Der aktuelle DAT Report 2024 zeigt deutliche Veränderungen im Reparaturverhalten von Fahrzeughaltern. Trotz eines historischen Tiefstwerts der Reparaturquote legen Fahrzeughalter weiterhin großen Wert darauf, dass ihre Autos in einem sicheren und fahrbereiten Zustand sind. Dies wird durch verschiedene Faktoren wie eine geringere Fahrleistung und verbesserte Fahrzeugkomponenten beeinflusst. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Rolle von Fachwerkstätten und den zunehmend relevanten Softwareproblemen bei jüngeren Fahrzeugen.
Weniger Reparaturen durch geringere Fahrleistung und bessere Komponenten
Im Jahr 2023 erreichte das generelle Reparaturverhalten mit einer Quote von 0,39 einen historischen Tiefstwert. Diese Entwicklung kann auf mehrere Faktoren zurückgeführt werden. Ein wesentlicher Grund ist die geringere Fahrleistung der Fahrzeughalter, insbesondere bei Benzinfahrzeugen, die knapp zwei Drittel des gesamten Pkw-Bestandes ausmachen. Die Halter dieser Fahrzeuge sind 2023 deutlich weniger Kilometer gefahren, was zu einem Rückgang der notwendigen Reparaturen führte.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Verbesserung der verbauten Komponenten. Moderne Fahrzeuge sind mit langlebigeren und robusteren Teilen ausgestattet, was die Häufigkeit von Verschleißreparaturen reduziert. Beispiele hierfür sind langlebigere Zahnriemen und Bremsbeläge, die seltener ausgetauscht werden müssen. Diese technologischen Fortschritte tragen dazu bei, dass die Autos länger in einem guten Zustand bleiben und weniger Reparaturen benötigen.
Fachwerkstätten weiterhin bevorzugt
Trotz des allgemeinen Rückgangs der Reparaturhäufigkeit profitieren Fachwerkstätten weiterhin von einem hohen Anteil an durchgeführten Reparaturen. Laut dem DAT Report 2023 wurden die meisten Reparaturen (59%) von freien Werkstätten durchgeführt, ein Anstieg von 3% gegenüber dem Vorjahr. Markenwerkstätten wurden von 32% der Pkw-Halter beauftragt, was ebenfalls einen minimalen Anstieg bedeutet. Besonders erfreulich für die Fachbetriebe ist der Rückgang des Do-it-yourself-Anteils von 12% auf 9%, was darauf hinweist, dass Fahrzeughalter zunehmend auf professionelle Reparaturdienste vertrauen.
Die Umfrageergebnisse zeigen auch, dass Verschleißteile wie Bremsen und Zahnriemen am häufigsten repariert werden, gefolgt von Aggregaten und Elektrik sowie Fahrwerk- und Karosseriekomponenten. Diese Verteilung entspricht in etwa dem Vorjahr, wobei ein leichter Anstieg der Verschleißteilreparaturen zu verzeichnen ist.
DAT: Neue Dimensionen der Fahrzeugbewertung
Zunehmende Bedeutung von Softwareproblemen
Ein neues und wachsendes Thema im Bereich der Fahrzeugreparaturen sind Softwareprobleme, besonders bei jüngeren Fahrzeugen. Der DAT Report 2024 stellt fest, dass 23% der Halter von Pkw bis zu drei Jahren Probleme mit der Elektronik oder der Software ihres Fahrzeugs hatten. Diese Probleme betreffen oft das Display, die Konnektivität und Assistenzsysteme. Die kurzen Entwicklungszyklen und die zunehmende Komplexität der Systeme führen zu einer höheren Fehlerquote bei neuen Fahrzeugen. Im Gegensatz dazu sind ältere Fahrzeuge weniger betroffen, da viele Softwarefehler bereits behoben wurden und diese Modelle insgesamt weniger komplex sind.
Die zunehmende Bedeutung von Softwareproblemen stellt eine Herausforderung für Fachwerkstätten dar. Das Einspielen von Updates kann je nach Modell und Art des Problems viel Zeit in Anspruch nehmen, was die Arbeitsprozesse in den Werkstätten verlängert. Dennoch bleibt das Reparaturgeschäft eine zentrale Ertragssäule für Automobilbetriebe. Aufgrund des hohen Professionalisierungsgrades sind Fachwerkstätten nach wie vor die wichtigsten Ansprechpartner für Pkw-Halter, insbesondere bei komplexen Reparaturen und Softwareproblemen.
Fazit zu den Ergebnissen im DAT Report
Der DAT Report 2024 zeigt, dass das Reparaturverhalten von Fahrzeughaltern durch eine geringere Fahrleistung und verbesserte Komponenten beeinflusst wird. Trotz eines Rückgangs der Reparaturquote bleibt die Bedeutung von Fachwerkstätten hoch, da die meisten Reparaturen professionell durchgeführt werden. Ein wachsendes Thema sind Softwareprobleme bei jüngeren Fahrzeugen, die zusätzliche Herausforderungen für die Werkstätten darstellen. Insgesamt bleibt das Reparaturgeschäft eine wichtige Ertragsquelle für das Kfz-Gewerbe, das auch in Zukunft eine zentrale Rolle bei der Wartung und Reparatur moderner Fahrzeuge spielen wird. DAT / Unsplash