Von Luftfedern auf Schraubenfedern umrüsten – Das ist zu beachten

Veröffentlicht am 24.04.2025
Die Umrüstung von Luftfederungen auf Schraubenfedern gewinnt in der Kfz-Branche zunehmend an Bedeutung. Steigende Reparaturkosten und Ausfälle der Luftfederungssysteme führen viele Fahrzeughalter zu diesem Schritt. Der Artikel beleuchtet die Vorteile, Herausforderungen und technischen Aspekte dieser Umrüstung. Werkstätten erhalten praxisnahe Einblicke in den Umrüstungsprozess sowie Hinweise zur Auswahl der passenden Federkits und deren Einbau.
 

Die Luftfederung galt lange als Komfortmerkmal in der Oberklasse und bei Nutzfahrzeugen. Sie sorgt für ein gleichmäßiges Fahrverhalten, unabhängig von Beladung und Straßenzustand. Doch mit zunehmendem Fahrzeugalter häufen sich Probleme. Defekte Luftbälge, leckende Ventile oder ausgefallene Kompressoren können schnell hohe Kosten verursachen. Für viele Fahrzeughalter wird die Umrüstung auf klassische Schraubenfedern zur attraktiven Alternative.


Warum auf Schraubenfedern umrüsten?

Die Vorteile der Schraubenfeder-Umrüstung liegen auf der Hand:

  • Kostenersparnis: Die Reparatur einer defekten Luftfederung ist oft teurer als eine komplette Umrüstung auf Schraubenfedern. Während ein neuer Kompressor oder Luftbalg mehrere hundert Euro kostet, liegen Umrüstkits preislich oft darunter.
  • Wartungsarmut: Schraubenfedern sind langlebig und weniger anfällig für Defekte. Wartungsarbeiten entfallen nahezu komplett.
    Zuverlässigkeit: Gerade bei älteren Fahrzeugen bieten Schraubenfedern eine stabile und verlässliche Fahrwerkslösung.

Technische Aspekte der Umrüstung

Die Umrüstung von Luftfedern auf Schraubenfedern ist technisch anspruchsvoll, aber gut durchführbar. Dabei sind folgende Schritte notwendig:

  • Fahrzeugprüfung und Diagnose: Vor der Umrüstung wird das Fahrzeug auf Fehler und Schäden überprüft. Es gilt sicherzustellen, dass keine weiteren Fahrwerkskomponenten betroffen sind.
  • Demontage der Luftfederung: Zunächst werden die Luftbälge, der Kompressor sowie Steuergeräte entfernt. Elektrische Anschlüsse und Sensoren müssen abgeklemmt werden.
    Einbau der Schraubenfedern: Die neuen Schraubenfedern werden in die vorhandenen Federaufnahmen montiert. Dabei ist darauf zu achten, dass die Federhöhe und die Federrate auf das Fahrzeuggewicht abgestimmt sind.
  • Elektronik-Anpassung: Da die Steuergeräte der Luftfederung oft Fehlermeldungen erzeugen, müssen sie deaktiviert oder durch spezielle Module ersetzt werden.
    Probefahrt und Feineinstellung: Nach der Umrüstung ist eine Probefahrt essenziell, um das Fahrverhalten zu prüfen und eventuelle Nachjustierungen vorzunehmen.

Herausforderungen und rechtliche Aspekte

Nicht bei jedem Fahrzeug ist eine Umrüstung ohne Weiteres möglich. Besonders bei Modellen mit adaptiven Fahrwerken können technische Hürden auftreten. Zudem ist eine Eintragung der Umrüstung in die Fahrzeugpapiere erforderlich. Werkstätten sollten ihre Kunden darüber aufklären und eine TÜV-Abnahme organisieren.

Auswahl des passenden Umrüstsatzes

Der Markt bietet eine Vielzahl von Umrüstkits, die speziell für verschiedene Fahrzeugmodelle entwickelt wurden. Es gibt Hersteller die bieten Lösungen an, die exakt auf die jeweiligen Achslasten und Fahrwerksgeometrien abgestimmt sind. Werkstätten sollten bei der Auswahl der Kits auf Qualität und passgenaue Konstruktion achten.


Fazit

Die Umrüstung von Luftfederung auf Schraubenfedern ist eine wirtschaftlich attraktive und technisch machbare Lösung für viele Fahrzeughalter. Werkstätten, die sich auf diesen Service spezialisieren, können sich einen zusätzlichen Umsatzkanal erschließen und gleichzeitig zur Kundenzufriedenheit beitragen. HARO  Bild: Continental

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