Bremsen zählen zu den sicherheitskritischsten Bauteilen eines Fahrzeugs und unterliegen einem kontinuierlichen Verschleiß. Besonders die Bremsbeläge, wie sie beispielsweise von Ferodo angeboten werden, müssen regelmäßig erneuert werden, um eine verlässliche Bremsleistung zu gewährleisten. Eine fehlerhafte Montage kann jedoch unerwünschte Geräusche, ungleichmäßige Abnutzung oder Funktionsstörungen verursachen. Damit die neuen Bremsbeläge optimal arbeiten, sind einige grundlegende Montageschritte einzuhalten.
Die richtigen Bremsbeläge wählen
Nicht jeder Bremsbelag passt zu jedem Fahrzeug. Unterschiede bestehen sowohl im Material als auch in der Bauform. Während manche Beläge für den alltäglichen Straßenverkehr optimiert sind, gibt es auch Varianten für sportliche Fahrzeuge oder extreme Belastungen. Hochwertige Produkte, etwa von Ferodo, sind exakt auf bestimmte Bremssysteme abgestimmt. Empfehlenswert ist es, Bremsbeläge und Bremsscheiben derselben Marke zu verwenden, um eine optimale Abstimmung und maximale Leistung zu erzielen.
Vorbereitende Maßnahmen für den Einbau
Bevor die neuen Bremsbeläge montiert werden, sollte die Bremsanlage auf Ablagerungen, Korrosion oder Beschädigungen überprüft und gründlich gereinigt werden. Besonders die Gleitflächen und Halterungen der Bremsbeläge müssen frei von Schmutz sein, um eine reibungslose Funktion zu gewährleisten. Um Bremsgeräusche zu minimieren, kann eine dünne Schicht eines temperaturbeständigen Bremsenfetts auf die Widerlager der Bremsbeläge sowie die Auflageflächen der Bremssättel aufgetragen werden. Wichtig: Fett auf Kupferbasis sollte vermieden werden, da es elektrochemische Reaktionen verursachen kann.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Bremsbelagmontage
1. Bremsbeläge richtig positionieren
Moderne Bremssysteme setzen häufig auf asymmetrische oder richtungsgebundene Bremsbeläge. Diese sind mit speziellen Abschrägungen oder Dämpfungselementen ausgestattet, um Vibrationen und Geräusche zu reduzieren. Beim Einbau muss darauf geachtet werden, dass die Markierung auf der Rückenplatte des Belags mit der Drehrichtung der Bremsscheibe übereinstimmt. Eine falsche Positionierung kann zu unerwünschten Geräuschen und einer ungleichmäßigen Abnutzung führen.
2. Montagezubehör nicht vernachlässigen
Beim Wechsel der Bremsbeläge sollten stets neue Federn, Halteklammern oder Anti-Quietsch-Pads verbaut werden. Diese Bauteile sorgen für einen stabilen Sitz der Beläge und verhindern störende Vibrationen. Zudem wird empfohlen, die Bremssattelbolzen mit einem Sicherungsdichtmittel zu versehen, um ein unbeabsichtigtes Lösen zu verhindern.
3. Korrektes Anziehen der Schrauben
Beim Festziehen der Bremssattelschrauben und Radbolzen ist das vom Fahrzeughersteller empfohlene Drehmoment einzuhalten. Ein zu hohes Drehmoment kann die Schrauben beschädigen, während ein zu niedriges Anzugsmoment die Befestigung unsicher macht. In der Regel liegt das Drehmoment für Bremssattelschrauben bei etwa 30 Nm, für Radbolzen bei rund 110 Nm. Das Anziehen sollte mit einem Drehmomentschlüssel erfolgen – der Einsatz eines Schlagschraubers ist nicht ratsam.
Das Einbremsen nicht vergessen
Nach der Montage sind die neuen Bremsbeläge noch nicht voll einsatzbereit. Erst durch ein kontrolliertes Einbremsen wird die optimale Reibung zwischen Belag und Scheibe erreicht. Hierbei sollten folgende Punkte beachtet werden:
- Vor Fahrtantritt den Pedalweg prüfen und sicherstellen, dass das Bremspedal bei Betätigung festen Widerstand bietet.
- Etwa 20 Bremsvorgänge von 80 auf 30 km/h mit leichtem bis mittlerem Druck durchführen. Zwischen den Bremsungen mindestens 30 Sekunden Pause einhalten, um Überhitzung zu vermeiden.
- In den ersten 200 bis 300 Kilometern abrupte Vollbremsungen sowie Fahrten mit hoher Geschwindigkeit oder schwerer Beladung vermeiden.
Zusätzliche Empfehlungen für eine optimale Bremsleistung
- Bremsbeläge und Bremsscheiben derselben Marke sorgen für eine bessere Kompatibilität und eine gleichmäßige Bremswirkung.
- Der Zustand der hinteren Bremsen sollte regelmäßig überprüft werden. Funktionieren diese nicht einwandfrei, kann sich die Bremslast zu stark auf die Vorderachse verlagern, was zu vorzeitigem Verschleiß und Geräuschentwicklung führt.
- Halteklammern, Federn und andere Montageelemente auf Korrosion oder Verformungen prüfen und bei Bedarf ersetzen.
Bremsverschleiß frühzeitig erkennen
Bremsbeläge sind Verschleißteile, die regelmäßig kontrolliert werden müssen, um eine sichere Funktion der Bremsanlage zu gewährleisten. Ein typisches Anzeichen für abgenutzte Beläge ist ein metallisches Quietschgeräusch während des Bremsvorgangs. Viele moderne Bremsbeläge verfügen über Verschleißsensoren oder mechanische Warnkontakte, die beim Erreichen der Verschleißgrenze eine Warnmeldung im Cockpit auslösen.
Weitere Symptome für abgenutzte Bremsbeläge können ein verlängerter Bremsweg, ein schwammiges Pedalgefühl oder Vibrationen beim Bremsen sein. Eine Sichtprüfung der Belagdicke durch die Felgenöffnungen oder nach Demontage des Rads gibt ebenfalls Aufschluss über den Zustand. Experten empfehlen, die Bremsbeläge mindestens alle 20.000 bis 30.000 Kilometer zu überprüfen, abhängig vom Fahrstil und den Einsatzbedingungen.
Fazit
Der Austausch von Bremsbelägen gehört zu den essenziellen Wartungsarbeiten eines Fahrzeugs. Eine sorgfältige Vorbereitung, die Einhaltung der Herstellervorgaben und das korrekte Einbremsen der neuen Beläge sind entscheidend für eine optimale Bremsleistung und eine lange Lebensdauer der Bauteile. Wer auf hochwertige Komponenten setzt und die Montage präzise durchführt, minimiert das Risiko von Bremsgeräuschen und sorgt für eine zuverlässige Funktion der Bremsanlage. Quelle: Ferodo