Die Automobilindustrie befindet sich in einem signifikanten Umbruch, der durch den Trend zur Elektromobilität und nachhaltigen Praktiken geprägt ist. Elektrofahrzeuge (EVs) spielen eine zentrale Rolle in diesem Wandel. GiPA, ein führendes Marktforschungs- und Datenanalyseunternehmen im Bereich des Automotive Aftermarket, hat im letzten Quartal eine umfassende Studie über den europäischen EV-Markt veröffentlicht. Die EV Euro Studie beleuchtet die aktuellen Trends, Fahrerverhalten und -präferenzen in den EU5-Ländern (Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien und das Vereinigte Königreich) sowie in Portugal und Polen.
Diese Analyse bietet wertvolle Einblicke für Kfz-Werkstätten und den Großhandel, um die Dynamik des EV-Marktes besser zu verstehen und strategische Entscheidungen zu treffen.
Digitale Akzeptanz und Kosteneffizienz
Die Studie fokussiert sich auf die verschiedenen Faktoren, die den Markt für batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs) beeinflussen. Dabei werden auch soziodemografische Daten herangezogen, um die Akzeptanz und Nutzung dieser Fahrzeuge besser zu verstehen. Die Forschung wurde auf spezifische geografische Regionen fokussiert, um ein tiefgehendes Verständnis des Marktes für batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs) zu erlangen, Fahrermuster und -präferenzen abzudecken und eine umfassende Sicht auf die Elektromobilitätslandschaft zu bieten. Jacques De Raucourt, Produktinnovationsmanager bei GiPA, betonte die Bedeutung dieser gezielten Analyse. Diese Studie liefert wichtige Erkenntnisse über die digitale Akzeptanz, Kosteneffizienz, Marktgröße sowie Service- und Wartungstrends.
Ein wesentlicher Aspekt der GiPA-Studie ist die Affinität der BEV-Besitzer zu digitalen Lösungen und deren Streben nach Kosteneffizienz. In der EU5+ Region haben 76,5 % der Befragten angegeben, dass Einsparungen bei Kraftstoffen der Hauptgrund für den Kauf eines Elektrofahrzeugs sind. Dies verdeutlicht die allgemeine Besorgnis über Betriebskosten und eröffnet Herstellern die Möglichkeit, ihre wirtschaftlicheren Modelle hervorzuheben. Die Studie betont, dass BEV-Besitzer eine Vorliebe für digitale Technologien und Konnektivität haben, was von der Erwartung an Einsparungen und Effizienzsteigerungen motiviert wird.
Marktgröße und Wachstumstrends
Die Marktgröße der Elektrofahrzeuge in der EU5+ beträgt 4,7 Millionen Fahrzeuge, wobei 43 % dieser Fahrzeuge Plug-in-Hybride (PHEVs) und 57 % reine Elektrofahrzeuge (BEVs) sind. Dies entspricht lediglich 2,5 % des gesamten Fahrzeugbestands. Der Bericht zeigt, dass der EV-Markt trotz des geringen Anteils ein beträchtliches Wachstumspotential aufweist. In Frankreich zum Beispiel wird ein jährliches Wachstum von 30 % bis Januar 2024 prognostiziert, obwohl das EV-Segment dort weniger als 4 % des gesamten Fahrzeugbestands ausmacht.
Ein bemerkenswerter Aspekt der GiPA-Studie ist die höhere After-Sales-Rate von PHEVs im Vergleich zu BEVs. Mehr als 75 % der EV-Besitzer bevorzugen Originalersatzteile und Dienstleistungen von Originalherstellern (OES). Dies deutet auf eine signifikante Marktpräferenz hin und bietet Werkstätten und Großhändlern die Möglichkeit, sich auf hochwertige Originalteile zu spezialisieren.
Die detaillierte Analyse des französischen Marktes in der GiPA EV Euro Studie zeigt, dass wirtschaftliche Anreize der Hauptgrund für den Kauf von Elektrofahrzeugen sind. 80 % der befragten französischen Verbraucher gaben an, dass Kraftstoffeinsparungen der Hauptanreiz für ihren Kauf waren. Zudem zeigt die Studie, dass 27 % der französischen EV-Besitzer ihre Fahrzeuge täglich aufladen, was die hohe Nutzung im Alltag unterstreicht. Öffentliche Ladestationen sind besonders beliebt, was die Notwendigkeit eines Ausbaus der Ladeinfrastruktur im Land betont.
GiPA setzt neue Maßstäbe im Automotive Aftermarket für 2024
Ladeinfrastruktur und Benutzerverhalten
Ein weiteres zentrales Thema der GiPA EV Euro Studie ist die Ladeinfrastruktur und das damit verbundene Benutzerverhalten. Die Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von Ladestationen spielen eine entscheidende Rolle für die Akzeptanz und Nutzung von Elektrofahrzeugen. In der EU5+ Region zeigt die Studie, dass die Mehrheit der EV-Besitzer ihre Fahrzeuge zu Hause auflädt.
Dennoch ist die Nutzung öffentlicher Ladestationen ebenfalls weit verbreitet, insbesondere in städtischen Gebieten, wo die Wohnsituation häufig keine privaten Lademöglichkeiten zulässt. In Frankreich beispielsweise laden 27 % der EV-Besitzer ihre Fahrzeuge täglich, was die Bedeutung einer gut ausgebauten Ladeinfrastruktur unterstreicht. Dies ist besonders relevant, da öffentliche Ladepunkte die Flexibilität und Reichweite von Elektrofahrzeugen erhöhen und somit ihre Attraktivität steigern.
Die Studie hebt hervor, dass die Verfügbarkeit von Schnellladestationen ein wichtiger Faktor für die Entscheidung zum Kauf eines Elektrofahrzeugs ist. Länder wie Deutschland und das Vereinigte Königreich investieren stark in den Ausbau ihrer Ladeinfrastruktur, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Dies zeigt sich auch in den positiven Rückmeldungen der EV-Besitzer, die die zunehmende Verfügbarkeit und Benutzerfreundlichkeit der Ladestationen loben. Unternehmen in der Automobilbranche sollten daher verstärkt auf Partnerschaften mit Betreibern von Ladestationen setzen, um ihren Kunden ein umfassendes und komfortables Ladeerlebnis zu bieten.
Auswirkungen auf den Aftermarket und zukünftige Entwicklungen
Die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen hat erhebliche Auswirkungen auf den Automotive Aftermarket. Die GiPA-Studie zeigt, dass die Wartungs- und Serviceanforderungen von Elektrofahrzeugen im Vergleich zu herkömmlichen Fahrzeugen unterschiedlich sind. Während BEVs weniger bewegliche Teile haben und daher weniger häufig gewartet werden müssen, haben PHEVs aufgrund ihrer komplexen Technik eine höhere Wartungsfrequenz. Dies eröffnet neue Geschäftsmöglichkeiten für Werkstätten und Teilehändler, die sich auf die spezifischen Bedürfnisse von Elektrofahrzeugen spezialisieren.
Die GiPA EV Euro Studie 2024 bietet auch einen Ausblick auf zukünftige Entwicklungen im EV-Markt. Es wird erwartet, dass die Einführung neuer, leistungsfähigerer Batterietechnologien und der Ausbau der Ladeinfrastruktur das Wachstum des EV-Marktes weiter beschleunigen werden. Darüber hinaus könnten staatliche Förderprogramme und regulatorische Maßnahmen zur Reduzierung der CO₂-Emissionen den Übergang zu Elektrofahrzeugen zusätzlich unterstützen. Unternehmen, die frühzeitig auf diese Trends reagieren und ihre Strategien entsprechend anpassen, werden in der Lage sein, sich in diesem dynamischen Marktumfeld erfolgreich zu positionieren.
Fazit zur EV Studie von Gipa
Die GiPA EV Euro Studie bietet eine umfassende Analyse des europäischen EV-Marktes und liefert wertvolle Einblicke in Markttrends, Fahrerverhalten und -präferenzen. Diese Erkenntnisse sind entscheidend für Akteure in der Automobilbranche, um fundierte Entscheidungen zu treffen und sich im schnell wachsenden Bereich der Elektromobilität zu behaupten. „Da sich die Automobillandschaft deutlich in Richtung Elektrifizierung verändert, wird das Verständnis dieser Veränderungen für jeden Akteur in der Branche entscheidend“, betont Almudena Benedito, CEO von GiPA.
GiPA, mit über 35 Jahren Erfahrung in der Marktforschung und Datenanalyse im Automotive Aftermarket, unterstützt Unternehmen durch innovative Forschungsmethoden und Zusammenarbeit mit Branchenexperten, um sich an die sich ständig weiterentwickelnde Automobillandschaft anzupassen. Diese Studie ist ein unverzichtbares Werkzeug für alle, die in der dynamischen Welt der Elektrofahrzeuge erfolgreich bleiben wollen. Quelle: GiPA / Bild: Unsplash
