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ZF Annotate nutzt KI, um ADAS und AD-Systeme zu entwickeln

Veröffentlicht am 19.07.2024

Ein führender Technologiekonzern, ZF, hat mit ZF Annotate ein innovatives, cloudbasiertes Referenzsystem zur Entwicklung und Qualitätssicherung fortschrittlicher Fahrerassistenzsysteme (ADAS) und autonomer Fahrsysteme (AD) vorgestellt. Dieses neue System nutzt künstliche Intelligenz (KI), um den Validierungsprozess von Sensordaten erheblich zu beschleunigen und die Kosten deutlich zu reduzieren. Auf dem ZF Global Technology Day 2024 in Jeversen, Deutschland, wurde der Dienst erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.


Revolution durch KI: ZF Annotate

ZF Annotate verspricht eine bis zu zehnmal schnellere Validierung der Sensordaten im Vergleich zu traditionellen manuellen Systemen. Diese Geschwindigkeit wird durch den Einsatz von KI ermöglicht, die in der Lage ist, Sensordaten präzise zu analysieren und zu annotieren. Das bedeutet, dass die Daten von Kameras, Radar, Lidar und Ultraschallsensoren schneller verarbeitet werden können, was zu einer erheblichen Zeitersparnis führt. Darüber hinaus ist ZF Annotate bis zu 80 Prozent kostengünstiger, was eine bedeutende finanzielle Entlastung für die Entwickler darstellt.

Durch den Einsatz künstlicher Intelligenz wird der Validierungsprozess deutlich beschleunigt, sodass die Dauer für die Annotation von Sensordaten von zwölf auf zwei Monate reduziert werden kann. Dies führt zu erheblichen Zeit- und Kosteneinsparungen für die Kunden.

Technologische Grundlagen

ZF Annotate basiert auf einem cloudbasierten Servicemodell, das die Sensordaten eines Fahrzeugs mit hochpräzisen Referenzmessungen abgleicht. Diese „Ground Truth“ ist entscheidend für die Entwicklung zuverlässiger und sicherer Fahrassistenzsysteme. Während der Fahrt werden die Daten in die Cloud geladen und analysiert. KI markiert, klassifiziert und verfolgt die relevanten Objekte in Echtzeit, was eine präzise und verlässliche Vergleichsmessung ermöglicht.

ZF Annotate vereint die Vorteile eines robusten und unabhängigen Referenz-Sensor-Sets mit einem skalierbaren Cloud-Service, der fortschrittliche 2D- und 3D-Tracking-Algorithmen verwendet. Diese Technologie ermöglicht eine umfassende Erfassung der Fahrzeugumgebung, einschließlich der Höheninformation, die herkömmliche 2D-Systeme nicht bieten können. Dadurch entsteht eine einzigartige und effiziente Lösung, die sich in der Branche abhebt.

Unabhängigkeit und Anpassungsfähigkeit

ZF Annotate bietet eine hohe Flexibilität in der Anwendung. Das System kann je nach Kundenwunsch entweder auf dem Testfahrzeug selbst oder im „Pursuit“-Modus eingesetzt werden. Letzterer nutzt ein separates Fahrzeug mit einem Referenz-Sensor-Set, das ohne größere Anpassungen am zu testenden Fahrzeug betrieben werden kann. Diese Flexibilität ermöglicht es, das System in verschiedenen Szenarien, wie beispielsweise der Bewertung von Parksituationen im öffentlichen Raum, effektiv einzusetzen.

Ein weiterer Vorteil ist die Unabhängigkeit von spezifischen Sensor-Herstellern. ZF Annotate kann mit verschiedenen Sensortypen und -marken arbeiten, was die Integration in bestehende Entwicklungsprojekte erleichtert und zusätzliche Kosten für Modifikationen an Testfahrzeugen vermeidet.

Vielseitigkeit und umfassende Datenerfassung

Die erfassten Referenzdaten sind nicht auf eine Frontansicht beschränkt. Je nach Anforderung kann das System eine umfassende 360-Grad-Ansicht der Fahrzeugumgebung liefern. Diese Fähigkeit zur detaillierten und präzisen Darstellung der Umgebung ist sowohl für Pkw als auch für Nutzfahrzeuge anwendbar, was ZF Annotate zu einer vielseitigen Lösung für verschiedene Fahrzeugklassen macht.

Zuverlässigkeit und Effizienz spielen eine entscheidende Rolle bei der Validierung von Referenzdaten für die Entwicklung moderner Fahrerassistenzsysteme. ZF Annotate vereint diese beiden Aspekte in einem skalierbaren System und trägt somit wesentlich zur Verwirklichung des software-definierten Fahrzeugs bei.

Kompatibilität und Skalierbarkeit

Eine der herausragenden Eigenschaften von ZF Annotate ist seine nahtlose Integration in bestehende Entwicklungsprozesse. Da das System unabhängig von bestimmten Sensormarken und -typen arbeitet, können Entwickler es leicht in laufende Projekte integrieren, ohne umfangreiche Anpassungen vornehmen zu müssen. Diese Flexibilität spart nicht nur Zeit und Kosten, sondern ermöglicht es Entwicklern auch, die Vorteile der neuen Technologie schnell zu nutzen.

ZF Annotate ermöglicht die Erstellung einer ‚Ground Truth‘, die unabhängig von den verwendeten Sensoren funktioniert. Dies bedeutet, dass Kunden ihre bestehenden Testfahrzeuge und -systeme weiterhin einsetzen können und gleichzeitig von den fortschrittlichen Funktionen der neuen Lösung profitieren. Die Flexibilität von ZF Annotate erlaubt eine nahtlose Integration in bestehende Entwicklungsprozesse, was Zeit und Kosten spart und den Entwicklern einen schnellen Zugang zu den Vorteilen der Technologie bietet.

Diese Kompatibilität ist besonders wichtig in einer Branche, die ständig im Wandel ist und in der neue Technologien und Systeme regelmäßig eingeführt werden. Durch die Skalierbarkeit von ZF Annotate können sowohl kleine als auch große Unternehmen die Lösung nutzen, um ihre Entwicklungsprozesse zu optimieren und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Praxisnahe Anwendungen und Zukunftsperspektiven

ZF Annotate wurde entwickelt, um in einer Vielzahl von realen Anwendungsszenarien eingesetzt zu werden. Von städtischen Umgebungen mit komplexen Verkehrssituationen bis hin zu ländlichen Gebieten mit unterschiedlichen Straßenbedingungen – das System kann überall dort eingesetzt werden, wo präzise Sensordaten benötigt werden. Dies macht es zu einem unverzichtbaren Werkzeug für die Entwicklung moderner Fahrerassistenz- und autonomer Fahrsysteme.

Dr. Holger Klein betrachtet ZF Annotate als einen wesentlichen Fortschritt auf dem Weg zum software-definierten Fahrzeug der Zukunft. Das Ziel ist es, Fahrzeuge nicht nur sicherer, sondern auch intelligenter zu machen. ZF Annotate unterstützt diese Vision, indem es die Entwicklung und Validierung von ADAS- und AD-Systemen beschleunigt und die Kosten reduziert.

Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Optimierung von ZF Annotate wird sicherstellen, dass die Lösung auch in Zukunft den wachsenden Anforderungen der Automobilindustrie gerecht wird. Mit der Fähigkeit, rund um die Uhr ohne Qualitätsverlust zu arbeiten, setzt ZF Annotate neue Maßstäbe in der Effizienz und Zuverlässigkeit der Validierung von Sensordaten.

Fazit und Ausblick

ZF Annotate markiert einen bedeutenden Fortschritt in der Entwicklung und Validierung von ADAS- und AD-Systemen. Durch den Einsatz von KI zur Beschleunigung und Kostensenkung des Validierungsprozesses bietet ZF eine Lösung, die sowohl in Bezug auf Effizienz als auch auf Flexibilität Maßstäbe setzt. Die Möglichkeit, präzise und umfassende Sensordaten schnell und kosteneffizient zu verarbeiten, wird die Entwicklung sicherer und zuverlässiger Fahrerassistenzsysteme erheblich vorantreiben.


Die Vorstellung von ZF Annotate auf dem Global Technology Day 2024 unterstreicht die Innovationskraft und das Engagement von ZF in der Entwicklung zukunftsweisender Technologien. Mit dieser Lösung ist ZF gut positioniert, um die Herausforderungen der Automobilindustrie im Bereich der automatisierten und autonomen Fahrsysteme erfolgreich zu meistern und die Sicherheit auf den Straßen weiter zu erhöhen. Quelle: ZF

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