Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) hat ihre langjährige Expertise in der Fahrzeugbewertung auf ein neues Level gehoben. Mit der Einführung der EV-Wertkorrektur wird der Gesundheitszustand des Akkus (SoH) nun zum integralen Bestandteil der Bewertung von Elektrofahrzeugen. Dieser innovative Schritt eröffnet nicht nur faszinierende Möglichkeiten für den Automobilmarkt, sondern bringt auch den Automotive Aftermarket in eine neue Ära der Präzision und Effizienz.
Die DAT und ihre Expertise
Schon seit über 90 Jahren ist die DAT eine verlässliche Instanz in der Fahrzeugbewertung. Ihre Produkte und Dienstleistungen sind aus der Branche nicht wegzudenken und dienen als Grundlage für fundierte Entscheidungen im Handel, bei Schadensfällen und zur Wertermittlung von Fuhrparks. Doch die rasante Entwicklung in der Automobilwelt erfordert ständige Anpassung und Innovation.
Elektromobilität im Vormarsch
Der Siegeszug der Elektromobilität ist unaufhaltsam. Immer mehr batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) finden ihren Weg auf den Gebrauchtwagenmarkt. Hierbei handelt es sich nicht nur um eine Veränderung im Antrieb, sondern auch um eine Revolution in der Technologie und der Komponenten, die ein Fahrzeug antreiben. Dabei stellt der Akku eine der kostspieligsten Komponenten dar.
Die Herausforderung besteht darin, dass sich die Leistungsfähigkeit eines Akkus im Laufe der Zeit verändert. Dies kann auf zwei Arten geschehen: durch zyklische Alterung während der Nutzung und kalendarische Alterung im Laufe der Jahre. Beides wirkt sich unmittelbar auf den Wert eines Elektrofahrzeugs aus.
Der Schlüssel zum Verständnis: State of Health (SoH)
Die Bewertung des Akkuzustands erfolgt anhand des sogenannten State of Health (SoH). Dieser Wert drückt aus, wie gut ein Akku noch in der Lage ist, Energie zu speichern. Um den SoH zu ermitteln, werden verschiedene Parameter des Akkus ausgelesen und es kann ein umfassender Test durchgeführt werden. Zahlreiche unabhängige Unternehmen bieten diverse Testverfahren an, die von wenigen Minuten bis zu mehreren Stunden in Anspruch nehmen können.
Doch wie lässt sich dieser SoH in die Bewertung von Elektrofahrzeugen einbeziehen? Hier kommt die EV-Wertkorrektur (EV=Electric Vehicle) ins Spiel.
Die EV-Wertkorrektur: Ein Meilenstein in der Fahrzeugbewertung
Die EV-Wertkorrektur ist das neueste Highlight aus dem Hause DAT. Sie berücksichtigt nicht nur den SoH, sondern auch weitere entscheidende Faktoren wie Garantiebedingungen, Kapazität des Akkus, Aufwand für einen Akkuersatz (bestehend aus Ersatzteilkosten und fahrzeugindividuellen Arbeitszeitkosten), das Alter des Fahrzeugs, die Laufleistung und mehr.
Diese innovative Berechnungsmethode wurde im Juni 2023 in die Anwendungen der SilverDAT 3-Produktfamilie integriert und markiert einen bahnbrechenden Schritt hin zu präziseren und transparenteren Fahrzeugbewertungen. Ab sofort haben Nutzer die Möglichkeit, den festgestellten SoH-Wert in das Bewertungssystem der DAT einzugeben und somit den Wert eines Elektrofahrzeugs genauer zu bestimmen.
Der Leiter der DAT-Fahrzeugbewertung, Martin Weiss, äußerte seine Begeisterung über die Erweiterung der Fahrzeugbewertung um diesen wichtigen Aspekt. Dies ermöglicht nun eine präzisere Bewertung, da der Zustand des Akkus zuvor eine undurchsichtige Komponente war. Jetzt können die Auswirkungen des Akkugesundheitszustands auf den Wert des Fahrzeugs bestimmt werden.
Ein Gewinn für den Automotive Aftermarket
Die Einführung der EV-Wertkorrektur hat nicht nur Auswirkungen auf die Fahrzeugbewertung selbst, sondern beeinflusst auch den Automotive Aftermarket maßgeblich. Kfz-Werkstätten und Teilehändler profitieren in vielerlei Hinsicht von dieser Innovation.
Eine der offensichtlichen Auswirkungen betrifft die Ersatzteilbeschaffung und Lagerlogistik. Durch die genaue Kenntnis des Akkuzustands können Werkstätten gezielter in die Beschaffung von Ersatzteilen investieren und ihren Lagerbestand effizienter verwalten. Denn je nach SoH-Wert des Fahrzeugakkus kann sich der Bedarf an bestimmten Ersatzteilen erheblich unterscheiden.
Beispielweise wird ein Elektrofahrzeug mit einem hohen SoH-Wert im Vergleich zu einem Fahrzeug mit niedrigem SoH-Wert einen höheren Restwert haben. Dies wirkt sich unmittelbar auf die Ersatzteilnachfrage aus. Werkstätten können somit ihre Ressourcen besser planen und den Kundenservice optimieren.
Die Zukunft im Fokus
Die Einführung der EV-Wertkorrektur ist zweifellos ein Meilenstein für die Fahrzeugbewertung im Zeitalter der Elektromobilität. Doch die DAT ruht sich nicht auf diesem Erfolg aus. Sie hat bereits klare Pläne, wie sie die Zustandsbewertung weiter verfeinern und an zukünftige Entwicklungen anpassen möchte.
Ein wesentliches Ziel ist die verstärkte Integration der Akku-Gesundheitsbewertung in die Fahrzeugwartung. Werkstätten könnten in Zukunft regelmäßige Akku-Checks als Serviceleistung anbieten. Dies würde den Kunden nicht nur über den Zustand ihres Fahrzeugakkus informieren, sondern auch mögliche Handlungsbedarfe frühzeitig erkennen.
Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Einführung der EV-Wertkorrektur die Bewertung von Elektrofahrzeugen auf ein neues Niveau hebt. Der Automotive Aftermarket profitiert von genauen Informationen über den Gesundheitszustand des Akkus und kann dadurch effizienter agieren. Es bleibt spannend, welche weiteren Innovationen die Zukunft in diesem Bereich bereithält. Quelle: DAT