Mobilitätssparte von Bosch wächst doppelt so stark wie der Markt
Jeden vierten Euro setzt Bosch im Mobilitätsgeschäft mit Lkw-Lösungen um – Neue Services von Bosch bringen mehr Effizienz in die gesamte Logistikkette – Bosch will Umsatz mit Abgasnachbehandlungssystemen bis 2020 verdoppeln – Im Bereich von Lenkungen für Nutzfahrzeuge ist Bosch Weltmarktführer – Bosch verdoppelt 2017 Absatz von Connectivity-Boxen für Nutzfahrzeuge
Bosch bleibt mit dem Unternehmensbereich Mobility Solutions auf Wachstumskurs. „Wir wollen unser Wachstumstempo weiter erhöhen. Dazu entwickeln wir neben Lösungen für die Elektrifizierung, Automatisierung und Vernetzung von Fahrzeugen auch innovative Services für die Mobilität von morgen“, sagte Dr. Rolf Bulander, Vorsitzender des Bosch-Unternehmensbereichs Mobility Solutions. Das Mobilitätsgeschäft von Bosch wird dieses Jahr wechselkursbereinigt um annähernd fünf Prozent wachsen. Damit entwickelt es sich besser als die weltweite Automobilproduktion, die 2016 voraussichtlich um weniger als zwei Prozent zulegt. Großen Anteil am Bosch-Wachstum hat die Nutzfahrzeugtechnik: Jeden vierten Euro setzt der Unternehmensbereich schon heute mit Systemen für leichte und schwere Nutzfahrzeuge um. Mit der neu gegründeten Einheit „Commercial Vehicle and Off-Road“ will sich Bosch in Zukunft noch intensiver um Lösungen für Trucks und Off-Highway-Anwendungen kümmern. Der Umsatz in diesem Segment soll sich in den nächsten zehn Jahren verdoppeln. Im Fokus stehen dabei auch vermehrt Services und Dienstleistungen, mit denen Bosch Effizienz und Sicherheit im Ecosystem der Logistik steigern will.
„Wir wollen unser Wachstumstempo weiter erhöhen. Dazu entwickeln wir neben Lösungen für die Elektrifizierung, Automatisierung und Vernetzung von Fahrzeugen auch innovative Services für die Mobilität von morgen“ Dr. Rolf Bulander, Vorsitzender des Bosch-Unternehmensbereichs Mobility Solutions
Neue Emissionsnormen als Schub für Bosch-Geschäft
Ausgangsbasis dafür ist der Nutzfahrzeug-Antrieb. Neue Abgasvorschriften lassen die Nachfrage nach modernen Dieselsystemen von Bosch steigen. Damit sind Lkw schon heute umweltschonend wie kaum ein anderes Fahrzeug unterwegs und halten beispielsweise die Emissionsnorm Euro 6 auch im realen Straßenverkehr ein. Vergleichbare Abgasvorschriften sind in den beiden Wachstumsregionen China und Indien ebenfalls geplant. Bis 2020 steigt der Anteil des Common-Rail-Systems in neu produzierten Nutzfahrzeugen weltweit von 70 auf 90 Prozent. Daneben ist die Abgasnachbehandlung ein Wachstumsfeld für Bosch. Mit Systemen wie der Denoxtronic wird das Unternehmen seinen Umsatz bis Ende des Jahrzehnts voraussichtlich nahezu verdoppeln. Parallel dazu bringt Bosch mehr Effizienz in den Antriebsstrang. Durch eine Vielzahl von Maßnahmen – beispielsweise der Elektrifizierung von Nebenaggregaten wie der Hydraulikpumpe – sind Kraftstoffeinsparungen von bis zu zehn Prozent möglich. Neben Systemen zur Wärmerückgewinnung entwickelt Bosch auch bereits am Hybrid- und Gasantrieb und damit an künftigen alternativen Antriebskonzepten.
Software- und Systemwissen als Voraussetzung für automatisiertes Fahren
Die Nutzfahrzeuge der Zukunft sind auch automatisiert unterwegs. Diese Automatisierung kommt schrittweise, ausgehend von Assistenzfunktionen, die den Fahrer immer stärker unterstützen. Pflicht sind bereits heute Systeme wie die automatische Notbremsung oder die Spurverlassenswarnung. Künftig werden Lkw-Fahrer auch beim Abbiegen, Spurwechseln und Rangieren assistiert. Mit allen diesen Systemen lassen sich nach Einschätzung der Bosch-Unfallforscher 90 Prozent der von Lkw verursachten Unfälle mit Personenschaden vermeiden. Eine Schlüsseltechnik für das automatisierte Fahren ist die Lenkung. Bosch ist Weltmarktführer für Nutzfahrzeug-Lenkungen und erwartet, dass 2025 jeder zweite Lkw in Europa, USA und Japan über eine elektrisch unterstützte Lenkung verfügt. Zusätzlich bringt das Unternehmen sein breites und tiefes Software- und Systemwissen ein, um dem automatisierten Fahren den Weg zu ebnen. Bis 2025 erwartet Bosch, dass Platooning serienreif ist, also das automatisierte Windschattenfahren von Lkw auf Autobahnen. Wie das aussehen kann, zeigt Bosch auf der IAA Nutzfahrzeuge 2016 mit der Konzeptstudie „Vision X“.
Sensoren, Software und Services als Schlüssel zu mehr Transporteffizienz
Automatisiertes Fahren ist zugleich vernetztes Fahren. In Europa und Nordamerika wird 2017 bereits jeder neue Lkw telematikfähig sein. Die Voraussetzung für die Vernetzung des Nutzfahrzeugs kommt ebenfalls von Bosch – mit der Connectivity Control Unit. Den Absatz dieser Hardware wird das Unternehmen 2017 mehr als verdoppeln. So liefert Bosch zukünftig für neue Lkw von Daimler das Truck Data Center. Neben der Hardware verfügt Bosch über eine eigene IoT Cloud. Darüber realisiert das Unternehmen intelligente Services wie das Secure Truck Parking. Auf dieser Buchungsplattform können sich Spediteure und Fahrer von Anfang 2017 an sichere Lkw-Parkplätze entlang von Autobahnen buchen. Im kommenden Jahr startet Bosch mit TraQ zudem eine Lösung, die Frachtgut mit Hilfe integrierter mikromechanischer Sensoren überwacht und mehr Transparenz in die Logistikkette bringt. Die Beispiele zeigen, dass Bosch die Transporteffizienz nicht nur mit Nutzfahrzeugtechnik steigern kann, sondern auch mit Logistik-services.
Quelle: Bosch