Die Jepsen Autogruppe gehört zu den 100 größten Automobilhandelsgruppen in Deutschland. Mit einem Umsatz von rund 280 Millionen Euro, 500 Mitarbeitern und Standorten im Osten Bayerns, blickt das Unternehmen auf eine erfolgreiche Firmengeschichte von über 90 Jahren zurück. Johannes Marks, Geschäftsführer der Jepsen Autogruppe, steht dabei vor einer Herausforderung, die viele Unternehmen in Deutschland betrifft: Der Fachkräftemangel, insbesondere im handwerklichen Bereich. Die Jepsen Autogruppe hat Händler und Vertragswerkstätten der Marken VW, Audi, Skoda, Porsche, Seat und Cupra im Angebot.
Fachkräftemangel und demografischer Wandel
„In den nächsten zehn Jahren werden etwa 12 Prozent unserer Mitarbeiter in den Ruhestand gehen,“
erklärt Johannes Marks auf dem IFA-Kongress in Nürtingen. „Das ist eine Menge, und der Arbeitsmarkt gibt das momentan nicht her, um diese Lücke zu füllen.“ Dieses Problem betrifft nicht nur die Jepsen Autogruppe, sondern ist ein branchenweites Phänomen. Der demografische Wandel verschärft die Situation zusätzlich, da immer weniger junge Menschen sich für handwerkliche Berufe entscheiden.
Marks betont, dass diese Entwicklung nicht nur kurzfristige Probleme verursacht, sondern die gesamte Branche vor eine langfristige Herausforderung stellt. Ohne qualifizierte Fachkräfte geraten sowohl die Servicequalität als auch die Innovationskraft des Unternehmens in Gefahr. Doch anstatt zu resignieren, hat die Jepsen Autogruppe eine klare Strategie entwickelt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Ausbildung als Antwort auf den Fachkräftemangel
Für Johannes Marks liegt die Lösung in einer intensiven Förderung des Nachwuchses. „Unsere Antwort auf den Fachkräftemangel ist, dass wir unsere Fach- und Führungskräfte selbst ausbilden,“ betont er. Dabei setzt das Unternehmen auf ein umfassendes Konzept, das bereits in der Schule ansetzt. Die Jepsen Autogruppe geht aktiv in die Schulen, um junge Menschen frühzeitig für das Handwerk zu begeistern.
„Viele Schüler denken heute an IT-Berufe oder wollen in die Wirtschaft gehen, aber das Handwerk haben sie gar nicht mehr auf dem Radar,“ erklärt Marks. Mit einem vierstufigen Programm versucht das Unternehmen, diese Wahrnehmung zu ändern. Praktika, Lehrerinformationstage und Peer-to-Peer-Führungen durch Auszubildende sollen Schülern einen realistischen Einblick in die Arbeitswelt der Automobilbranche geben. „Wir bringen sogar einen echten Motor mit in die Schulen, damit die Schüler selbst daran arbeiten können,“ berichtet Marks stolz. Dieses praxisorientierte Vorgehen zeigt den Schülern, dass handwerkliche Berufe spannend und zukunftssicher sind.
Erfolgreiche Mitarbeiterbindung durch Unternehmenskultur
Neben der Gewinnung von Auszubildenden legt die Jepsen Autogruppe großen Wert auf die langfristige Bindung der jungen Talente. „Es ist wichtig, dass wir die Auszubildenden nicht nur für uns gewinnen, sondern sie auch langfristig ans Unternehmen binden,“ erklärt Marks. Ein entscheidender Faktor dabei ist die Unternehmenskultur. Das Unternehmen organisiert regelmäßig Events, bei denen das Topmanagement persönlich mit den Auszubildenden in Kontakt tritt. Gemeinsame Werkstouren und Workshops schaffen eine enge Bindung zwischen Führungsebene und Nachwuchskräften.
„Wir haben Erfolgsgeschichten, die wir erzählen müssen,“ sagt Marks. Vom Auszubildenden zum Geschäftsführer oder Verkaufsleiter – diese Geschichten zeigen den jungen Mitarbeitern, welche Karrierewege ihnen offenstehen. Diese Erfolgserlebnisse sollen nicht nur motivieren, sondern auch zeigen, dass das Handwerk und der Mittelstand lohnende und attraktive Perspektiven bieten.
Attraktive Arbeitgebermarke und Zukunftsperspektiven
Ein weiterer Schlüssel zum Erfolg im Kampf gegen den Fachkräftemangel liegt laut Johannes Marks in der Positionierung als attraktiver Arbeitgeber. Die Jepsen Autogruppe investiert daher nicht nur in die Ausbildung, sondern auch in das Wohlbefinden und die Motivation ihrer Mitarbeiter. „Wir bieten nicht nur gute Ausbildungsprogramme, sondern sorgen auch dafür, dass unsere Mitarbeiter sich bei uns wohlfühlen,“ erklärt Marks. Hierbei spielen moderne Arbeitsbedingungen, faire Vergütung und klare Aufstiegschancen eine zentrale Rolle.
Darüber hinaus setzt das Unternehmen auf die Digitalisierung, um moderne Arbeitsprozesse zu ermöglichen und auch die nächste Generation anzusprechen. „Unsere Branche verändert sich, und wir müssen uns mit ihr verändern,“ betont Marks. Der Wandel hin zu Elektromobilität und digitalen Serviceangeboten stellt nicht nur technische, sondern auch personelle Anforderungen. Deshalb ist es entscheidend, junge Menschen frühzeitig für diese Themen zu sensibilisieren und ihnen die notwendigen Fähigkeiten zu vermitteln.
Fazit: Innovation im Ausbildungswesen als Schlüssel zum Erfolg
Johannes Marks macht auf dem IFA-Kongress in Nürtingen klar: Der Fachkräftemangel ist eine Herausforderung, der man sich nicht entziehen kann. Die Jepsen Autogruppe hat erkannt, dass die Lösung in der Förderung des Nachwuchses liegt. Durch ein praxisnahes Ausbildungsprogramm, die aktive Zusammenarbeit mit Schulen und eine starke Arbeitgebermarke setzt das Unternehmen auf langfristige Lösungen, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein.
Die klare Botschaft lautet: „Wir müssen die Fahne für das Handwerk hochhalten und zeigen, dass es nicht nur eine Alternative, sondern eine attraktive und zukunftssichere Wahl für junge Menschen ist.“ Mit dieser Strategie blickt Johannes Marks optimistisch in die Zukunft der Jepsen Autogruppe. REN / Bild: IFA