Beim größten Teil der heute in Autos und anderen Fahrzeugen verbauten Motoren handelt es sich um Verbrennungsmotoren. In diesen Motoren wird Kraftstoff mit Luft zu einem Gasgemisch vermengt und dann, um die im Kraftstoff gebundene Energie freizusetzen, entzündet. Das Entzünden des Gases erfolgt mithilfe der sogenannten Zündkerzen. Dabei entstehen Temperaturen von bis zu 2500° C. Entsprechend widerstandsfähig müssen gute Zündkerzen gebaut sein.
Wie ist eine Zündkerze aufgebaut?
Die Zündkerze besteht aus zwei Elektroden: der Innenelektrode und der Masseelektrode. Grundsätzlich funktioniert die Zündung darüber, dass die Innenelektrode unter Spannung gesetzt wird. Diese Spannung springt als Funke von der Innenelektrode auf die Masseelektrode über. Dieser Funke entzündet dann das Gasgemisch im Motor. Um ein unbeabsichtigtes zu frühes Überspringen der Energie zu verhindern, wird die Innenelektrode bis kurz vor ihrem Endpunkt durch eine Keramikschicht isoliert.
Die Innenelektrode wird am anderen Ende mit dem Zündkabel verbunden, über das die Elektrode unter Strom gesetzt wird. Zündkerze und Zündkabel verfügen dafür über eine standardisierte Sechskantverbindung. Teils werden auch Zündkerzen mit mehr als zwei Elektroden angeboten. Für die meisten Standardfahrzeuge spielen diese aber keine Rolle.
Foto der Zündkerzen von der Website autoersatzteile.de
Was bedeuten die Kennzeichnungen auf der Zündkerze?
Auf Zündkerzen finden sich typischerweise Codes, die angeben, um was für ein Modell es sich handelt. Leider unterscheiden diese Codes sich von Hersteller zu Hersteller, sodass wir an dieser Stelle leider keine komplette Aufstellung aller Codierungen liefern können. Wichtig ist vor allem zu verstehen, welche Informationen in der Kennzeichnung untergebracht werden. Wir erklären das hier am Beispiel von Zündkerzen von NGK.
Eine typische NGK-Zündkerze kann etwa die Kennzeichnung BR7ES tragen. Der erste Buchstabe gibt in diesem Fall die Gewindestärke an. Das B steht für ein 14-mm-Gewinde. Das R bedeutet, dass die Zündkerze über einen Entstörwiderstand verfügt. Der Entstörwiderstand sorgt unter anderem dafür, dass die Kerze keine Radiofrequenzen in der näheren Umgebung stört. Bei einigen Fahrzeugen (vor allem Motorrädern) sind Zündkerzen mit Störwiderstand vorgeschrieben. Danach folgt eine Angabe zum sogenannten Wärmewert. Je höher dieser auf einer Skala von eins bis zehn definierte Wert ist, desto wärmer muss es im Motor sein, damit die Zündkerze optimal arbeitet. Eine Zündkerze mit nicht optimalem Wärmewert verrußt schnell, was dazu führen kann, dass der Zündfunke nicht mehr bei jeder Zündung überspringt. Danach folgen Angaben zur Gewindelänge (das E bedeutet, dass das Gewinde eine Länge von 19 mm hat) und zur Konstruktion. Das S steht für eine Standardelektrode. Andere Buchstaben weisen zum Beispiel auf Iridium- oder Platinelektroden hin.
Welche Informationen brauche ich vor dem Kauf einer Ersatz-Zündkerze?
Wie gesagt nutzen andere Hersteller andere Codierungen für die Kennzeichnung dieser Informationen. Beim Tausch einer Zündkerze gegen die eines anderen Herstellers sollten die folgenden Informationen anhand der jeweiligen Codierungsschemata abgeglichen werden:
- Gewindestärke
- Struktur
- Entstörwiderstand
- Wärmewert
- Gewindelänge
- Konstruktionsmerkmale
- Elektronenabstand (bei fehlender Angabe beträgt der Abstand zwischen Mittel- und Massenelektrode 0,7-0,8 mm)
Lohnt der Kauf teurer Zündkerzen mit Platin- oder Iridium-Elektrode?
Platinelektroden gelten als wesentlich widerstandsfähiger als solche aus anderen Materialien. Gerade in Motoren mit hoher Taktzahl kann das sinnvoll sein. Iridiumelektroden wiederum haben den Vorteil, weniger Zündenergie zu benötigen. Vor allem Fans von Oldtimern profitieren davon. Classic Cars stellen oft deutlich weniger Energie für die Zündung bereit als modernere Fahrzeuge. Je nach Situation kann der Kauf teurerer Spezial-Zündkerzen sich also durchaus lohnen.