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Zweimassenschwungrad: Schäden durch Ersatzteile vermeiden

Veröffentlicht am 30.08.2022
Das Zweimassenschwungrad ist ein unverzichtbares Bauteil in modernen Fahrzeugen, das Drehschwingungen effektiv dämpft, niedrigere Motordrehzahlen ermöglicht und den Fahrkomfort erheblich steigert. Bei einem Defekt ist Vorsicht geboten: Der Austausch durch ein kostengünstigeres Einmassenschwungrad kann schwerwiegende Folgeschäden verursachen. Werkstätten sollten Kunden umfassend beraten und auf mögliche Risiken hinweisen. Wichtig: Nicht jeder vermeintliche Zweimassenschwungrad-Defekt ist tatsächlich einer - Probleme im Einspritzsystem oder beim Anlasser können ähnliche Symptome hervorrufen. Eine präzise Diagnose ist daher unerlässlich, um teure Fehlreparaturen und potenzielle Getriebeschäden zu vermeiden.
 

Zweimassenschwungrad: Unverzichtbares Bauteil für moderne Fahrzeuge

Das Zweimassenschwungrad dämpft Drehschwingungen und erlaubt es damit, den Motor bei deutlich niedrigeren Drehzahlen laufen zu lassen, als es mit einem konventionellen Schwungrad möglich wäre. Das senkt den Kraftstoffverbrauch. Kfz-Werkstätten sollten bei einem Austausch des Zweimassenschwungrad den Kunden erklären, dass der Antriebsstrang ihres Fahrzeugs auf diese dämpfende Funktion angewiesen ist. Wer trotzdem ein simpleres Ersatzteil wie ein Einmassenschwungrad einbauen lässt, riskiert Schäden am Getriebe.


Zweimassenschwungrad: Mehr Komfort durch innovative Technik

Das Zweimassenschwungrad  hat einen maßgeblichen Anteil daran, dass heutige Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor mit einer hohen Laufruhe überzeugen – trotz hoher Verbrennungsdrücke; Mehrfacheinspritzungen und der damit einhergehenden Drehungleichförmigkeit, die vor allem bei niedrigen Drehzahlen spürbar ist. Das integrierte Feder- und Dämpfungssystem koppelt die Torsionsschwingungen weitgehend vom restlichen Antriebsstrang ab. Die Folge ist ein spürbar besserer Geräusch- und Fahrkomfort.

Aufklärung für Kundenzufriedenheit

Das Zweimassenschwungrad ist aber nicht nur ein Komfortfeature, sondern ein integraler Bestandteil der Auslegung des Motors. Denn nur durch das Zweimassenschwungrad ist es überhaupt möglich, das Aggregat bei extrem niedrigen Drehzahlen in modernen Getrieben mit Overdrive-Auslegung zu fahren. Vielen Autobesitzern sind diese Zusammenhänge jedoch nicht bewusst. Wenn sie das Zweimassenschwungrad bei hohen Laufleistungen wegen eines Defekts austauschen lassen müssen, wünschen sie sich oft eine kostengünstigere Reparaturalternative, wie sie in Form von Einmassenschwungrädern auch von manchen Ersatzteillieferanten angeboten wird. Werkstätten sind gut beraten, wenn sie den Kunden die Zusammenhänge und mögliche Folgen einer vermeintlich günstigen Reparatur erklären, denn bei Folgeschäden sind sie die erste Anlaufstelle unzufriedener Kunden.

Getriebeschaden droht

Philipp Janczewski, Leiter Trainingsentwicklung bei ZF Aftermarket, warnt die Werkstätten ebenfalls eindringlich davor, solchen Wünschen nachzugeben:

„Rüstet man ein Fahrzeug bei einer Kupplungsreparatur von einem Zweimassenschwungrad auf ein Einmassenschwungrad um, nehmen nicht nur Fahrkomfort und Laufruhe des Fahrzeugs ab, es kann im schlimmsten Fall sogar zu einem Getriebeschaden kommen. Fahrzeuge, die serienmäßig mit einem Zweimassenschwungrad ausgestattet sind, haben höhere Drehmomente, gestiegene Zünddrücke und generell eine höhere Leistung. Das Zweimassenschwungrad schützt das Getriebe vor den daraus folgenden starken Drehschwingungen und verhindert somit die Vibration, Reibung und Abnutzung der Getriebeteile. Dies können einfache Torsionsdämpfer nicht leisten“, so Jancewski weiter.

Eine weitere mögliche Auswirkung einer Umrüstung auf ein Einmassenschwungrad ist die Veränderung der Emissionswerte. Wenn das problemlose Fahren im niedrigen Drehzahlbereich nicht mehr garantiert werden kann, dann steigt der Verbrauch und damit der Ausstoß von Kohlendioxid.

Genaue Schadensdiagnose ist nötig

Übrigens ist das Zweimassenschwungrad nicht immer die Ursache, wenn ein Autofahrer der Werkstatt über ungewöhnliche Geräusche berichtet. Trotzdem wird es dann nicht selten kurzerhand ausgetauscht. Nach der Erfahrung der ZF Aftermarket-Experten ist dies jedoch nicht immer notwendig. Die Ursachen für die unliebsamen Geräusche können auch ganz anders gelagert sein, beispielsweise bei einem Fehler im Einspritzsystem. Eine weitere mögliche Ursache ist die mangelhafte Leistung des Anlassers – entweder durch eine zu geringe Batteriespannung oder durch Korrosion der elektrischen Kontaktflächen. Aus diesem Grund empfehlen die Fachleute vor dem Ausbau dringend eine intensive Fehlerdiagnose in der gesamten Motorperipherie, um die richtige Ursache zu identifizieren und Folgeschäden am Zweimassenschwungrad zu vermeiden.


Die notwendigen Kenntnisse hinsichtlich Fehlersuche, Wartung und Austausch vermittelt ZF Aftermarket interessierten Werkstätten im Rahmen seines Schulungsprogramms. Denn der Service an dieser Antriebskomponente erfordert ein geschultes Auge und viel Detailkenntnis zum Zusammenspiel mit Getriebe und Kupplung. Trainings von ZF Aftermarket gehen praxisnah auf diese Themen ein und sind die ideale Vorbereitung auf die Herausforderungen, die den Kfz-Werkstätten bei der Arbeit am Zweimassenschwungrad begegnen können. Dieter

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