Die Abwicklung eines Unfallschadens ist für den ausführenden Betrieb heute eine Herausforderung. Er ist für eine sach- und fachgerechte Reparatur verantwortlich, bekommt aber, wenn es nach dem Willen der Versicherungen geht, nicht immer alle dazu erforderlichen Leistungen bezahlt. Das liegt zum einen an teils fehlerhaften Kalkulationen, zum anderen aber an den rigorosen Rechnungskürzungen durch die Versicherungen. Diese beauftragen immer häufiger externe Dienstleister mit der Rechnungsprüfung mit dem Ziel, den Schaden so gering wie möglich zu bewerten. Selbst Gutachten anerkannter Sachverständiger werden regelmäßig angezweifelt. Die gesamte Schadenabwicklung kostet den Betrieb viel Zeit und Ressourcen. Vor allem kleinere Betriebe können den Aufwand oftmals nicht stemmen und schlucken die bittere Pille der Rechnungskürzungen. Doch schon die Kalkulation eines Schadens ist häufig fehlerhaft.
„Wir haben bislang über 10.000 Kalkulationen überprüft und nachkalkuliert. Das Ergebnis war immer gleich. Es fehlten über 1.000 Euro bei jedem einzelnen Schaden“,
so Christopher Marschner, Geschäftsführer der MRM fair claim GmbH bei einem Vortrag in der Zukunftswerkstatt 4.0 in Esslingen.
Viele Störfaktoren
Der Grund sind komplizierte Kalkulationsprogramme, vergessene oder nicht berechnete Positionen, Zeitdruck bei der Erstellung, nicht eindeutige Herstellerinformationen und andere Störfaktoren. Doch selbst bei einer perfekten Kalkulation, die man der Versicherung einreicht, drohen finanzielle Verluste. Sachverständige der Versicherung erstellen vor Ort Gutachten, die häufig deutlich unter der Kalkulation des Betriebes liegen. Trotz hoher Abschläge im daraus folgenden Prüfbericht übernehmen die Betriebe oftmals die Gutachten, weil der zeitliche Aufwand zu groß ist, dagegen anzugehen.
Die MRM fair claim GmbH nimmt Betrieben die komplette Schadenabwicklung ab, sodass diese sich wieder auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. Das beginnt mit der vollständigen Schadenkalkulation durch eigene Handwerksmeister und Sachverständige und reicht bis zur Durchsetzung der Forderungen gegenüber den Versicherungen.
„Wir haben eine Durchsetzungsquote von 98 Prozent. Für unsere Kunden erzielen wir durchschnittlich 25 Prozent mehr Ertrag pro Schadensfall“,
so Christopher Marschner.
Problem Prüfbericht
Während bei einem Haftpflichtschaden die gegnerische Versicherung gegebenenfalls die Kosten für einen Sachverständigen und Rechtsanwalt übernehmen muss, stellt sich die Sachlage im Kaskofall ganz anders dar. Laut Vertragsbedingungen haben die Versicherungen die Reparaturkosten abzüglich der Selbstbeteiligung zu übernehmen. Das Problem liegt jedoch im bereits erwähnten Prüfbericht. Die Gutachter der Versicherungen kalkulieren nach deren Vorgaben, im Prüfbericht heißt es dann oft „ist technisch nicht erforderlich“, „ist aus Sachverständigensicht nicht erforderlich“, oder auch „ist bereits in den Allgemeinkosten enthalten“. Um dagegen anzugehen, müsste der Kunde wiederum einen Rechtsanwalt und Sachverständigen beauftragen, auf eigene Kosten. Ohne Rechtsschutzversicherung ist das finanziell für den Kunden nicht zu stemmen, „und das wissen die Versicherungen“, so Marschner. Für den Fall, dass sich Versicherungen konsequent weigern, die Reparaturkosten vollständig zu übernehmen, gibt es jedoch die Möglichkeit eines Sachverständigenverfahrens. „Dazu gehen wir als Sachverständige direkt in ein Verfahren. Das ist hochkompliziert und kostet zwischen 3.000 und 5.000 Euro. Wir übernehmen hier nicht nur den Part der Rechtsschutzversicherung, sondern auch das Risiko. Wir haben hierfür jedoch intern einen sauberen Prozess aufgebaut und müssen den Kunden nicht permanent mit ins Boot holen“, erklärt Marschner.
Modular und flexibel
Doch auch wenn eine Werkstatt nur in Teilbereichen Unterstützung braucht, hilft MRM fair claim weiter.
„Wir haben unser Konzept modular aufgebaut und definieren mit der Werkstatt den Ablauf. Das reicht von einer Nachkalkulation bis zur Durchsetzung der Ansprüche im Prozess“,
erläutert Christopher Marschner. Dabei bleiben die Kosten durchaus überschaubar. Eine Nachkalkulation in einem gesteuerten Kaskoschaden kostet zum Beispiel eine Pauschale von 75 Euro, die Abwicklung eines freien Kaskoschadens ist nach der Rechnungshöhe gestaffelt. Die flexiblen Anwendungen eigenen sich für den „1-Mann-Betrieb“ genauso wie für große Autohausgruppen. Christopher Marschner abschließend:
„Es entspricht nicht unserer Firmenphilosophie, jeden Arbeitswert herauszuholen. Unser Ziel ist es, dass die wertvolle Handwerksarbeit vollständig bezahlt wird und der Kunde eine fachgerechte Reparatur erhält“.
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