Die GTÜ gibt Tipps zur richtigen Unfallstellen absichern

Veröffentlicht am 07.03.2025
Unfälle gehören zum Straßenverkehr dazu, und die Wahrscheinlichkeit, in eine solche Situation zu geraten, ist hoch. Entscheidend ist dann, Ruhe zu bewahren und richtig zu handeln. Eine schnelle Absicherung der Unfallstelle, das richtige Verhalten gegenüber Verletzten und ein präziser Notruf können Leben retten. Die GTÜ gibt wichtige Tipps, wie Unfallstellen sicher gekennzeichnet werden und welche Maßnahmen unbedingt beachtet werden sollten.
 

Jedes Jahr registriert die Polizei in Deutschland rund 2,5 Millionen Verkehrsunfälle. Viele davon verlaufen glimpflich, doch jede Unfallstelle birgt potenzielle Folgegefahren. Wer an einen Unfall gerät – sei es als Beteiligter oder als Ersthelfer – muss schnell und besonnen reagieren. Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH gibt praxisnahe Hinweise zur richtigen Absicherung von Unfallstellen und zum Verhalten in einer solchen Situation.


Erste Schritte: Sicherheit geht vor

Bevor Hilfe geleistet wird, muss die eigene Sicherheit gewährleistet sein. Das Einschalten der Warnblinkanlage ist der erste Schritt, um nachfolgende Fahrzeuge zu warnen. Wer sich einer Unfallstelle nähert, sollte darauf achten, dass kein Auffahrunfall entsteht, und das eigene Fahrzeug möglichst außerhalb des Gefahrenbereichs abstellen.

Beim Verlassen des Fahrzeugs ist das Tragen einer Warnweste essenziell. Gesetzlich vorgeschrieben ist nur eine Weste pro Fahrzeug, doch es empfiehlt sich, für alle Mitfahrer eine griffbereit zu haben – auch in Kindergrößen.

Warndreieck richtig platzieren

Das Warndreieck ist ein zentrales Hilfsmittel, um den fließenden Verkehr frühzeitig zu warnen. Der Abstand zur Unfallstelle hängt vom Straßenumfeld ab:

  • In Städten: mindestens 50 Meter
  • Auf Landstraßen: rund 100 Meter
  • Auf Autobahnen: 150 bis 200 Meter

Zur Orientierung können Leitpfosten herangezogen werden, die auf Landstraßen meist alle 50 Meter aufgestellt sind. Wichtig ist, dass das Warndreieck nicht nur aufgestellt, sondern auch gut sichtbar ausgerichtet wird – mit den reflektierenden Flächen in Richtung des herannahenden Verkehrs. Wer es platziert, sollte den Weg dorthin möglichst geschützt hinter einer Leitplanke oder am äußersten Fahrbahnrand zurücklegen.

Lage einschätzen und Verletzte versorgen

Ist die Unfallstelle gesichert, muss die Situation analysiert werden:

  • Gibt es Anzeichen für eine akute Gefahr, etwa Rauch oder auslaufende Flüssigkeiten?
  • Sind Verletzte ansprechbar oder bewusstlos?
  • Besteht die Notwendigkeit, Personen aus einem Fahrzeug zu retten?

Unfallopfer sollten nur bewegt werden, wenn unmittelbare Lebensgefahr besteht – zum Beispiel durch einen Brand. Andernfalls kann eine unüberlegte Rettung zu schwereren Verletzungen führen.

Notruf richtig absetzen

Sobald die ersten Maßnahmen getroffen sind, muss der Notruf über die europaweit einheitliche 112 erfolgen. Damit Rettungskräfte gezielt helfen können, sollten die folgenden Punkte beachtet werden:

Wer meldet den Unfall?

  1. Was ist passiert?
  2. Wie viele Personen sind betroffen?
  3. Welche Verletzungen sind erkennbar?
  4. Wo genau befindet sich die Unfallstelle?

Moderne Smartphones senden oft automatisch den Standort an die Notrufzentrale, doch es kann helfen, zusätzliche Angaben wie Straßennamen, Kilometerangaben oder markante Orientierungspunkte zu nennen. Wichtig ist, das Gespräch nicht zu früh zu beenden – erst wenn die Leitstelle keine weiteren Fragen mehr hat, kann der Anruf beendet werden.

Bis zum Eintreffen der Rettungskräfte: Warten und Helfen

Nach dem Notruf sollten Ersthelfer weiterhin an der Unfallstelle bleiben. In vielen Fällen reicht schon beruhigendes Zureden aus, um Verletzte zu stabilisieren oder unter Schock stehende Personen zu unterstützen. Auch andere Verkehrsteilnehmer müssen möglicherweise mit Handzeichen auf die Gefahr aufmerksam gemacht werden – jedoch ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen.

Sobald Polizei oder Rettungskräfte eintreffen, sollten Zeugen ihre Kontaktdaten hinterlassen. Falls es später zu einer juristischen Aufarbeitung des Unfalls kommt, sind präzise Zeugenaussagen von großer Bedeutung.


Fazit

Niemand rechnet mit einem Unfall, doch wer sich gedanklich darauf vorbereitet, kann im Ernstfall richtig handeln. Die konsequente Umsetzung dieser Maßnahmen kann dazu beitragen, weitere Gefahren zu minimieren und Leben zu retten. Eine regelmäßige Überprüfung der eigenen Notfallausrüstung – Warnweste, Warndreieck und Erste-Hilfe-Set – stellt sicher, dass im entscheidenden Moment alles griffbereit ist. Quelle: GTÜ

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