KÜS Trend-Tacho: Alternative Antriebe bleiben Nischenlösung

Veröffentlicht am 28.03.2025
Die Ergebnisse des aktuellen KÜS Trend-Tacho zeigen, dass sich alternative Antriebe nur langsam durchsetzen. Nach wie vor liegt der Benziner mit 44 % deutlich in der Käufergunst vorn. Der Diesel verliert an Bedeutung und erreicht nur noch 12 %, genauso wie der Plug-in-Hybrid, der als beliebteste Alternative gilt. Reine Elektroautos bleiben mit 10 % eine Minderheitenlösung. Obwohl staatliche Anreize und eine wachsende Modellpalette vorhanden sind, bevorzugen viele Verbraucher weiterhin klassische Verbrennungsmotoren. Die Umfrage unterstreicht, dass sich die Automobilbranche noch in einer Übergangsphase befindet.
 

Trotz steigender Modellvielfalt und politischer Maßnahmen zur Förderung emissionsarmer Fahrzeuge setzen viele Käufer weiterhin auf bewährte Antriebe. Laut der aktuellen KÜS-Trend-Tacho-Umfrage bleibt der Benziner mit 44 % die erste Wahl beim Autokauf. Der Diesel kommt hingegen nur noch auf 12 % und verliert damit weiter an Zuspruch. Ebenfalls 12 % der Befragten bevorzugen einen Plug-in-Hybrid – der damit unter den alternativen Antrieben am besten abschneidet. Reine Elektroautos erreichen einen Anteil von 10 %. Wasserstoff- und Autogas-Fahrzeuge spielen mit jeweils 1 % eine kaum nennenswerte Rolle.


Verbrennungsmotoren weiterhin dominierend

Insgesamt setzen 56 % der Befragten auf einen Antrieb mit Verbrennungsmotor, entweder als Benziner oder Diesel. Diese stabile Mehrheit zeigt, dass der Übergang zu neuen Antriebsformen nur langsam voranschreitet. Im Vergleich zum Vorjahr blieb der Anteil dieser Gruppe unverändert, jedoch verschob sich die Gewichtung leicht zugunsten des Benziners.

Während der Diesel durch verschärfte Umweltvorschriften und Unsicherheiten in Bezug auf Fahrverbote weiter an Attraktivität verliert, bleibt der Benziner für viele Käufer eine verlässliche Option. Niedrigere Anschaffungskosten und eine gut ausgebaute Tankstelleninfrastruktur spielen hierbei eine wesentliche Rolle.

Plug-in-Hybrid gewinnt an Bedeutung

Unter den alternativen Antrieben konnte der Plug-in-Hybrid den größten Zuwachs verzeichnen. Sein Anteil stieg von 8 % im Vorjahr auf nunmehr 12 %. Diese Entwicklung zeigt, dass viele Käufer die Kombination aus konventionellem und elektrischem Antrieb als praktikable Lösung sehen. Besonders die Möglichkeit, kürzere Strecken rein elektrisch zurückzulegen, während für längere Fahrten ein Verbrennungsmotor zur Verfügung steht, überzeugt offenbar viele Autofahrer.

Reine Elektrofahrzeuge verharren hingegen bei einem Marktanteil von 10 %. Trotz verbesserter Reichweiten und einer wachsenden Ladeinfrastruktur bleibt die Nachfrage auf einem überschaubaren Niveau. Mögliche Gründe sind weiterhin bestehende Bedenken hinsichtlich Ladezeiten, Anschaffungskosten und der langfristigen Verfügbarkeit staatlicher Förderungen.

Unsicherheit bei der Antriebswahl

Ein signifikanter Teil der Befragten konnte keine klare Entscheidung für eine Antriebsart treffen. Mit 15 % bleibt die Gruppe der Unentschlossenen relativ hoch. Dies deutet darauf hin, dass viele Verbraucher noch abwarten, bevor sie sich für eine Antriebsform entscheiden. Diskussionen über zukünftige Regulierungen, Ladeinfrastruktur und Restwerte alternativer Antriebe dürften hier eine Rolle spielen.

Ein entscheidendes Hindernis für die breite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen ist die unzureichende Ladeinfrastruktur. Während das Netz öffentlicher Ladesäulen in den letzten Jahren gewachsen ist, bestehen weiterhin große regionale Unterschiede. Besonders in ländlichen Gebieten ist die Verfügbarkeit von Schnellladestationen oft unzureichend. Zudem sorgen unterschiedliche Bezahlsysteme und Zugangsbeschränkungen für Verunsicherung bei potenziellen Käufern. Ohne ein flächendeckendes, nutzerfreundliches Ladesystem bleiben viele Autofahrer skeptisch gegenüber rein elektrischen Antrieben.

Wirtschaftlichkeit und Restwert als Entscheidungsfaktoren

Neben ökologischen Aspekten spielt die Wirtschaftlichkeit eine entscheidende Rolle bei der Wahl des Antriebs. Während Elektrofahrzeuge im Betrieb günstiger sein können, schrecken hohe Anschaffungskosten und Unsicherheiten über den Restwert viele Käufer ab. Besonders der Wertverlust von Elektroautos gilt als schwer kalkulierbar, da Faktoren wie Batteriedegradation und technologische Weiterentwicklungen die Preise stark beeinflussen. Plug-in-Hybride bieten hier einen Kompromiss, da sie zwar eine Elektrifizierung ermöglichen, aber weiterhin auf die etablierte Infrastruktur für Verbrennungsmotoren zurückgreifen können.

Regulierungen und Fördermaßnahmen beeinflussen die Entscheidung für oder gegen bestimmte Antriebe erheblich. Während viele europäische Länder Kaufprämien und Steuervergünstigungen für Elektrofahrzeuge bieten, werden gleichzeitig strengere Emissionsrichtlinien für Verbrenner eingeführt. Auch drohende Fahrverbote für ältere Dieselmodelle tragen zur Verunsicherung der Käufer bei. Allerdings zeigen die Ergebnisse des KÜS Trend-Tacho, dass solche Maßnahmen bisher nicht ausreichen, um einen deutlichen Wandel herbeizuführen. Viele Verbraucher scheinen abzuwarten, wie sich die politischen Rahmenbedingungen in den kommenden Jahren entwickeln.

Zukunftsperspektiven: Wohin geht die Reise?

Die Automobilbranche befindet sich mitten in einem technologischen Wandel, doch der KÜS Trend-Tacho zeigt, dass dieser Wandel langsamer verläuft als oft angenommen. Während einige Hersteller ihre Modellpaletten konsequent auf Elektroantriebe umstellen, setzen andere weiterhin auf eine Diversifizierung der Antriebstechnologien. Wasserstoff- und synthetische Kraftstoffe könnten langfristig eine Rolle spielen, befinden sich aber noch in der Entwicklungsphase. Entscheidend wird sein, ob die Infrastruktur und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in den kommenden Jahren so angepasst werden, dass alternative Antriebe für eine breitere Käuferschicht attraktiv werden.


Fazit

Die aktuellen Zahlen des KÜS Trend-Tacho machen deutlich, dass alternative Antriebe sich nur langsam im Markt etablieren. Zwar gewinnt der Plug-in-Hybrid an Bedeutung, doch reine Elektrofahrzeuge kommen nicht über eine Nischenrolle hinaus. Verbrennungsmotoren bleiben weiterhin die bevorzugte Wahl der Autokäufer. Die Ergebnisse zeigen, dass der Wandel zur Elektromobilität ein langfristiger Prozess ist und viele Verbraucher noch auf bewährte Technologien setzen. Quelle: KÜS

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