In Notsituationen Leben retten – dabei zählt jede Sekunde und jeder Zentimeter. AKKA beteiligt sich seit Beginn des Jahres am AORTA-Projekt. Als führender Anbieter auf dem Gebiet der Ingenieurberatung und F&E-Dienstleistungen für die Mobilitätsindustrie forscht AKKA gemeinsam mit Partnern an einer automatisierten Rettungsgasse für Einsatzfahrzeuge im Straßenverkehr. Damit es nicht nur bei der Idee bleibt, soll ein mit autonomen Funktionen ausgestattetes Pilotfahrzeug in drei Jahren auch auf der Nordtangente in Kaiserslautern getestet werden. Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördert das Projekt mit rund 4,5 Mio. EUR.
Jede Sekunde zählt: In Notsituationen wie Verkehrsunfällen und Unglücken zählt jede Sekunde, und eine schnell und korrekt gebildete Rettungsgasse kann lebensrettende Zeitvorteile bringen. Rettungsdienste und -verbände schätzen, dass ein um vier Minuten früheres Eintreffen der Einsatzkräfte die Überlebenschancen, bei schweren Verletzungen und akuten Gesundheitsproblemen wie Herzinfarkten und Schlaganfällen, um bis zu 40 % erhöht. Eine korrekt und rechtzeitig gebildete Rettungsgasse ist ohne das vorausschauende und umsichtige Handeln aller Verkehrsteilnehmer schwierig umzusetzen. Durch die Automatisierung der Reaktion von PKWs auf eine Fahrzeug- Notfallanforderung verkürzt das AORTA-Projekt die Ankunftszeit der Rettungskräfte am Einsatzort.
Jeder Zentimeter zählt: Die Bildung einer Rettungsgasse führt häufig zu einer Stresssituation bei Verkehrsteilnehmern. Durch die Vogelperspektive des AORTA-Systems kann diese Situation sicherer und stressfreier stattfinden, da Empfehlungen an die beteiligten Autofahrer gesendet werden. AKKA bringt hierbei die ausgezeichnete Kompetenz seiner Experten in der Entwicklung von autonomen Fahrfunktionen ein. Durch eine im Automobilsektor neuartige Sensoriklösung wird eine bis zu einem Zentimeter genaue Erfassung der direkten Fahrzeugumgebung möglich, die Autofahrer mit hoher Präzision durch die Rettungsgasse manövriert. Der Technologiekonzern erprobte bereits im Jahr 2012 erste autonom fahrende Fahrzeuge auf offener Straße.
Derrick Zechmair, CEO von AKKA Deutschland, äußert sich zu dem Projekt:
„Als Innovationstreiber arbeiten unsere Experten an Lösungen der Zukunft mit einem Fokus auf die digitale, elektrische und autonome Transformation. Ich bin davon überzeugt, dass wir durch herausragende Ingenieurslösungen unseren Verkehr sicherer gestalten können. Leben retten durch künstliche Intelligenz – dieses Ziel des AORTA-Projekts unterstütze ich vollkommen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den Projektpartnern.“
AORTA als umfangreiches Forschungsprojekt
Im Januar startete das Forschungs- und Entwicklungsprojekt AORTA (Automatisierte Bildung von Rettungsgassen in komplexen Szenarien durch intelligente Vernetzung). Ein Konsortium aus elf Forschungseinrichtungen, öffentlichen Institutionen und Industriepartnern unter der Leitung der Technischen Universität Kaiserslautern erforscht und erprobt in AORTA die automatisierte Bildung einer Rettungsgasse.
Erreicht wird dies durch die Integration von Infrastruktur, Sensorik, Kommunikation, Fahrzeugtechnik und Darstellungsfunktionen, welche koordinierte Entscheidungsebenen verschiedener Abstraktionsgrade von der Einsatzleitstelle bis hin zum automatisierten Fahrmanöver auf klein- bzw. großflächigem Raum ermöglicht. Entwickelt wird eine dezentrale Datenplattform, auf welcher eine künstliche Intelligenz die Entscheidungen für kooperative Fahraufgaben trifft und den Fahrzeugen mitteilt. Dafür sind statische und dynamische Informationen von vernetzten Fahrzeugen, digitaler Straßeninfrastruktur und Sensoren entlang der Route von Einsatzfahrzeugen nötig. Die Lösung wird als kompatible Erweiterung zu existierenden und zukünftigen Automationslösungen der Fahrzeughersteller konzipiert und basiert auf aktuellen Standards, so dass keine Modifikation auf Fahrzeugseite notwendig ist, um beteiligte Fahrzeuge einzubinden.
Fedor Schreiber ist Automation Tech Line Leader bei AKKA Research und betreut das Projekt:
„Seitens AKKA Research bringen wir unsere langjährigen FuE-Kompetenzen mit autonomem Fahren, wie beispielweise im Link&Go oder AUTOPILOT-Projekt, mit ein. Wir verantworten das performante Embedded System, welches in Kombination mit der neuartigen Sensoriklösung und der mehrdimensionalen Algorithmik das präzise Manövrieren des Fahrzeuges ermöglichen soll. Des Weiteren übernehmen wir die Integration in ein autonomes Pilotfahrzeug sowie die Durchführung einer geeigneten Demonstration zur Validierung des Gesamtkonzeptes.“
Projektpartner im Überblick
- Technische Universität Kaiserslautern – Lehrstuhl Mechatronik in Maschinenbau und Fahrzeugtechnik (MEC) – Konsortialführer
- 3D Mapping Solutions GmbH, Holzkirchen
- AKKA Industry Consulting GmbH, München
- Altran Deutschland S.A.S. & Co KG, München
- Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband Rheinland-Pfalz e.V., Kaiserslautern
- Bundesanstalt für Straßenwesen, Bergisch Gladbach
- DC Vision Systems GmbH, Nürnberg
- Dresden Elektronik Ingenieurtechnik GmbH, Dresden
- embeteco GmbH & Co. KG, Oldenburg
- Stadt Kaiserslautern
- SysGen GmbH, Bremen
Quelle: AKKA Deutschland