Seit dem Sommer 2023 gelten strengere Vorgaben für die Partikelmessung bei Dieselfahrzeugen der Emissionsklasse Euro 6/VI. Diese neuen Maßnahmen zielen darauf ab, die Abgasemissionen zu reduzieren und die Umwelt zu schützen. Erste Ergebnisse zeigen eine Durchfallquote von 3,4 Prozent bei den Tests, was auf die Notwendigkeit hinweist, die Maßnahmen auf weitere Fahrzeuggruppen auszudehnen. Der TÜV-Verband fordert daher eine Ausweitung der Partikelmessung, um die Emissionen des Straßenverkehrs weiter zu reduzieren.
Neue Partikelmessung für Euro 6/VI Dieselfahrzeuge
Seit dem 1. Juli 2023 müssen Pkw und leichte Nutzfahrzeuge der Emissionsklasse Euro 6/VI eine sogenannte PN-Messung (Partikelanzahlmessung) im Rahmen der Abgasuntersuchung bestehen. Diese Maßnahme wurde eingeführt, um sicherzustellen, dass die Abgasreinigungssysteme der Fahrzeuge ordnungsgemäß funktionieren und somit die Schadstoffemissionen reduziert werden. Die Einführung der Partikelmessung ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Luftqualität und zum Schutz der Umwelt.
Durchfallquote und erste Ergebnisse
Zwischen dem 1. August und dem 1. Oktober 2023 wurden insgesamt 950.809 Fahrzeuge auf ihre Partikelemissionen getestet. Von diesen Fahrzeugen bestanden 32.285 (3,4 %) die Prüfung nicht im ersten Anlauf. Diese Durchfallquote zeigt, dass trotz der strengen Vorschriften noch Verbesserungsbedarf besteht. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung der neuen Partikelmessung und die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen.
Forderungen des TÜV-Verbands
Der TÜV-Verband fordert nun, die Pflicht zur PN-Messung auch auf weitere Emissionsklassen auszuweiten. Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug & Mobilität beim TÜV-Verband, empfiehlt die Ausweitung der Messung auf Kraftfahrzeuge der Emissionsklasse Euro 5b sowie auf Benziner mit Direkteinspritzung ab Klasse Euro 6. Diese Fahrzeuge müssen bereits im Rahmen der EU-Abgastypgenehmigung strenge Grenzwerte für die Partikelanzahl einhalten, die nur durch den Einbau eines Partikelfilters erreicht werden können. Mit der vorhandenen Messtechnik kann sichergestellt werden, dass die Filter dieser Fahrzeuge einwandfrei funktionieren.
Bedeutung der regelmäßigen Abgasuntersuchungen
Die regelmäßige Überprüfung und Wartung der Fahrzeug-Abgassysteme ist entscheidend, um Umwelt- und Klimabelastungen durch den Straßenverkehr zu reduzieren. Fahrzeuge mit defekten oder manipulierten Abgasreinigungssystemen stoßen erheblich mehr Schadstoffe aus und tragen maßgeblich zur Luftverschmutzung bei. Eine Kombination aus Endrohrmessung und Auslesen der On-Board-Diagnose (OBD) ist notwendig, um Defekte oder Manipulationen der Abgasreinigung sicher nachzuweisen und somit die Emissionen effektiv zu kontrollieren.
Maßnahmen zur Reduzierung von Verkehrsemissionen
Um die Schadstoffemissionen des Straßenverkehrs weiter zu reduzieren, ist die Ausweitung der Partikelmessung auf weitere Fahrzeugklassen ein wichtiger Schritt. Zusätzlich sollten regelmäßige Wartungen und Überprüfungen der Abgasreinigungssysteme verpflichtend sein. Dies würde nicht nur zur Verbesserung der Luftqualität beitragen, sondern auch die Gesundheit der Bevölkerung schützen. Es ist entscheidend, dass alle Beteiligten – von den Fahrzeugherstellern über die Werkstätten bis hin zu den Fahrzeughaltern – zusammenarbeiten, um diese Ziele zu erreichen.
Fazit zu strengeren Partikelmessung für Dieselfahrzeuge
Die Einführung der strengeren Partikelmessung für Dieselfahrzeuge der Emissionsklasse Euro 6/VI zeigt bereits erste positive Ergebnisse, doch es gibt noch Verbesserungspotenzial. Der TÜV-Verband setzt sich daher für eine Ausweitung der Maßnahmen auf weitere Fahrzeugklassen ein. Durch regelmäßige Überprüfungen und Wartungen der Abgasreinigungssysteme kann die Umweltbelastung durch den Straßenverkehr weiter reduziert werden. Diese Maßnahmen sind essentiell, um die Luftqualität zu verbessern und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.