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BBE gibt Einblicke in den Reifenmarkt

Veröffentlicht am 26.08.2024

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Anlässlich der internationalen Reifenmesse The Tire Cologne 2024 stellte die BBE Automotive GmbH eine umfassende Studie vor, die den deutschen Reifenmarkt unter die Lupe nimmt. Basierend auf Tausenden von Interviews, die seit 2021 sowohl mit Autofahrern als auch mit Autohäusern und Werkstätten geführt wurden, bietet die Studie tiefgehende Einblicke in die aktuellen Markttrends und strukturellen Veränderungen. Besonders hervorgehoben werden die wachsende Bedeutung von Budgetmarken und die Auswirkungen eines veränderten Verbraucherverhaltens auf den gesamten Reifenhandel.


Neue Marktstrukturen: Chancen und Herausforderungen

Laut der BBE-Studie bleiben Reifen eine verlässliche Größe im automobilen Aftermarket. Die stabilen Fahrzeugbestände in Deutschland sorgen weiterhin für eine konstante Nachfrage, unabhängig davon, welche Antriebsarten dominieren. Dies hat insbesondere bei Autohäusern und freien Werkstätten zu einem erhöhten Interesse an diesem Marktsegment geführt. Doch trotz der Chancen, die dieser Markt bietet, stehen auch Herausforderungen an, etwa durch den Rückgang der Fahrleistungen und den wachsenden Marktanteil von Ganzjahresreifen. Das Produkt Reifen bleibt somit nicht nur spannend, sondern erfordert auch Anpassungsfähigkeit.

Ein bedeutender Aspekt der Studie ist die strukturelle Veränderung des Marktes. Budgetmarken gewinnen zunehmend an Bedeutung und üben Druck auf etablierte Hersteller aus, sowohl im stagnierenden Onlinegeschäft als auch im klassischen Reifenhandel. Diese Entwicklung wird durch das geänderte Kaufverhalten der Verbraucher unterstützt. Eine von BBE festgestellte Tendenz zeigt, dass Autofahrer zunehmend weniger emotionale Bindung zu ihrem Fahrzeug haben und es eher als ein funktionales Transportmittel betrachten. Diese Entfremdung wirkt sich auch auf die Wahl der Reifenmarke aus, die für viele an Bedeutung verliert und somit den Marktzugang für günstigere Marken erleichtert.

Zusätzlich geht die Zahl der Werkstätten, Autohäuser und Reifenhändler in Deutschland zurück, da es oft an Nachfolgern und langfristigen Perspektiven fehlt. Dies führt dazu, dass immer weniger Unternehmen den Markt bedienen werden, wobei diejenigen im Vorteil sind, die ihre Angebote optimal auf die Bedürfnisse der Kunden ausrichten.

Wachsende Bedeutung von Ganzjahresreifen und andere Markteinflüsse

Ein weiterer wesentlicher Trend, der in der Studie hervorgehoben wird, ist der zunehmende Einsatz von Ganzjahresreifen. Immer mehr Neufahrzeuge werden bereits ab Werk mit diesen Allwetterreifen ausgeliefert, was den Absatz von Sommer- und Winterreifen zusätzlich einschränkt. Diese Entwicklung stellt den Reifenhandel vor neue Herausforderungen, insbesondere hinsichtlich der Lagerlogistik und der Vermarktung von kaum genutzten „Demo-Reifen“, die durch diesen Trend entstehen.

Zudem zeigt die Studie, dass in Deutschland nur sechs Reifenmarken eine Bekanntheit von über 90 % genießen. Gleichzeitig geben jedoch viele Autofahrer an, die auf ihrem Fahrzeug montierte Reifenmarke nicht zu kennen. Diesem Umstand folgend, betreten etwa 40 % der Käufer ohne spezielle Markenpräferenz oder vorherige Internetrecherche den Kaufprozess, was besonders günstigen und weniger bekannten Marken neue Marktchancen eröffnet.

Die Studie identifiziert zudem mehrere Berührungspunkte, die sich für den Reifenverkauf besonders eignen. Darunter fallen die rund 10 Millionen jährlichen Neu- und Gebrauchtwagenverkäufe, 50 Millionen Werkstattbesuche sowie 21 Millionen Hauptuntersuchungen. Diese Zahlen verdeutlichen das erhebliche Potenzial, das der Reifenmarkt nach wie vor bietet, trotz der sich verändernden Marktstrukturen.

Anpassungsstrategien für Werkstätten und Händler

Angesichts der Veränderungen im Reifenmarkt stehen Werkstätten und Händler vor der Aufgabe, ihre Geschäftsmodelle anzupassen und neue Strategien zu entwickeln. Eine zentrale Rolle spielt hierbei die Diversifizierung des Angebots. Neben dem traditionellen Reifengeschäft sollten zusätzliche Dienstleistungen, wie etwa Reifenlagerung, Felgenreparatur oder umfassende Inspektionspakete, stärker in den Fokus rücken. Solche Zusatzangebote können nicht nur zusätzliche Einnahmequellen erschließen, sondern auch die Kundenbindung stärken. Auch die Schulung von Mitarbeitern in Bezug auf neue Reifenarten und -technologien, insbesondere Ganzjahresreifen, ist entscheidend, um eine kompetente Beratung und einen hochwertigen Service bieten zu können.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Digitalisierung. Der Online-Reifenhandel wächst zwar langsamer als in den vergangenen Jahren, bietet jedoch nach wie vor erhebliches Potenzial. Eine verstärkte Präsenz im Internet, kombiniert mit einem optimierten Bestell- und Lieferprozess, kann Werkstätten und Händlern helfen, neue Kundengruppen zu erschließen und bestehende Kunden zu halten. Dabei kann die Integration von Online- und Offline-Angeboten, etwa durch Click-and-Collect-Services oder personalisierte digitale Werbekampagnen, die Effizienz und Reichweite des Geschäfts deutlich erhöhen.

Fazit

Die BBE-Studie zeigt, dass der Reifenmarkt weiterhin große Chancen für Akteure bietet, die bereit sind, sich auf die veränderten Marktbedingungen einzustellen. Der Rückgang der Anbieterzahl und die wachsende Bedeutung von Budgetmarken sowie Ganzjahresreifen erfordern innovative und flexible Strategien, um weiterhin erfolgreich zu sein.


Die BBE Automotive GmbH unterstützt die Branche nicht nur durch die Bereitstellung der Studienergebnisse, sondern bietet auch Workshops an, um die gewonnenen Erkenntnisse gemeinsam mit den Akteuren zu diskutieren und praxisorientierte Lösungsansätze zu erarbeiten. Damit positioniert sich BBE als starker Partner, der die Branche dabei unterstützt, die zukünftigen Herausforderungen im Reifenmarkt erfolgreich zu meistern. Quelle: BBE Automotive

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