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Kfz-Handwerk und Automobilindustrie in der Krise

Veröffentlicht am 04.10.2024
Die deutsche Automobilindustrie steht vor tiefgreifenden Herausforderungen, die auch das Kfz-Handwerk stark betreffen. Insolvenzen und Werksschließungen in der Zulieferindustrie sowie der Einbruch der Nachfrage nach Elektrofahrzeugen setzen Werkstätten unter Druck. Die KFZ-Rockstars, eine Vereinigung von über 400 Betrieben, warnen vor den langfristigen Folgen für die Mobilität und fordern dringend politische Maßnahmen. Kfz-Betriebe kämpfen mit steigenden Kosten, Fachkräftemangel und wachsender Verunsicherung der Kunden. Robert Merz, Gründer der KFZ-Rockstars, sieht die Zukunft des Kfz-Handwerks gefährdet.
 

Eine Gemeinschaft von über 400 Kfz-Betrieben, die KFZ-Rockstars, zu denen auch Autohändler sowie Karosserie- und Lackwerkstätten aus dem gesamten DACH-Raum zählen, äußern ihre Besorgnis über die gravierenden Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen auf die Branche. Sie fordern dringende politische Anpassungen, um den Niedergang der deutschen Automobilindustrie und des Kfz-Handwerks zu verhindern. Die aktuellen Meldungen über Insolvenzen und Werksschließungen in der Zulieferindustrie verdeutlichen, wie schwerwiegend die Lage ist. Vor allem das Kfz-Handwerk, das stark auf die Zulieferer angewiesen ist, steht vor einer ungewissen Zukunft. Robert Merz, Gründer und Sprecher der KFZ-Rockstars, warnt vor den weitreichenden Folgen für die Mobilität in Deutschland und die wirtschaftliche Stabilität des Landes.


Die Krise der Automobilzulieferer: Eine Bedrohung für das gesamte Kfz-Handwerk

In den letzten Monaten haben sich die Probleme in der Automobil- und Zulieferindustrie Deutschlands dramatisch verschärft. Werksschließungen und Insolvenzen betreffen zahlreiche Unternehmen, sowohl kleine Traditionsfirmen als auch internationale Großkonzerne. Der massive Stellenabbau, der in der gesamten Branche zu beobachten ist, zeigt die Tiefe der Krise: ZF plant, 14.000 Stellen allein in Deutschland zu streichen, und bei Continental sind weltweit 30.000 Arbeitsplätze betroffen, davon 13.000 in Deutschland. Unternehmen wie der Autositzhersteller Recaro oder der hessische Zulieferer Castwerk, die auf hoch spezialisierte Bauteile und Komponenten setzen, mussten sogar Insolvenz anmelden.

Die Auswirkungen dieser Entwicklungen auf das Kfz-Handwerk sind gravierend. Die Verfügbarkeit von Ersatzteilen wird knapper, und die Preise steigen. Für viele Werkstätten bedeutet dies, dass sie ihre Kosten nicht mehr decken können oder Kunden aufgrund der hohen Preise abspringen. Das Problem betrifft jedoch nicht nur die wirtschaftliche Seite. Viele kleine Betriebe sind nicht in der Lage, die neuen technologischen Herausforderungen zu bewältigen, die mit der Umstellung auf Elektromobilität und anderen Innovationen einhergehen. Dies könnte langfristig dazu führen, dass noch mehr Werkstätten ihre Türen schließen müssen.

Die Entwicklungen in der Zulieferindustrie haben erhebliche Auswirkungen auf die gesamte Mobilitätslandschaft in Deutschland. Die Krise der Zulieferer steht in engem Zusammenhang mit den Herausforderungen, denen sich das Kfz-Handwerk gegenüber sieht. Der Rückgang der Produktion bei den Zulieferern wirkt sich direkt auf Werkstätten und deren Möglichkeiten zur Reparatur und Wartung von Fahrzeugen aus. Um die Situation zu verbessern, sind nicht nur finanzielle Unterstützungen für betroffene Unternehmen erforderlich, sondern auch eine umfassende Anpassung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, damit die Betriebe auf die Veränderungen im Markt reagieren können.

Staatliche Eingriffe destabilisieren die Automobilbranche

Die KFZ-Rockstars üben scharfe Kritik an den politischen Eingriffen, die aus ihrer Sicht zur Verschärfung der Krise in der Automobilindustrie beigetragen haben. Insbesondere die forcierten Maßnahmen zur Einführung der Elektromobilität haben in der Branche für erhebliche Probleme gesorgt. Die staatlichen Subventionen, die den Übergang zu Elektrofahrzeugen unterstützen sollten, führten zunächst zu einer künstlichen Nachfrage, die nach dem Auslaufen der Förderungen schnell abflaute.

Dies hat zu einem dramatischen Einbruch sowohl im Neuwagen- als auch im Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge geführt, was wiederum viele Unternehmen und Verbraucher in finanzielle Schwierigkeiten brachte. Für viele Kfz-Betriebe, die sich auf den Verkauf und die Wartung dieser Fahrzeuge eingestellt hatten, stellt dies ein ernstes wirtschaftliches Risiko dar.

Laut Robert Merz waren die staatlichen Eingriffe nicht ausreichend vorbereitet. Sowohl die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge als auch das Vertrauen der Verbraucher in die neue Technologie sind nicht so weit entwickelt, dass sie einen stabilen Markt hätten sichern können. Der drastische Rückgang der Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen im August 2024, bei dem die Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorjahresmonat um fast 70 Prozent sanken, verdeutlicht das Ausmaß der Krise.

Bürokratie und Fachkräftemangel belasten das Kfz-Handwerk zusätzlich

Neben den Schwierigkeiten durch den technologischen Wandel kämpfen die Kfz-Betriebe auch mit anderen Herausforderungen, die durch politische Entscheidungen verschärft werden. Viele Werkstätten leiden unter den steigenden Anforderungen durch Bürokratie und die zunehmenden Betriebskosten. Vor allem kleinere Betriebe, die nicht über die Ressourcen großer Konzerne verfügen, haben Schwierigkeiten, die Vielzahl an Vorschriften und bürokratischen Hürden zu bewältigen.

Zudem wirkt sich der Fachkräftemangel negativ auf die Branche aus. Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für eine Ausbildung im Kfz-Handwerk, was teilweise auch an den unattraktiven Rahmenbedingungen liegt. Die gestiegenen Lebenshaltungskosten und die Konkurrenz zur Industrie machen es den Werkstätten schwer, neue Mitarbeiter zu gewinnen. Die ohnehin angespannte Lage in den Betrieben wird durch diese Entwicklungen weiter verschärft, und viele Kfz-Unternehmer sehen sich gezwungen, ihre Löhne zu erhöhen, um qualifizierte Fachkräfte halten zu können – was jedoch ihre finanziellen Spielräume weiter einschränkt.

Fazit und Ausblick

Die gegenwärtige Krise der Automobil- und Zulieferindustrie ist ein ernstes Warnsignal für die Zukunft der Mobilität und das Kfz-Handwerk in Deutschland. Werkstätten und Zulieferer sehen sich mit enormen Herausforderungen konfrontiert, die nicht allein durch technologische Umstellungen oder Marktanpassungen zu bewältigen sind. Politische Entscheidungen, insbesondere die Förderung der Elektromobilität, haben zu einer tiefen Verunsicherung und wirtschaftlichen Instabilität geführt.

Die KFZ-Rockstars fordern daher ein Umdenken in der Politik und eine stärkere Unterstützung für die gesamte Branche. Ohne ein starkes Kfz-Handwerk, das als Grundlage für die Mobilität der Zukunft dient, ist die wirtschaftliche Stabilität Deutschlands gefährdet. Robert Merz und seine Mitstreiter betonen, dass es dringend notwendig ist, den Dialog zwischen Politik, Industrie und Handwerk zu intensivieren, um nachhaltige Lösungen für die aktuellen Probleme zu finden. Andernfalls könnte einer der wichtigsten Industriezweige des Landes irreparabel geschädigt werden.


Die KFZ-Rockstars werden weiterhin aktiv daran arbeiten, die Interessen der Kfz-Betriebe zu vertreten und politische Veränderungen einzufordern, die das Handwerk und die Zulieferer in die Lage versetzen, den Wandel zu meistern. Nur durch ein gemeinsames Vorgehen aller Beteiligten kann die Zukunft der Mobilität in Deutschland gesichert werden. Quelle: KFZ-Rockstars

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