und digitale Vernetzung eine zentrale Rolle. Systeme wie der „Electronic Horizon“ oder der Spurhalteassistent tragen maßgeblich zur Sicherheit und Effizienz im Transportwesen bei, während Bosch seine Nutzfahrzeugsparte neu strukturiert, um zukünftige Marktanforderungen optimal zu bedienen.
 

Die Nutzfahrzeugbranche erlebt derzeit eine umfassende Transformation, die insbesondere durch alternative Antriebstechnologien geprägt wird. Auf der IAA Transportation 2024 in Hannover stellte Bosch seine innovativen Lösungen für die Zukunft des Güterverkehrs vor. Die Schwerpunkte des Unternehmens liegen auf der Elektrifizierung, der Brennstoffzellentechnologie und der Integration moderner Software. Bosch setzt auf eine technologieoffene Strategie, um die unterschiedlichen Anforderungen und Bedingungen des Nutzfahrzeugmarktes zu erfüllen. Trotz eines herausfordernden Marktumfelds erwartet Bosch im Bereich Mobilität für das Jahr 2024 ein moderates Umsatzwachstum. Das Unternehmen richtet außerdem sein Geschäft mit Nutzfahrzeugen neu aus, um sich den wachsenden Chancen und Herausforderungen anzupassen.


Neue Struktur im Nutzfahrzeuggeschäft ab 2025

Bosch passt die Struktur seines Nutzfahrzeuggeschäfts an, um auf den Anstieg des globalen Güterverkehrs und die Verbreitung alternativer Antriebe vorbereitet zu sein. Ab Anfang 2025 werden unter der Führung von Jan-Oliver Röhrl alle relevanten Bereiche für Trucks und Off-Road-Anwendungen in einer neuen Geschäftseinheit gebündelt. Diese Reorganisation zielt darauf ab, Kundenbedürfnisse noch effizienter zu erfüllen und die Innovationskraft des Unternehmens weiter zu steigern. Ziel dieser strategischen Neuausrichtung ist es, Lkw und Nutzfahrzeuge sowohl sicherer als auch energieeffizienter zu machen.

Bosch fokussiert sich nicht nur auf die Weiterentwicklung von Antrieben, sondern investiert auch stark in Assistenzsysteme, die die Sicherheit und Effizienz von Nutzfahrzeugen verbessern. Der Spurhalteassistent „Lane Keep Assist“ ist ein System, das die Gefahr von Unfällen verringern kann, indem es das Fahrzeug in der Spur hält. Durch solche Technologien lassen sich sowohl menschliche Fehler als auch Schäden am Fahrzeug minimieren, was zu Kosteneinsparungen führt.

Das System „Electronic Horizon“ ist ein weiteres Beispiel für den Einsatz intelligenter Technik im Nutzfahrzeugsektor. Es nutzt Daten zur Routenplanung und passt die Geschwindigkeit des Fahrzeugs basierend auf Faktoren wie Straßenbedingungen und Verkehrsschildern an. Dies trägt nicht nur zur Sicherheit bei, sondern optimiert auch den Energieverbrauch und reduziert Emissionen. Bosch hat dieses System bereits in über einer Million Fahrzeugen weltweit implementiert und plant, seine Verbreitung weiter zu erhöhen.

Die zunehmende Digitalisierung im Transportsektor erfordert auch vernetzte Fahrzeuge, die jederzeit aktualisiert werden können. Bosch bietet hierfür eine Vielzahl digitaler Lösungen an, darunter das „Retrofit Efficiency Module“ (Remodul), das den Kraftstoffverbrauch durch intelligente Anpassungen der Geschwindigkeit reduziert.

Bosch investiert in Wasserstofftechnologie und Infrastruktur

Neben der Batterietechnologie setzt Bosch verstärkt auf die Entwicklung von Wasserstoffantrieben, die als eine der zentralen Lösungen für den Schwerlastverkehr gelten. Gerade im Fernverkehr, wo hohe Reichweiten und kurze Betankungszeiten gefragt sind, bietet der Wasserstoffantrieb erhebliche Vorteile gegenüber rein batteriebetriebenen Fahrzeugen. Bosch arbeitet aktiv an verschiedenen Komponenten für Wasserstofffahrzeuge, wie Einspritzsystemen, Sensoren und Steuergeräten, die eine Schlüsselrolle bei der Effizienz und Sicherheit dieser Fahrzeuge spielen.

In Indien sind bereits erste Testfahrzeuge mit Wasserstoffmotoren unterwegs, was zeigt, wie weit die Technologie fortgeschritten ist. Darüber hinaus engagiert sich Bosch in den USA, wo das Unternehmen gemeinsam mit FirstElement Fuel an einer neuartigen Kryopumpe arbeitet, die das Betanken von Wasserstofffahrzeugen in weniger als zehn Minuten ermöglichen soll. Diese Technologie soll 2025 in Kalifornien eingeführt werden und könnte ein entscheidender Schritt sein, um die Akzeptanz von Wasserstoff im Güterverkehr zu erhöhen.

Doch die Einführung von Wasserstofflösungen erfordert auch den parallelen Aufbau einer entsprechenden Infrastruktur. Markus Heyn, Geschäftsführer von Bosch Mobility, betont die Dringlichkeit des Ausbaus von Wasserstofftankstellen, insbesondere in Europa. Nur durch eine flächendeckende Verfügbarkeit von Tankmöglichkeiten kann sich der Wasserstoffantrieb im Güterverkehr langfristig durchsetzen. Bosch sieht sich hier als Partner, der nicht nur die Antriebstechnologie entwickelt, sondern auch Lösungen für die Infrastruktur bietet, die für eine erfolgreiche Einführung dieser Antriebe unerlässlich sind.

Der Weg in die softwaredefinierte Mobilität

Ein weiterer bedeutender Wandel, den Bosch im Nutzfahrzeugsektor vorantreibt, ist der Übergang zur softwaredefinierten Mobilität. Mit der wachsenden Anzahl vernetzter Dienste und digitaler Lösungen wird es immer wichtiger, dass auch Nutzfahrzeuge in der Lage sind, Software-Updates nahtlos zu integrieren und ihre Funktionen zu erweitern. Dies erfordert eine grundlegende Neugestaltung der elektronischen Architektur in den Fahrzeugen. Bosch arbeitet daran, die Anzahl der im Fahrzeug verbauten Steuergeräte zu reduzieren und stattdessen zentrale Fahrzeugcomputer zu nutzen, die die komplexen Aufgaben effizienter steuern können.

Das Nachrüst-Steuergerät von Bosch ermöglicht es Flottenbetreibern, herstellerübergreifend auf Fahrzeugdaten zuzugreifen und datenbasierte Dienste zu nutzen. Dies reicht von der Überwachung der Fahrzeuggesundheit über die Optimierung des Kraftstoffverbrauchs bis hin zur Routenplanung. Diese digitalen Lösungen tragen dazu bei, die Effizienz der Flotten zu steigern, Ausfallzeiten zu minimieren und die Planbarkeit zu verbessern.

Mit der Plattform L.OS bietet Bosch eine ganzheitliche Lösung für die Logistikbranche, die es Frachtführern ermöglicht, alle relevanten digitalen Dienste über eine zentrale Plattform zu steuern. Von der Routenplanung bis zur Abrechnung – alles wird in einem nahtlosen Prozess integriert. Diese Entwicklung zeigt, dass Bosch nicht nur auf technologische Innovationen im Bereich der Antriebe setzt, sondern auch die Digitalisierung und Vernetzung der Nutzfahrzeuge maßgeblich vorantreibt.

Fazit

Bosch hat sich als Innovationsführer im Nutzfahrzeugsektor etabliert und verfolgt eine umfassende Strategie, die auf Antriebsvielfalt, Assistenzsysteme und digitale Lösungen setzt. Mit der Neuausrichtung des Nutzfahrzeuggeschäfts ab 2025 und der Weiterentwicklung alternativer Antriebe positioniert sich das Unternehmen als Schlüsselfigur in der Transformation des Güterverkehrs. Der technologische Fortschritt, gepaart mit der zunehmenden Digitalisierung, eröffnet neue Möglichkeiten für die Effizienz und Sicherheit im Transportwesen.


Bosch wird auch in Zukunft eine zentrale Rolle in der Weiterentwicklung von Trucks und Transportern spielen und ist durch seine breite Produkt- und Dienstleistungspalette optimal aufgestellt, um den Wandel im Güterverkehr aktiv mitzugestalten. Die Kombination aus Antriebsvielfalt, digitalen Services und innovativen Assistenzsystemen macht Bosch zu einem unverzichtbaren Partner für die Mobilität der Zukunft. Quelle: Bosch

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