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Resiliente Lieferketten im Automotive Aftermarket

Veröffentlicht am 27.06.2024

Beim zweiten Supply Chain Summit in Frankfurt am 4. Juni kamen führende Köpfe, Nutzer und Anbieter von innovativen Lösungen zusammen, um die Weiterentwicklung der Lieferketten von der Beschaffung bis zum Recycling in der Automobilzulieferindustrie zu diskutieren. Michael Johannes, Vice President Mobility & Logistics, betonte die Bedeutung des Summits und freute sich auf den weiteren Dialog mit Experten auf der Automechanika Frankfurt im September.


Resilienz und Effizienz durch digitale Innovationen

Einheitlich betonten die Teilnehmer und Referenten des Summits: Eine belastbare Lieferkette im Automotive Aftermarket ist entscheidend für den Unternehmenserfolg. In den Vorträgen wurden zahlreiche, spezifische Lösungsansätze präsentiert, die auf verstärkte Digitalisierung, moderne Technologien und organisatorische Innovationen setzen. Durch aktives Management der Lieferkette und vermehrte Kooperationen mit Kunden und Lieferanten sollen nicht nur die nötige Resilienz, sondern auch Effizienz und Nachhaltigkeit erreicht werden.

Besondere Bedeutung wurde der Künstlichen Intelligenz (KI) zugeschrieben. Referenten hoben hervor, dass KI essenziell ist, um die Ziele der Resilienz und Effizienz zu erreichen. Dr.-Ing. Michael Benz, Geschäftsführer von Benz + Walter, erläuterte, dass sich die Branche noch in den Anfängen des Transformationsprozesses befindet. Er betonte, dass eine fortschreitende Datenkonsolidierung notwendig sei, um von isolierten manuellen Datenanalysen zu generativer Intelligenz zu gelangen, die für die Zukunft automatisierter Entscheidungen in den Lieferketten von großer Bedeutung ist.

Die Komplexität der Lieferketten erfordert auch weiterhin gut ausgebildete Fachkräfte, die zusammen mit digitalen Lösungen und KI zur Sicherung und Nachhaltigkeit der Lieferketten beitragen. Obwohl sich die Lieferketten aktuell stabilisiert haben, besteht weiterhin ein hoher Anpassungsdruck. Dies wurde durch eine Umfrage der Aussteller der Automechanika, durchgeführt von LogisticNetwork Consultants und der Messe Frankfurt, bestätigt. Zu den größten Herausforderungen zählen hoher Kostendruck, veränderte Marktbedingungen und unsichere Planungen.

Kurzfristige Maßnahmen und langfristige Strategien

Die Mehrheit der kurzfristigen Maßnahmen zur Stärkung der Lieferkette fokussiert sich auf die Schaffung alternativer Lagerhaltungsmöglichkeiten für kritische Teile, die Anpassung der Organisationsstruktur und die aktive Überwachung der Lieferketten. Viele dieser Maßnahmen wurden bereits umgesetzt, um nicht nur kurzfristige Reaktionen zu ermöglichen, sondern auch die mittel- und langfristige Resilienz der Lieferketten zu sichern.

Ein weiteres Fazit des Summits war, dass keine Einzelmaßnahme alle Probleme lösen kann. Ein ganzheitlicher Ansatz, der innovative Technologien und digitale Lösungen integriert, ist notwendig. Geschäftsprozesse und -modelle im Automotive Aftermarket stehen unter erheblichem Transformationsdruck, wobei die Geschwindigkeit der Veränderungen und die Verfügbarkeit von Ressourcen entscheidend sind.

Eine Revolution ist dabei nicht erforderlich, jedoch ist eine zielgerichtete Evaluation und Nutzung neuer Technologien unverzichtbar. Digitalisierung und Automatisierung bieten vielfältige Möglichkeiten zur Steigerung der Effizienz und zur Kostensenkung. Gleichzeitig erhöht sich die Flexibilität der Lieferketten, was insbesondere in unvorhersehbaren Marktbedingungen vorteilhaft ist.

Ausblick auf die Automechanika 2024

Auf der kommenden Automechanika, die vom 10. bis 14. September 2024 in Frankfurt stattfindet, wird das Thema resiliente Lieferketten ebenfalls eine zentrale Rolle spielen. Die Messe bietet eine Plattform für den Austausch von Ideen und Lösungen, um die Herausforderungen im Automotive Aftermarket gemeinsam zu bewältigen. Es wird erwartet, dass die Diskussionen und Präsentationen auf der Messe weiter vertiefen, wie digitale Innovationen und neue Technologien zur Verbesserung der Lieferketten beitragen können.

Der Supply Chain Summit hat gezeigt, dass die Branche auf einem guten Weg ist, aber weiterhin Anpassungen und Optimierungen notwendig sind. Eine enge Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren der Lieferkette, die Nutzung moderner Technologien und ein proaktives Management sind dabei die Schlüssel zum Erfolg. Die Automechanika wird eine weitere Gelegenheit bieten, diese Themen zu vertiefen und neue Strategien zu entwickeln.

Herausforderungen und Lösungsansätze in der Lieferkette

Ein zentrales Thema des Supply Chain Summits war die Diskussion über die aktuellen Herausforderungen und möglichen Lösungsansätze in der Lieferkette. Viele Unternehmen sehen sich mit einem hohen Kostendruck, veränderten Marktbedingungen und unsicheren Planungsmöglichkeiten konfrontiert. Dies erfordert flexible und innovative Lösungen, um die Stabilität der Lieferketten zu gewährleisten. Ein besonderer Fokus lag auf der Verbesserung der Transparenz entlang der gesamten Lieferkette. Durch die Nutzung digitaler Tools und Echtzeitdaten können Unternehmen potenzielle Engpässe frühzeitig erkennen und entsprechend reagieren.

Ein weiteres wichtiges Thema des Summits war die Nachhaltigkeit in der Lieferkette. Die Automobilzulieferindustrie steht vor der Herausforderung, nicht nur wirtschaftlich effizient, sondern auch ökologisch verantwortungsvoll zu handeln. Die Reduktion des CO₂-Fußabdrucks und die Minimierung von Abfällen sind zentrale Ziele, die viele Unternehmen verfolgen. Innovative Technologien und neue Geschäftsmodelle spielen hierbei eine entscheidende Rolle.

Der Einsatz von Elektromobilität und alternativen Antrieben im Logistikbereich ist ein Schritt in Richtung einer umweltfreundlicheren Lieferkette. Zudem wurden Strategien zur Reduktion von Verpackungsmaterialien und zur Nutzung von recycelten Materialien diskutiert. Die Förderung von Kreislaufwirtschaftskonzepten, bei denen Ressourcen effizienter genutzt und Abfälle vermieden werden, wurde als langfristiger Ansatz zur Schaffung einer nachhaltigen Lieferkette betrachtet.

Die Einbindung von Umweltkriterien in das Lieferantenmanagement und die Stärkung der Zusammenarbeit mit umweltbewussten Partnern sind weitere Maßnahmen, die zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele beitragen können. Durch diese integrativen Ansätze können Unternehmen nicht nur ihre ökologische Bilanz verbessern, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit auf dem Markt steigern.


Fazit

Der Supply Chain Summit in Frankfurt hat erneut die zentrale Bedeutung einer widerstandsfähigen Lieferkette im Automotive Aftermarket hervorgehoben. Digitalisierung und der Einsatz neuer Technologien sind unerlässlich, um den Herausforderungen der Branche zu begegnen. Eine enge Zusammenarbeit und ein aktives Management der Lieferkette sind ebenso wichtig, um Effizienz und Nachhaltigkeit zu gewährleisten. Die kommende Automechanika bietet eine ideale Plattform, um diese Themen weiterzudiskutieren und innovative Lösungen zu präsentieren. Quelle: Automechanika

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