Die Umstellung auf emissionsfreie Technologien gewinnt nicht nur im Straßenverkehr, sondern auch bei schweren Arbeitsmaschinen an Bedeutung. Hier setzt das Projekt „PoWer“ an, das von einem interdisziplinären Team unter der Führung von MAHLE umgesetzt wird. Im Fokus stehen wasserstoffbetriebene Antriebe, die für vielseitige Anwendungen in Bau- und Landwirtschaft geeignet sind. Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz finanziell gefördert und durch namhafte Partner aus Industrie und Wissenschaft begleitet.
Neue Maßstäbe für Wasserstoffanwendungen
Das Projekt vereint führende Unternehmen und Forschungseinrichtungen, um innovative Lösungen für Offroad-Fahrzeuge zu schaffen. Zu den Partnern gehören DEUTZ, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), Liebherr sowie wissenschaftliche Institutionen wie das Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Über einen Zeitraum von drei Jahren soll die technologische Basis geschaffen werden, um Wasserstoffantriebe in diesen anspruchsvollen Sektoren einzuführen. Ziel ist es, eine emissionsarme, robuste und wirtschaftliche Alternative zu konventionellen Antrieben zu etablieren.
Technologische Schwerpunkte
Der Fokus des Projekts liegt auf mehreren zentralen Aspekten:
- Materialforschung: Es werden neue Werkstoffe getestet, die den besonderen Belastungen durch Wasserstoffantrieb standhalten.
- Effiziente Abgasnachbehandlung: Systeme zur Emissionskontrolle werden entwickelt, die zukünftige Umweltstandards erfüllen.
- Systemintegration: Simulationen und Fahrzeugtests analysieren die praktische Umsetzbarkeit in Flotteneinsätzen.
Durch intensive Prüfstandläufe und experimentelle Studien sollen sowohl die Leistungsfähigkeit als auch die Langlebigkeit der Motoren nachgewiesen werden.
MAHLE als Vorreiter nachhaltiger Technologien
MAHLE bringt umfassendes Know-how im Bereich nachhaltiger Mobilitätslösungen in das Projekt ein. Das Unternehmen engagiert sich nicht nur in der Entwicklung von Wasserstoffmotoren, sondern auch in Bereichen wie Elektrifizierung und Brennstoffzellen. Ziel ist es, technologieoffene Lösungen für unterschiedlichste Anwendungsfälle anzubieten. Der Fokus auf interdisziplinäre Zusammenarbeit innerhalb des Projekts zeigt, wie entscheidend Kooperationen für den Fortschritt im Mobilitätssektor sind.
Praktische Anwendung und Infrastruktur
Ein zentraler Aspekt des Projekts „PoWer“ ist die Analyse der praktischen Einsatzmöglichkeiten wasserstoffbasierter Antriebe in Bau- und Agrarmaschinen. Neben der Entwicklung effizienter Motoren liegt ein Fokus auf der Integration in bestehende Fahrzeugflotten. Die Projektpartner untersuchen die Anforderungen an Infrastruktur und Betrieb, um sicherzustellen, dass die Technologie nicht nur leistungsstark, sondern auch wirtschaftlich umsetzbar ist. Hierzu werden Studien zur Verfügbarkeit von Wasserstoff, zur Transportlogistik und zu Betankungsanlagen durchgeführt. Diese systemischen Betrachtungen sollen sicherstellen, dass die Nutzung von Wasserstoffmotoren auf breiter Ebene möglich wird.
Darüber hinaus liegt ein Augenmerk auf der Anpassung der Maschinen an den Wasserstoffbetrieb. Dies umfasst die Optimierung der gesamten Antriebseinheit sowie die Abstimmung mit Peripheriesystemen wie Hydraulik und Energieversorgung. Ziel ist es, eine möglichst nahtlose Umstellung zu ermöglichen, die den Anforderungen verschiedenster Einsatzgebiete gerecht wird.
Herausforderungen und Lösungsansätze
Die Entwicklung von Wasserstoffantrieben für Offroad-Anwendungen steht vor besonderen Herausforderungen. Anders als bei Straßenfahrzeugen müssen Bau- und Landmaschinen extreme Bedingungen wie Schmutz, Temperaturschwankungen und hohe Lasten bewältigen. Diese Faktoren stellen erhöhte Anforderungen an die Materialbeständigkeit und die mechanische Belastbarkeit. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, führt das Konsortium umfangreiche Materialtests durch, bei denen insbesondere die Langzeitstabilität unter Wasserstoffeinfluss bewertet wird.
Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen ist entscheidend, um innovative Ansätze zu entwickeln, die sowohl technische als auch regulatorische Anforderungen erfüllen. Dieser interdisziplinäre Ansatz ermöglicht es, Herausforderungen frühzeitig zu identifizieren und gezielt Lösungen zu erarbeiten, die zur Marktreife führen.
Fazit
Mit „PoWer“ wird ein Grundstein für die zukünftige Nutzung von Wasserstoff in Bau- und Landmaschinen gelegt. Die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen bietet eine solide Grundlage, um den Herausforderungen der Klimawende zu begegnen. Effizienz, Nachhaltigkeit und Robustheit stehen im Mittelpunkt, um diese Offroad-Anwendungen in eine emissionsfreie Zukunft zu führen. Quelle: MAHLE