Die Produktion von Reifen, ob für Pkw, Lkw oder Nutzfahrzeuge, stellt hohe Anforderungen an Material und Prozesse. Rohstoffe wie Gummi, Kohlenstoff und chemische Zusätze müssen in exakten Verhältnissen gemischt werden, um die gewünschte Qualität zu erreichen. Nokian Tyres hat dieses Problem erkannt und nutzt nun RFID-Technologie, um Fehler zu minimieren und die Effizienz zu steigern.
Rückverfolgbarkeit in der Massenproduktion
Die Herausforderung in der Reifenproduktion besteht darin, die Vielzahl an Materialien und Prozessen so zu überwachen, dass keine Fehler entstehen. Gerade in der Massenproduktion kann es vorkommen, dass falsche Materialien eingesetzt oder ungenaue Mischungsverhältnisse verwendet werden. Bei Lkw-Reifen beispielsweise können diese Fehler verheerende Folgen haben, da die Reifen enormen Belastungen standhalten müssen. Wird versehentlich ein zu schwaches Material verwendet, könnte dies zu Unfällen führen.
Früher wurden bei Nokian Tyres die Produktionsschritte manuell kontrolliert, ein zeitaufwändiger und fehleranfälliger Prozess. Dies ist nicht nur ineffizient, sondern auch riskant, da menschliche Fehler nicht ausgeschlossen werden können. Mit der Einführung der RFID-Tags wird dieser Prozess nun automatisiert und in Echtzeit überwacht.
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Die Lösung: RFID-Tracking von Turck Vilant Systems
Um die Fehleranfälligkeit zu minimieren, hat Nokian Tyres eine Partnerschaft mit Turck Vilant Systems (TVS) geschlossen. TVS, ein führender Anbieter von RFID-Lösungen, hat ein System entwickelt, das die gesamte Produktionskette überwacht – von der Rohstoffannahme bis zum fertigen Reifen. Jedes Material und jede Komponente wird mit RFID-Tags versehen, die an Verpackungen und Behältern angebracht werden. Über hunderte Lesepunkte im gesamten Werk kann das System jederzeit den Standort und Status der Materialien erfassen.
Das Herzstück der Lösung bildet der Turck Vilant Visibility Manager, eine Software, die die Produktionsdaten sammelt und in Echtzeit auswertet. Sollte ein Fehler entdeckt werden, zum Beispiel wenn ein falsches Material zu einer Maschine gelangt, blockiert das System die gesamte Charge. Der Werker wird automatisch alarmiert, um sofort einzugreifen. Auf diese Weise können potenzielle Qualitätsmängel frühzeitig erkannt und behoben werden.
Das Ergebnis: Echtzeitüberwachung und Prozessoptimierung
Durch die Einführung der RFID-Technologie hat Nokian Tyres nicht nur die Qualität seiner Produkte verbessert, sondern auch die Effizienz der Produktion gesteigert. Die kontinuierliche Überwachung und automatische Fehlermeldungen sorgen dafür, dass Fehler schon im Entstehungsprozess behoben werden können. Das browserbasierte Reporting-Tool ermöglicht es den Managern, die Produktionsprozesse in Echtzeit zu überwachen und bei Bedarf Anpassungen vorzunehmen. So können Engpässe oder Fehlerquellen schnell identifiziert und behoben werden.
Der Einsatz von RFID-Tags hat zudem den Vorteil, dass jeder Reifen individuell zurückverfolgt werden kann. Im Falle eines Problems, sei es durch einen Rückruf oder eine Qualitätskontrolle, kann der gesamte Produktionsverlauf bis zum Rohmaterial lückenlos nachvollzogen werden. Dies ist ein entscheidender Vorteil in der modernen, hochkomplexen Reifenproduktion.
Fazit: Effizienzsteigerung durch RFID-Technologie
Die Einführung der RFID-Technologie bei Nokian Tyres ist ein Paradebeispiel für die Vorteile der Digitalisierung in der industriellen Produktion. Durch die lückenlose Überwachung und Rückverfolgbarkeit der Materialien und Prozesse konnte das Unternehmen seine Effizienz steigern und gleichzeitig die Fehlerquote minimieren. Turck Vilant Systems hat dabei eine maßgeschneiderte Lösung geliefert, die den hohen Anforderungen der Reifenproduktion gerecht wird. Diese Technologie könnte auch in anderen Bereichen der Automobilbranche neue Standards setzen. HARC