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Der Servicemarkt 2040

Veröffentlicht am 29.09.2023
 

Die kürzlich veröffentlichte Studie „Servicemarkt 2040“ e-mobil in Zusammenarbeit mit IFA und Fraunhofer legt einen detaillierten Blick auf die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen und Chancen des Werkstatt- und Teilegeschäfts dar. Es wird deutlich, dass freie Werkstätten in einem intensiven Wettbewerb mit markengebundenen Servicebetrieben stehen. Auch wenn sie in den letzten 30 Jahren ihren Marktanteil steigern konnten, sind sie dennoch mit verschiedenen Problemen konfrontiert. Es folgt eine kurze Zusammenfassung der Studie „Servicemarkt 2040: Perspektiven und Strategien für freie Werkstätten


Wettbewerbslandschaft

Die Wettbewerbslandschaft des Werkstattgeschäfts ist komplex. Auf der einen Seite stehen markengebundene Werkstätten, die sich auf komplexe und hochpreisige Reparaturen spezialisieren, auf der anderen Seite freie Werkstätten, die tendenziell ältere Fahrzeuge betreuen. Die markengebundenen Akteure versuchen, die Fahrzeuge länger an sich zu binden und den Zugang für freie Werkstätten zu erschweren, indem sie protektionistische Maßnahmen ergreifen.

Die Bedeutung des Datenzugangs

Der Zugang zu Daten von vernetzten Fahrzeugen wird als ein wesentlicher Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit gesehen. Die Verfügbarkeit dieser Daten ermöglicht es, präzise und kundenorientierte Service- und Reparaturangebote zu erstellen. Ein eingeschränkter oder verzögerter Zugang zu diesen Daten würde einen erheblichen Wettbewerbsnachteil für freie Werkstätten bedeuten.

Veränderungstreiber

Mehrere Faktoren, wie technologische Entwicklungen, verändertes Kunden- und Mobilitätsverhalten sowie demographische und ausbildungsbezogene Aspekte, zwingen freie Werkstätten zur Anpassung. Nur zwei Faktoren, nämlich die Zunahme älterer Fahrzeuge und die Zunahme verbauter Fahrerassistenzsysteme in den Fahrzeugen, werden als positive Einflussfaktoren für das Servicemarktvolumen der freien Werkstätten gesehen. Die Experten befürchten einen starken negativen Effekt aufgrund rückläufiger Wartungs- und Reparaturintensitäten je Fahrzeug, was hauptsächlich auf technologische Verbesserungen und Elektrifizierung zurückzuführen ist.

Beschäftigungseffekte

Die Analyse der Beschäftigung im freien Markt zeigt, dass ein erheblicher Beschäftigungsrückgang erwartet wird. In Baden-Württemberg beispielsweise wird die Anzahl der Beschäftigten bis 2040 um rund 38 Prozent sinken. Besonders betroffen sind die Jobprofile Serviceberater:in, Leitung Teile und Zubehör sowie Lagermitarbeiter:in.

Zukünftige Markt- und Anbieterstrukturen

Trotz dieser Herausforderungen wird erwartet, dass der Servicemarkt weiterhin attraktiv bleibt und freie Werkstätten neben markengebundenen Formaten und Intermediären bestehen bleiben. Technologische Entwicklungen und neue Konzepte, beispielsweise von Versicherungen, werden den Markt weiter prägen.

Zur Sicherung des Servicegeschäfts von freien Werkstätten wird empfohlen, sich auf die qualitative und quantitative Mitarbeiterverfügbarkeit, Optimierung der Werkstattprozesse und Kostenstrukturen, sowie auf die Kundenzufriedenheit und -bindung zu konzentrieren.

Strategische Optionen

Strategisch haben freie Werkstätten verschiedene Möglichkeiten, wie organisches Wachstum, externes Wachstum, Spezialisierung oder Marktaustritt. Jede dieser Optionen erfordert eine sorgfältige Analyse und Abwägung, um die Resilienz gegenüber den absehbaren Entwicklungen zu erhöhen.

Die Digitale Transformation

Die Digitalisierung ist ein weiterer entscheidender Faktor, der nicht übersehen werden darf. Freie Werkstätten sollten sich zunehmend mit digitalen Lösungen auseinandersetzen und in moderne Software und Hardware investieren, um den ständig steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Intelligente Diagnose- und Reparaturlösungen können erheblich zur Effizienzsteigerung beitragen.

Kundenbindung

In einem stark umkämpften Markt ist die Kundenbindung entscheidend. Freie Werkstätten müssen in Maßnahmen investieren, die zur Erhöhung der Kundenzufriedenheit und -loyalität beitragen. Angebote wie ein kostenloser Hol- und Bringservice, erweiterte Öffnungszeiten oder spezielle Rabattaktionen können dazu beitragen, Kunden langfristig an das Unternehmen zu binden.

Spezialisierung als Chance

Die Spezialisierung auf bestimmte Fahrzeugmarken, Modelle oder Dienstleistungen ist eine weitere Möglichkeit für freie Werkstätten, sich im Markt zu differenzieren. Durch den Aufbau spezifischer Fachkompetenzen können sie sich als Experten in ihrem Bereich positionieren und so neue Kundengruppen erschließen.

Die Rolle der Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist ein weiteres wichtiges Thema, das in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird. Kunden legen zunehmend Wert auf umweltfreundliche Lösungen, und Werkstätten, die nachhaltige Praktiken anwenden und fördern, können sich positiv im Markt positionieren.

Ausbildung und Qualifikation

Der Mangel an qualifiziertem Personal ist ein ernstes Problem für freie Werkstätten. Es ist daher essentiell, in die Ausbildung und Weiterbildung der Mitarbeiter zu investieren und attraktive Arbeitsbedingungen zu schaffen, um Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.

Umsetzung von Innovationen

Innovation ist der Schlüssel zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Freie Werkstätten sollten ständig nach Möglichkeiten suchen, ihre Dienstleistungen zu verbessern und zu erneuern, und dabei die neuesten Trends und Technologien im Auge behalten.


Schlusswort zur Studie Servicemarkt 2040

In einem sich ständig verändernden Marktumfeld ist Resilienz unerlässlich. Freie Werkstätten müssen in der Lage sein, sich schnell an neue Trends und Entwicklungen anzupassen, um überlebensfähig zu bleiben. Trotz der zahlreichen Herausforderungen bieten sich für freie Werkstätten viele Chancen, sich auf dem Markt zu behaupten und erfolgreich zu sein. Eine klare Strategie, kontinuierliche Weiterentwicklung und ein Fokus auf Kundenorientierung und Qualität sind dabei die entscheidenden Faktoren. Q: E-Mobilo

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