Im November 2024 wurde Johannesburg zum Treffpunkt führender Vertreter des afrikanischen Kfz-Ersatzteilmarktes. Mit über 70 Delegierten aus verschiedenen Regionen Afrikas, darunter zahlreiche Teilnehmer aus Süd- und Ostafrika, boten der NEXUS Africa Connecting Day und der IAMaga One Africa Business Summit eine Plattform für Dialog und Zusammenarbeit. Ziel der beiden Veranstaltungen war es, Einblicke in aktuelle Herausforderungen und Potenziale des Marktes zu gewinnen sowie Strategien für eine engere Marktintegration zu entwickeln.
Partnerschaften stärken und Lieferantenbasis erweitern
Die Aufnahme neuer Mitglieder in die IAMaga-Community war ein zentrales Thema. Besonders hervorgehoben wurde Spanjaard (Pty) LTD, das als erstes afrikanisches Unternehmen der Zulieferergemeinschaft beigetreten ist. Gemeinsam mit SKF soll Spanjaard die Produktvielfalt erweitern und die regionale Wertschöpfung fördern. Gleichzeitig wurde angekündigt, dass IAMaga in den kommenden Monaten weitere Zulieferer aufnehmen will, um die Bedürfnisse des afrikanischen Marktes besser abzudecken.
Ein umfassendes Programm von Einzelgesprächen zwischen Zulieferern und Mitgliedern ermöglichte es den Teilnehmern, neue Geschäftsbeziehungen zu knüpfen und bestehende Kooperationen zu vertiefen.
Strategien für einen nachhaltigen Markt
Das Africa-Feeder-Projekt
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Präsentation des Africa-Feeder-Projekts, das auf eine Verbesserung der Marktstrukturen abzielt. Der Fokus lag auf vier Schlüsselthemen:
- Innovative Lösungen gegen Produktpiraterie,
- Optimierung von Handelsprozessen durch Abbau von Bürokratie,
- Vereinheitlichung von Standards für Fracht- und Warenzertifikate,
- Nutzung von Marktanalysen für strategische Entscheidungen.
Interaktive Workshops boten den Delegierten die Möglichkeit, praktische Ansätze zur Umsetzung dieser Ziele zu entwickeln.
Gezielte Maßnahmen gegen Produktfälschungen
Ein Workshop in Zusammenarbeit mit dem auf KI-Technologien spezialisierten Unternehmen Cypheme setzte sich intensiv mit dem Thema Fälschungsschutz auseinander. Geplant ist ein Pilotprojekt in Nordafrika, das neue Etikettenlösungen erproben soll. Diese Etiketten kombinieren Sicherheitsmerkmale wie eine fälschungssichere Technologie mit digitalen Prüfmöglichkeiten, die vor Ort getestet werden sollen. Ziel ist es, das Vertrauen in die angebotenen Produkte zu erhöhen und langfristig die Verbreitung gefälschter Ersatzteile einzudämmen.
Vision für den afrikanischen Markt
IAMaga-CEO Martin Hendriksen betonte die Bedeutung der Veranstaltung als Plattform für Innovation und Zusammenarbeit. Die vorgestellten Initiativen seien wichtige Bausteine für die langfristige Entwicklung des Marktes und förderten sowohl die Wettbewerbsfähigkeit als auch das Vertrauen in die Branche. Der Schulterschluss von NEXUS und IAMaga zeige, wie durch Kooperation und strategische Projekte die Transformation des Marktes vorangetrieben werden könne.
Digitalisierung als Motor für Wachstum
Ein zentraler Aspekt der Diskussionen war die Bedeutung der Digitalisierung für die Entwicklung des afrikanischen Kfz-Ersatzteilmarktes. Digitale Plattformen zur Verbindung von Zulieferern und Händlern bieten immense Chancen, die Logistik effizienter zu gestalten und den Zugang zu qualitativ hochwertigen Ersatzteilen zu verbessern. Dies ist besonders relevant in einem Markt, der oft durch fragmentierte Lieferketten und eine begrenzte Transparenz gekennzeichnet ist.
IAMaga und NEXUS arbeiten gemeinsam daran, digitale Lösungen voranzutreiben. Dazu gehören Plattformen für Echtzeit-Bestandsmanagement und Online-Marktplätze, die sowohl für große Händler als auch für kleine, unabhängige Werkstätten zugänglich sind. Durch den Einsatz von Datenanalysen können zudem Angebot und Nachfrage besser aufeinander abgestimmt werden. Dies verspricht eine Reduzierung von Lieferengpässen und eine effizientere Bestandsplanung.
Fokus auf Nachhaltigkeit
Neben Wachstum und Effizienz stand auch das Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Die Teilnehmer diskutierten Initiativen, die darauf abzielen, den ökologischen Fußabdruck der Branche zu minimieren. Dazu gehört die Förderung von recycelbaren Materialien und umweltfreundlicher Verpackung bei Ersatzteilen.
Ein weiteres wichtiges Thema war die Reduzierung von CO₂-Emissionen in der Lieferkette. Durch optimierte Transportwege und den verstärkten Einsatz lokaler Zulieferer sollen Emissionen verringert und die Abhängigkeit von internationalen Transporten reduziert werden. Die Förderung von Partnerschaften mit Unternehmen, die auf grüne Technologien spezialisiert sind, wird dabei als wesentlicher Schritt gesehen, um langfristig den Wandel zu einer nachhaltigen Wertschöpfungskette zu unterstützen.
Fazit
Die enge Zusammenarbeit von NEXUS und IAMaga sowie die Integration neuer Zulieferer und Projekte wie das Africa-Feeder-Projekt markieren einen wichtigen Schritt für die Weiterentwicklung des afrikanischen Kfz-Ersatzteilmarktes. Mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit, Innovation und Zusammenarbeit schafft die Branche die Basis für ein stabiles und zukunftsorientiertes Wachstum. Quelle: NEXUS