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Die EV-Batterien reparieren und aufbereiten

Veröffentlicht am 28.01.2025
Eine neue Studie von Axa Novi und Wolk & Nikolic After Sales Intelligence beleuchtet den europäischen Markt für die Reparatur und Wiederaufbereitung von Batterien in Elektrofahrzeugen (EV). Angesichts des Wachstums von Elektrofahrzeugen und der steigenden Bedeutung von Nachhaltigkeit gewinnen diese Reparatur- und Wiederverwendungsdienste zunehmend an Relevanz. Der Report zeigt sowohl das Potenzial als auch die Herausforderungen dieses Marktes und prognostiziert eine positive Entwicklung bis 2031.
 

Mit der zunehmenden Verbreitung von Elektrofahrzeugen wächst der Bedarf an Reparaturen und Wiederverwendung von EV-Batterien. Eine neue Untersuchung von Axa Novi und Wolk & Nikolic After Sales Intelligence widmet sich dem Markt für die Instandsetzung und Wiederaufbereitung von Batteriepacks. Vor dem Hintergrund globaler Nachhaltigkeitsziele und der Bemühungen um CO₂-Reduktion nimmt die Bedeutung der Reparatur und Wiederverwertung von EV-Batterien weiter zu. Die Studie bietet umfassende Einblicke in den aktuellen Markt und die Prognosen bis 2031 und beleuchtet sowohl die Chancen als auch die Herausforderungen für Unternehmen im freien Kfz-Ersatzteilmarkt.


Marktwachstum und zukünftige Potenziale

Die Elektrofahrzeug-Revolution hat das Potenzial, den Markt für die Reparatur und Wiederaufbereitung von EV-Batterien erheblich zu verändern. Besonders im Hinblick auf die lange Lebensdauer von Batterien, die in der Regel bis zu acht Jahre beträgt, werden nach Ablauf der Garantiezeit Reparaturen und Ersatzteile notwendig. Dies stellt eine wachsende Marktchance dar, die im Wesentlichen auf der Wiederverwendung und Reparatur von bestehenden Batteriepacks basiert. Im Fokus der Studie steht die Frage, wie dieser Markt bis zum Jahr 2031 wachsen könnte, wobei der freie Kfz-Ersatzteilmarkt eine zentrale Rolle spielt.

Die zunehmende Bedeutung nachhaltiger Praktiken im Automobilsektor, wie etwa die Wiederverwendung von Batterien, spielt eine wesentliche Rolle bei der Entwicklung dieses Marktes. Die Studie geht davon aus, dass die Reparatur- und Wiederaufbereitungsdienste bis zum Jahr 2031 einen signifikanten Anstieg erleben werden, was Unternehmen neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnet.

Hürden auf dem Weg zur Marktdurchdringung

Trotz des vielversprechenden Marktwachstums sehen sich Unternehmen im Bereich der EV-Batteriereparatur mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert:

  1. Unsichere Lieferketten: Der Großteil der Ersatzteile für die Reparatur von EV-Batterien stammt aktuell aus Recyclingquellen oder Schrottplätzen. Diese Art der Beschaffung sorgt für Unsicherheit und erschwert eine stabile und planbare Geschäftsstrategie für Unternehmen, die sich auf diesen Markt fokussieren möchten. Ein stabileres und standardisiertes Recycling- und Rücknahmesystem ist notwendig, um die Versorgung mit Ersatzteilen zu sichern.
  2. Hohe Investitionsanforderungen: Die Einrichtung von Werkstätten und Reparaturzentren, die auf EV-Batterien spezialisiert sind, erfordert hohe Investitionen. Diese Investitionen sind oft markenspezifisch, was die Kapitalbindung erhöht. Besonders kleine Unternehmen haben Schwierigkeiten, die finanziellen Mittel für die notwendige Ausrüstung und Infrastruktur aufzubringen, was ihre Marktteilnahme erschwert.
  3. Geringe Marktvolumen: Der Markt für die Reparatur von EV-Batterien ist derzeit noch relativ klein, was sich negativ auf die Rentabilität auswirkt. Viele Unternehmen kämpfen damit, eine ausreichende Kundenbasis zu finden, die die Investitionen in die Reparaturinfrastruktur rechtfertigt. Obwohl die Zahl der Elektrofahrzeuge wächst, bleibt das Volumen an Reparaturen und Ersatzteilen derzeit begrenzt.
  4. Fachliche Wissenslücken: Unabhängige Werkstätten und Reparaturbetriebe haben oft nicht das technische Know-how und die Daten, die für die Reparatur moderner EV-Batterien erforderlich sind. Fahrzeug- und Batteriehersteller besitzen detaillierte Informationen über die Technologie, während unabhängige Akteure in der Regel auf Reverse Engineering angewiesen sind, um das notwendige Wissen zu erlangen. Diese Wissenslücke stellt eine große Barriere für das Wachstum des Marktes dar.

OEMs und ihre Rolle im Reparaturmarkt

Die Fahrzeughersteller (OEMs) verfolgen unterschiedliche Strategien, um diese Herausforderungen zu bewältigen und den Reparaturmarkt zu erschließen. Eine häufige Maßnahme ist die Schulung autorisierter Werkstätten, die den Vorteil haben, direkt mit den Herstellerspezifikationen arbeiten zu können. Diese autorisierten Werkstätten spielen eine Schlüsselrolle, da sie Reparaturen nach den Herstellervorgaben durchführen und somit die Qualität und Sicherheit der Batterien gewährleisten können.

Ein weiterer Ansatz der OEMs besteht darin, regionale Reparaturzentren zu etablieren. Diese Zentren bieten eine kosteneffiziente Möglichkeit, Reparaturen näher am Endkunden anzubieten, was sowohl die Logistik als auch die Kosten senkt. Darüber hinaus integrieren einige OEMs Recyclingkapazitäten in ihre Geschäftsstrategien, um die Reparatur und das Recycling von Batterien zu optimieren.

Der Weg zu einer nachhaltigeren Zukunft im Aftermarket

Die Studie verdeutlicht, dass die Schaffung nachhaltiger Geschäftsmodelle im Bereich der EV-Batteriereparatur eng mit der Weiterentwicklung der Lieferkette, einer stärkeren Marktnachfrage und der Zusammenarbeit zwischen unabhängigen und autorisierten Akteuren verbunden ist. Nur durch eine verstärkte Zusammenarbeit und den Austausch von Wissen und Ressourcen können die Marktbarrieren überwunden und die Rentabilität für Unternehmen langfristig gesichert werden.

Besonders wichtig wird die Weiterentwicklung von Technologien und Prozessen im Recycling- und Reparatursektor sein, um die benötigten Ressourcen kosteneffizient zu gewinnen. Der Erfolg wird auch davon abhängen, inwieweit Unternehmen bereit sind, in innovative Geschäftsmodelle und neue Technologien zu investieren.


Fazit

Der Markt für die Reparatur und Wiederaufbereitung von EV-Batterien hat großes Potenzial, wird jedoch von verschiedenen Herausforderungen begleitet. Die Studie von Axa Novi und Wolk & Nikolic zeigt, dass nachhaltige Geschäftsmodelle in diesem Bereich eng mit einer besseren Lieferkette, einer höheren Marktnachfrage und einer verstärkten Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren im Aftermarket verbunden sind. Unternehmen, die frühzeitig auf diesen Wachstumsmarkt setzen und die richtigen Schritte zur Überwindung der aktuellen Hürden unternehmen, können in den kommenden Jahren von diesem aufstrebenden Markt profitieren. Quelle: Axa Novi

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