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Der ADAC erklärt: Mit dem Elektroauto auf Reisen

Veröffentlicht am 14.08.2024
 

Die Urlaubszeit steht vor der Tür, und viele Reisende bevorzugen nach wie vor das eigene Auto für die Fahrt in die Ferien. Doch was, wenn statt des herkömmlichen Verbrennungsmotors ein Elektroauto in der Einfahrt steht? Der ADAC hat sich dieser Frage angenommen und erklärt, was es bei Reisen mit dem E-Auto zu beachten gilt.


Unterwegs mit dem E-Auto

Im Alltag hat sich das Elektroauto als zuverlässiges Fortbewegungsmittel etabliert. Pendelstrecken zur Arbeit, kurze Fahrten in der Stadt und das regelmäßige Laden an der heimischen Ladestation sind ohne größere Herausforderungen möglich. Bei längeren Fahrten ins europäische Ausland stellt sich jedoch die Frage, ob auch diese problemlos bewältigt werden können. Die Reichweite moderner Elektroautos hat sich in den letzten Jahren erheblich verbessert, sodass viele Modelle Distanzen von bis zu 400 Kilometern problemlos zurücklegen können. Damit sind auch längere Urlaubsreisen mit einem E-Auto gut durchführbar. Neuere Modelle erreichen mit einem Ladestopp sogar Reichweiten von bis zu 750 Kilometern und gelten somit als langstreckentauglich.

Laden im Ausland

Wer mit dem E-Auto in den Urlaub fahren möchte, sollte vorab gut planen und genügend Reisezeit einkalkulieren. Besonders wichtig ist die Übersicht über die vorhandene Ladeinfrastruktur entlang der Reiseroute. In mitteleuropäischen Ländern wie den Niederlanden, der Schweiz, Österreich oder Deutschland können E-Autofahrer auf ein flächendeckendes Ladesäulen-Netz vertrauen. Auch in Nordeuropa, beispielsweise in Dänemark oder Norwegen, sind die Bedingungen für Urlauber mit E-Auto hervorragend. Die Ladestationen befinden sich häufig entlang der Hauptverkehrsachsen und in der Nähe größerer Städte, während das Netz in ländlichen Gebieten etwas dünner ist.

Schwieriger wird es hingegen, wenn die Reise in Richtung Süd- oder Osteuropa führt. Hier ist die Ladeinfrastruktur oft weniger gut ausgebaut, und die Dichte der Ladesäulen kann stark variieren. Daher ist es ratsam, mögliche Ladestopps im Voraus zu prüfen und rechtzeitig einzuplanen.

Für eine effektive Routenplanung sind sowohl die Reichweite des Fahrzeugs als auch die Verfügbarkeit von Schnellladestationen entscheidend. Schnellladestationen spielen insbesondere bei längeren Reisen eine zentrale Rolle, wobei ihre Dichte tendenziell abnimmt, je weiter man sich in südlichere Regionen oder abseits der Hauptreiserouten begibt. Es ist daher ratsam, sich vor der Reise über die Bezahlmöglichkeiten vor Ort zu informieren und zu überprüfen, ob die verwendeten Ladekarten oder Lade-Apps auch im jeweiligen Ausland funktionieren. Viele Betreiber von Ladesäulen bieten zudem Ad-hoc Bezahlmöglichkeiten an, bei denen sich Nutzer direkt vor Ort per Smartphone registrieren oder mit einer Kreditkarte bezahlen können. Zwar sind die Tarife bei dieser Zahlungsweise oft höher, doch die Versorgung mit Strom ist damit gesichert.

Tipps für die Fahrt in den Urlaub

Damit einer entspannten Urlaubsfahrt mit dem E-Auto nichts im Wege steht, gibt der ADAC folgende Tipps:

  1. Routenplanung: Vor Fahrtantritt sollten Urlauber ihre Reisestrecke nicht nur auf Baustellen und Streckenbehinderungen checken, sondern auch mögliche Ladepunkte prüfen. Schnellladesäulen reduzieren die Wartezeit bis zur Weiterfahrt erheblich.
  2. Früh genug laden: Bei der Planung des nächsten Ladestopps sollte stets eine Restkapazität von 10 bis 20 Prozent eingeplant werden. Ist die Station längerfristig belegt oder kaputt, haben Urlauber so die Möglichkeit, alternative Ladestopps zu suchen.
  3. Unterkunft mit Lademöglichkeit buchen: Gerade in Ländern mit wenigen öffentlichen Ladesäulen sollte bei der Wahl der Unterkunft darauf geachtet werden, dass eine Lademöglichkeit gegeben ist.
  4. Hauptreisezeiten vermeiden: Wer zu den Hauptreisezeiten unterwegs ist, konkurriert mit mehr Reisenden um freie Ladestationen.
  5. Ladestopps angenehm gestalten: Selbst an Schnellladestationen dauert ein Ladevorgang je nach Auto 20 bis 45 Minuten. Diese Zeit sollte sinnvoll genutzt werden, besonders bei der Reise mit Kindern.
  6. Klug laden: Zwei Autos pro Schnellladesäule führen zu einer Halbierung der Ladeleistung. Wenn möglich, sollte jedes Fahrzeug einzeln an eine Säule gestellt werden.

Ein umfassender Überblick über Ladestationen in Europa ist auf der Webseite des ADAC verfügbar.

Besonderheiten bei der Nutzung von E-Autos im Ausland

Bei Reisen mit dem E-Auto ins Ausland gibt es einige Besonderheiten zu beachten, die über die reine Ladeinfrastruktur hinausgehen. In manchen Ländern unterscheiden sich die technischen Standards der Ladestationen. Es ist daher ratsam, vor Reiseantritt sicherzustellen, dass das eigene Fahrzeug kompatibel mit den im Zielgebiet verfügbaren Ladesystemen ist. Adapter können hier eine nützliche Lösung sein. Zudem sollten die Urlauber die unterschiedlichen Ladekarten und Apps, die in den jeweiligen Ländern genutzt werden, im Blick haben. Nicht alle Anbieter bieten Roaming-Abkommen, daher ist es wichtig, sich vorab zu informieren, welche Karten und Apps am Urlaubsort akzeptiert werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Abrechnung des Ladevorgangs. Die Preise für das Laden eines E-Autos können je nach Land und Anbieter stark variieren. Manche Ladestationen erfordern eine vorherige Registrierung oder Mitgliedschaft, während andere die Zahlung per Kreditkarte oder über mobile Zahlungsdienste ermöglichen. Um unangenehme Überraschungen zu vermeiden, sollten Reisende diese Aspekte bereits vor der Abfahrt klären.

Langfristige Perspektive für E-Mobilität im Tourismus

Die Elektromobilität gewinnt im Tourismus zunehmend an Bedeutung. Immer mehr Urlaubsdestinationen passen sich den Bedürfnissen von E-Autofahrern an und investieren in den Ausbau der Ladeinfrastruktur. Hotels, Ferienwohnungen und andere Unterkünfte bieten verstärkt Lademöglichkeiten für ihre Gäste an, um den Komfort zu erhöhen und die Attraktivität für umweltbewusste Reisende zu steigern.

Langfristig gesehen könnte dies zu einer weiteren Verbreitung von Elektroautos im Urlaub führen. Die Verbesserung der Reichweite und Ladegeschwindigkeit moderner E-Autos sowie der Ausbau des Ladenetzes machen das Reisen mit diesen Fahrzeugen immer attraktiver. Zudem setzen immer mehr Länder und Regionen auf nachhaltigen Tourismus, wobei die Elektromobilität eine zentrale Rolle spielt. Durch entsprechende Förderprogramme und Anreize wird der Umstieg auf Elektrofahrzeuge unterstützt und gefördert, was nicht nur der Umwelt zugutekommt, sondern auch die Tourismusbranche nachhaltig beeinflusst.


Fazit

Die Nutzung eines Elektroautos für die Urlaubsreise ist heute einfacher denn je. Mit einer sorgfältigen Planung und Berücksichtigung der oben genannten Tipps steht einer entspannten Fahrt nichts im Wege. Die kontinuierliche Verbesserung der Ladeinfrastruktur in Europa trägt zusätzlich dazu bei, dass Elektroautos auch für lange Strecken immer attraktiver werden. Der ADAC bietet umfassende Informationen und Unterstützung, damit die Reise mit dem E-Auto ein voller Erfolg wird. Quelle: ADAC

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