Pannenstatistik 2025: Deutlich weniger Pannen bei E-Autos

Veröffentlicht am 22.04.2025
Die Pannenstatistik des ADAC zeigt für das Jahr 2025 ein klares Bild: Elektroautos schneiden in puncto Zuverlässigkeit deutlich besser ab als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor. Vor allem in der Altersklasse zwischen zwei und vier Jahren fällt die Differenz in der Pannenhäufigkeit stark zugunsten der E-Fahrzeuge aus. Überraschend negativ auffällig sind mehrere Toyota-Modelle, während das Tesla Model 3 im Ranking weit vorne landet. Die Hauptursache für Pannen bleibt weiterhin die Starterbatterie.
 

Mit über 3,6 Millionen Einsätzen der ADAC-Pannenhilfe wurde im Jahr 2024 ein neuer Höchststand erreicht. Durch die zunehmende Verbreitung von Elektroautos verbessern sich die statistischen Grundlagen für deren Auswertung. Die aktuelle Pannenstatistik berücksichtigt 159 Fahrzeugreihen und erlaubt erstmals eine aussagekräftige Gegenüberstellung der beiden Antriebsarten.


E-Autos zeigen geringere Ausfallraten

Obwohl die absolute Zahl der Pannen bei E-Fahrzeugen gegenüber dem Vorjahr zugenommen hat, liegt das vor allem am stark gewachsenen Fahrzeugbestand. Betrachtet man das Verhältnis von Pannen zur Gesamtzahl der Fahrzeuge, zeigt sich ein deutlicher Vorteil für die Elektromodelle: In der Altersgruppe der zwei- bis vierjährigen Fahrzeuge liegt die durchschnittliche Pannenquote bei Elektroautos bei 3,8 pro 1.000 zugelassenen Einheiten. Bei Benzin- und Dieselfahrzeugen desselben Alters liegt dieser Wert bei 9,4 – ein signifikanter Unterschied.

Positiv hervorgehoben wird das Tesla Model 3, das mit einem sehr niedrigen Wert von 0,5 Pannen je 1.000 Fahrzeuge zu den zuverlässigsten Modellen überhaupt zählt. Auf gleichem Niveau befinden sich mit dem MINI (0,3) und dem Audi A4 (0,4) auch zwei klassische Verbrenner.

Toyota verliert an Zuverlässigkeit

Ein unerwartet schlechtes Abschneiden zeigen mehrere Modellreihen von Toyota. Der C-HR aus dem Baujahr 2020 weist mit 63,1 gemeldeten Pannen pro 1.000 Fahrzeugen den höchsten Wert der diesjährigen Auswertung auf. Auch der Yaris Cross (40,0), der Yaris (29,2) und der RAV4 (18,4) liegen deutlich über dem Durchschnitt. Als häufige Ursache werden Defekte an der 12-Volt-Batterie genannt – ein Problem, das vor allem bei Kurzstreckenbetrieb und im Winter gehäuft auftritt. Toyota hat auf die Zahlen reagiert und setzt inzwischen auf leistungsstärkere Batterien.

Die Zuverlässigkeit von Elektroautos zeigt sich nicht nur im Durchschnittswert, sondern auch in der Streuung. Die große Mehrheit der E-Modelle schneidet solide ab. Ein Ausreißer ist jedoch der Hyundai IONIQ 5. Hier wurde eine erhöhte Pannenquote festgestellt, die in erster Linie auf Fehler in der Ladesteuerungseinheit (ICCU) zurückgeführt wird. Aufgrund dieser Problematik wurde bereits eine Rückrufaktion durch das Kraftfahrt-Bundesamt durchgeführt.

Hauptproblem bleibt die Starterbatterie

Unabhängig vom Antrieb bleibt die 12-Volt-Batterie die häufigste Ursache für Pannen. Rund 45 Prozent aller Einsätze lassen sich darauf zurückführen. Im Vergleich fällt auf: Bei Verbrennern ist der Anteil am Gesamtaufkommen mit 44,6 Prozent leicht geringer als bei Elektroautos (50,5 Prozent). Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass E-Fahrzeuge generell seltener andere bauteilbedingte Probleme aufweisen. Die Pannenkennziffer bei der Batterie liegt bei Verbrennern in der Altersklasse zwei bis vier Jahre bei 4,0 – bei E-Autos hingegen nur bei 1,7.

Die geringere Komplexität von Elektroantrieben macht sich in der Gesamtbilanz positiv bemerkbar. Es fehlen zahlreiche Verschleißteile klassischer Antriebsstränge, wodurch sich mögliche Fehlerquellen reduzieren.

Datenlage verbessert sich, Tendenz bleibt konstant

Mit dem wachsenden Anteil von Elektrofahrzeugen auf dem Markt wird auch die Datenbasis in den kommenden Jahren weiter an Aussagekraft gewinnen. Bereits jetzt lässt sich feststellen, dass E-Fahrzeuge hinsichtlich der Betriebssicherheit konventionellen Antrieben in vielen Bereichen überlegen sind. Schwächen einzelner Modelle zeigen jedoch, dass auch hier technische Probleme nicht ausgeschlossen sind. Für Werkstätten und Teilegroßhändler bedeutet das: Eine fundierte Kenntnis der typischen Schwachstellen bleibt weiterhin entscheidend – unabhängig vom gewählten Antrieb.

Fazit

Die Auswertung der ADAC Pannenstatistik 2025 zeigt eine klare Tendenz: Elektrofahrzeuge weisen im Vergleich zu Verbrennern in den ersten Betriebsjahren eine deutlich geringere Pannenanfälligkeit auf. Besonders im Bereich der Mechanik ergeben sich durch den Wegfall klassischer Verschleißkomponenten Vorteile. Gleichzeitig bleibt die 12V-Starterbatterie weiterhin eine zentrale Schwachstelle – sowohl bei konventionellen als auch bei elektrifizierten Antrieben.


Werkstätten und Teilegroßhändler stehen vor einem Wandel, der technisches Know-how und ein erweitertes Produktportfolio erfordert. Neben bewährter Diagnosetechnik für Verbrenner rücken Hochvolt-Komponenten, Batteriemanagementsysteme und Bordnetztechnik in den Vordergrund. Wer sich frühzeitig mit den neuen Fehlerbildern und technischen Anforderungen auseinandersetzt, wird den Wandel nicht nur begleiten, sondern aktiv mitgestalten können. Quelle: ADAC

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