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Erhöhtes Risiko bei der Einführung einer Eigenmarke

Veröffentlicht am 02.12.2024
Die Einführung einer Eigenmarke bringt neben den zahlreichen Vorteilen auch einige Herausforderungen und potenzielle Nachteile mit sich, die insbesondere das Lieferantenmanagement und die gesamte Geschäftsstrategie betreffen.
 

Es gibt viele Besonderheiten die beachtet werden müssen, wenn eine Eigenmarke eingeführt wird.


Lesen Sie hier: Das Sind die Vorteile einer Eigenmarke

Es ist wichtig, verschiedene Aspekte zu berücksichtigen, um die Risiken zu minimieren und die Einführung einer Eigenmarke erfolgreich zu gestalten.

Hohe Anfangsinvestitionen

Die Entwicklung und Einführung einer Eigenmarke erfordert erhebliche Anfangsinvestitionen. Dazu gehören die Kosten für Produktentwicklung, Verpackung, Marketing und gegebenenfalls auch die Anpassung der Lieferkette. Diese Investitionen müssen sorgfältig geplant und budgetiert werden, da sie sich erst über einen längeren Zeitraum amortisieren.

Qualitätsrisiken

Die Verantwortung für die Qualität der Produkte liegt vollständig beim Händler. Dies kann ein erhebliches Risiko darstellen, insbesondere wenn die Qualitätskontrolle nicht ausreichend ist. Mängel oder Rückrufe von Eigenmarkenprodukten können dem Ruf des Unternehmens erheblich schaden und das Vertrauen der Kunden beeinträchtigen.

Komplexität in der Logistik

Eigenmarken erfordern eine optimierte Logistik, insbesondere wenn es darum geht, mehrere Produkte oder Produktlinien zu verwalten. Die Komplexität steigt mit der Anzahl der Eigenmarkenprodukte, was zusätzliche Anforderungen an Lagerhaltung, Bestandsmanagement und Distribution stellt. Dies kann zu höheren Betriebskosten führen, wenn die Prozesse nicht effizient gestaltet sind.

Marktrisiken

Eigenmarkenprodukte müssen sich gegen etablierte Markenprodukte behaupten. Es besteht das Risiko, dass die Eigenmarke vom Markt nicht angenommen wird oder dass sie nur über Preisdumping wettbewerbsfähig ist, was die Marge unter Druck setzen kann. Zudem kann es zu Konflikten mit anderen Herstellern kommen, die den Vertrieb ihrer Produkte durch den Händler einschränken könnten, wenn dieser zu stark auf Eigenmarken setzt.

Erhöhte Marketinganforderungen

Da Eigenmarken in der Regel weniger bekannt sind als etablierte Marken, sind erhebliche Marketinganstrengungen erforderlich, um das Produkt im Markt zu positionieren und Vertrauen bei den Kunden aufzubauen. Dies erfordert eine durchdachte Marketingstrategie und zusätzliche Ressourcen für Werbung und Promotion.

Veränderung der Lieferantenbeziehungen

Die Einführung einer Eigenmarke kann die Beziehung zu bestehenden Lieferanten erheblich verändern. Wenn ein Händler beginnt, eigene Produkte zu vertreiben, könnten bisherige Lieferanten dies als Bedrohung empfinden, insbesondere wenn diese Produkte in direkter Konkurrenz zu ihren eigenen stehen. Dies kann zu Spannungen führen und möglicherweise dazu, dass einige Lieferanten ihre Zusammenarbeit einschränken oder beenden.

Notwendigkeit neuer Lieferanten

Für die Produktion von Eigenmarkenprodukten müssen möglicherweise neue Lieferanten gefunden werden, die in der Lage sind, die geforderten Produkte in der gewünschten Qualität und Menge zu liefern. Dies erfordert einen zusätzlichen Aufwand im Lieferantenmanagement, einschließlich der Suche nach geeigneten Partnern, der Verhandlung von Verträgen und der Sicherstellung der Produktqualität.

Erhöhte Anforderungen an die Lieferantenbewertung

Die Qualität und Zuverlässigkeit der neuen Lieferanten ist entscheidend für den Erfolg der Eigenmarke. Dies erfordert eine gründliche Bewertung und kontinuierliche Überwachung der Lieferanten, um sicherzustellen, dass sie den Anforderungen entsprechen. Ein Versagen in dieser Hinsicht kann zu Produktionsverzögerungen, Qualitätsproblemen und letztlich zu einem Schaden für das Markenimage führen.

Abhängigkeit von strategischen Partnerschaften

Um die Eigenmarke erfolgreich zu etablieren, könnten Teilehändler stärker von strategischen Partnerschaften mit bestimmten Lieferanten abhängig werden. Diese Abhängigkeit kann das Risiko erhöhen, insbesondere wenn diese Lieferanten nicht in der Lage sind, die vereinbarten Liefermengen oder -qualitäten zu erfüllen.

Verhandlungsdruck

Während die Einführung einer Eigenmarke dem Händler eine stärkere Verhandlungsposition verschaffen kann, wie bereits erwähnt, kann sie auch zu einer intensiveren Verhandlung mit Lieferanten führen. Die Notwendigkeit, kosteneffiziente Produktionsbedingungen auszuhandeln, ohne die Qualität zu beeinträchtigen, ist eine Herausforderung, die das Lieferantenmanagement stark beanspruchen kann.

Zusätzlich müssen die Vereinbarungen mit dem Bestandslieferanten verändert werden. In Abhängigkeit der strategischen Zielsetzung der Eigenmarke kann es zu Einkaufsrückgängen bei den Bestellung von Bestandslieferanten einiger Produktgruppen führen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Eigenmarke im Aftermarket


Fazit zu den Risiken bei der Einführung einer neuen Eigenmarke

Die Einführung einer Eigenmarke kann für einen Teilehändler sowohl Chancen als auch Risiken mit sich bringen. Die Vorteile wie höhere Margen, Kundenbindung und Unabhängigkeit von Lieferanten stehen den Nachteilen wie hohen Anfangsinvestitionen, Qualitätsrisiken und einer erhöhten Komplexität in der Logistik gegenüber. Darüber hinaus hat die Einführung einer Eigenmarke signifikante Auswirkungen auf das Lieferantenmanagement, die sorgfältig abgewogen und gemanagt werden müssen, um langfristig erfolgreich zu sein. Es ist daher entscheidend, eine fundierte Strategie zu entwickeln, die sowohl die internen als auch die externen Herausforderungen berücksichtigt. HARO / Mid

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