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GTÜ: Sicherheit im Straßenverkehr durch festes Schuhwerk

Veröffentlicht am 26.07.2024

Die warme Jahreszeit bringt oft den Wunsch nach leichterem und luftigem Schuhwerk mit sich. Viele greifen zu Flip-Flops oder gehen sogar barfuß, um den hohen Temperaturen zu trotzen. Doch wie verhält es sich mit dem Fahren von Fahrrad oder Auto ohne festes Schuhwerk? Die GTÜ Gesellschaft für Technische Überwachung mbH hat dieses Thema genauer unter die Lupe genommen und weist auf die erheblichen Sicherheitsrisiken hin, die das Fahren ohne festes Schuhwerk mit sich bringen kann. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte, warum das Tragen von geeignetem Schuhwerk im Straßenverkehr unerlässlich ist und welche rechtlichen Konsequenzen drohen können.


Sicherheitsrisiken beim Fahren ohne festes Schuhwerk

Beim Autofahren ohne festes Schuhwerk fehlt der notwendige Halt auf den Pedalen, was die Kontrolle über das Fahrzeug beeinträchtigen kann. Ein Fuß, der vom Bremspedal rutscht, kann schwere Unfälle verursachen. Die GTÜ betont, dass das Tragen von stabilem Schuhwerk wesentlich ist, um eine präzise Kraftübertragung und somit die Sicherheit zu gewährleisten.

Rechtlich betrachtet, kann das Fahren ohne geeignetes Schuhwerk problematisch sein. Der ADAC warnt, dass in einem Unfallfall eine Mitschuld des Unfallopfers entstehen kann, wenn dieses durch geeignetes Schuhwerk den Unfall hätte verhindern können. Zudem besteht die Möglichkeit, dass die Vollkaskoversicherung bei einem Unfall mit ungeeignetem Schuhwerk Leistungen kürzt oder ganz verweigert, da grobe Fahrlässigkeit unterstellt wird.

Auch beim Fahrradfahren gibt es keine spezifische Vorschrift, die das Tragen von Schuhen vorschreibt. Dennoch ist es ratsam, festes Schuhwerk zu tragen. Ein sicherer Halt auf den Pedalen kann das Unfallrisiko deutlich senken, da die volle Kontrolle über das Fahrrad gewährleistet ist. Die Gefahr von Verletzungen ist besonders hoch, wenn der bloße Fuß vom Pedal rutscht oder in die Speichen gerät. Die GTÜ empfiehlt daher auch Radfahrern, stets geeignetes Schuhwerk zu tragen, um das Unfall- und Verletzungsrisiko zu reduzieren.

Rechtliche Rahmenbedingungen und Empfehlungen der GTÜ

Obwohl das Fahren ohne Schuhe in Deutschland nicht ausdrücklich verboten ist, betont die Straßenverkehrsordnung (StVO) in Paragraf 1, dass sich Verkehrsteilnehmer so verhalten müssen, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder mehr als unvermeidbar behindert oder belästigt wird. Diese Regelung impliziert, dass das Fahren ohne geeignetes Schuhwerk potenzielle Risiken für sich selbst und andere Verkehrsteilnehmer birgt und daher zu vermeiden ist.

Die GTÜ, als größte amtlich anerkannte Überwachungsorganisation freiberuflicher Kraftfahrzeugsachverständiger in Deutschland, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Sicherheit im Straßenverkehr zu fördern. Mit rund 2.400 selbständigen und hauptberuflich tätigen Sachverständigen sowie über 2.600 Prüfingenieuren ist die GTÜ ein umfassendes Expertennetzwerk, das an mehr als 10.300 Prüfstützpunkten in Werkstätten und Autohäusern sowie an über 860 eigenen Prüfstellen tätig ist. Die GTÜ-Prüfingenieure arbeiten im Sinne der Verkehrssicherheit und des Umweltschutzes und geben Empfehlungen, die auf fundierten Erkenntnissen basieren.

Die GTÜ weist darauf hin, dass festes Schuhwerk nicht nur den eigenen Schutz erhöht, sondern auch die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer gewährleistet. Es ist daher ratsam, auch an heißen Sommertagen auf festes Schuhwerk zu setzen, um mögliche Risiken zu minimieren und Unfälle zu vermeiden.

Haftungsfragen und Versicherungskonsequenzen

Ein oft unterschätzter Aspekt beim Fahren ohne festes Schuhwerk sind die haftungs- und versicherungsrechtlichen Konsequenzen. Der ADAC weist darauf hin, dass bei einem Unfall, bei dem der Verursacher die Vorfahrt missachtet hat, eine Mithaftung des Geschädigten entstehen kann, wenn dieser durch geeignetes Schuhwerk den Unfall hätte verhindern können. Dies bedeutet, dass trotz der klaren Schuld des Unfallgegners der Geschädigte einen Teil der Verantwortung trägt, wenn er selbst durch das Tragen ungeeigneten Schuhwerks zur Verschlimmerung des Unfalls beigetragen hat.

Versicherungen können ebenfalls streng reagieren. So ist es möglich, dass die Vollkaskoversicherung die Leistungen kürzt oder sogar ganz verweigert, wenn festgestellt wird, dass der Unfall durch grobe Fahrlässigkeit aufgrund ungeeigneten Schuhwerks verursacht wurde. Dies unterstreicht die Wichtigkeit, immer festes Schuhwerk zu tragen, um nicht nur die Sicherheit zu erhöhen, sondern auch um rechtliche und finanzielle Nachteile zu vermeiden. Der ADAC und die GTÜ betonen daher die Bedeutung von geeignetem Schuhwerk als eine Präventionsmaßnahme, die sowohl aus sicherheitstechnischen als auch aus rechtlichen Gründen unerlässlich ist.

Praktische Empfehlungen für den Alltag

Abseits von rechtlichen und sicherheitstechnischen Überlegungen bieten festes Schuhwerk und geeignete Fußbekleidung auch im Alltag praktische Vorteile. Besonders für Personen, die lange Strecken fahren oder häufig im Straßenverkehr unterwegs sind, ist es ratsam, stets ein Paar festes Schuhwerk im Fahrzeug mitzuführen. So kann bei Bedarf schnell gewechselt werden, ohne auf die Bequemlichkeit verzichten zu müssen.

Auch für Radfahrer ist es sinnvoll, immer Schuhe mit einer rutschfesten Sohle zu tragen. Dies bietet nicht nur besseren Halt auf den Pedalen, sondern schützt auch vor äußeren Einflüssen wie Nässe und Schmutz. Für längere Radtouren oder sportliche Aktivitäten sind spezielle Fahrradschuhe empfehlenswert, die optimalen Halt und Komfort bieten.

Ein weiterer praktischer Tipp ist, Flip-Flops oder andere leichte Schuhe im Sommer nicht komplett zu verbannen, sondern sie situationsbedingt einzusetzen. Während einer Pause oder bei einem Zwischenstopp können diese weiterhin getragen werden, doch sobald es zurück ins Fahrzeug oder aufs Fahrrad geht, sollten sie gegen festes Schuhwerk getauscht werden. So wird eine Balance zwischen Komfort und Sicherheit geschaffen.


Fazit

Die Sicherheit im Straßenverkehr sollte stets oberste Priorität haben. Obwohl das Fahren ohne Schuhe in Deutschland nicht gesetzlich verboten ist, zeigt sich, dass das Tragen von festem Schuhwerk entscheidend zur Unfallvermeidung beiträgt. Die GTÜ und der ADAC betonen die Bedeutung von geeignetem Schuhwerk, um optimale Kontrolle über das Fahrzeug zu gewährleisten und rechtliche Konsequenzen zu vermeiden. In diesem Sinne ist es ratsam, auch bei hohen Temperaturen stets festes Schuhwerk zu tragen und somit die eigene Sicherheit sowie die der anderen Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. Quelle: GTÜ

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