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Grandiose Premiere: AMtalk startet erfolgreich neues Format

Veröffentlicht am 10.05.2023
 

Am 25. April fand im Kölner Atelier Theater eine ganz besondere Premiere statt. Die Fachzeitung Aftermarket-update.de veranstaltete unter der Leitung von Herausgeber René Herrmann erstmals den AMtalk mit hochkarätigen Vertretern aus Automobilindustrie, Automobil-Handel und Aftermarket.


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Dabei trafen als Gäste Marktteilnehmer aus den verschiedensten Kfz-Bereichen auf UnternehmerInnen und Führungskräfte aus der Automobilwirtschaft, die die neusten Ideen und Innovationen aus ihren Unternehmen vorstellten. Aber das Event bot mehr als hochinteressante Vorträge. Vielmehr gab es vor, während und nach der Veranstaltung viele Gelegenheiten zu weiteren Diskussionen und zum Netzwerken. Und die wurden reichlich genutzt. Im Foyer des kleinen Traditionstheaters in der Kölner Innenstadt fand rund um die Vorträge ein reger Austausch unter den zahlreich erschienenen Gästen und den Vortragenden statt.

Die Zukunft des IAM

Im Automobilmarkt geht es derzeit turbulent zu. Viele Themen treiben die Markteilnehmer um und lassen sie nach neuen Lösungen suchen. Die Digitalisierung ist gerade im IAM für viele noch eine Herausforderung, doch sie bietet auch Lösungen für eine stabile und erfolgreiche Geschäftsentwicklung. So bestimmte das Thema auch den Auftakt der Vortragsreihe. Nicole Marker und Stephan Bens von der Carat-Gruppe gaben Einblicke in die Digitalisierungsprozesse bei einem der größten freien Teilegroßhändler Deutschlands und zeigten gleichzeitig auf, wie der gesamte IAM von digitalen Werkstattprozessen profitiert.

 

„Wir spüren aktuell, dass sich die Werkstätten vermehrt mit der Digitalisierung beschäftigen, dass erste Betriebe schon einen Nutzen spüren und andere damit positiv beeinflussen“

so Stephan Bens. Man wolle als Großhändler seinen Teil dazu beitragen, dass der Aftermarkt auch künftig erfolgreich ist mit digitalisierten Prozessen und vernetzten Werkstätten. Mit der Plattform Drivemotive hat man einen ersten Schritt getan.

„Es ist jedoch ein langer Prozess, wir müssen hier die Werkstätten mitnehmen und praxisnahe Lösungen für die Werkstatt aufbauen“, erklärt Nicole Marker.

Keine Erholung bei Restwerten

Mit Bodo Klein betrat anschließend ein Experte für Nutzfahrzeuge und deren Restwertermittlung die Bühne. Der Gründer und Geschäftsführer von MBKvaluations erläuterte eindrucksvoll, wie sich die derzeitigen Krisen auf die Ermittlung von marktgerechten Restwerten im Nutzfahrzeug-Leasing auswirken, welche Risiken damit verbunden sind und wie man diese minimieren kann.

„Es folgt eine Krise auf die andere, die Restwerte können sich nicht erholen. Mit unserem Restwert-Tool und durch unsere Restwertprognosen bieten wir eine fundierte Basis für zukünftige Entscheidungen“, erklärt Bodo Klein.

Dazu hat MBKvaluations Algorithmen und statistische Methoden entwickelt, um etwa aus diversen Gebrauchtwagenbörsen gesammelte Daten zusammenzuführen, auszuwerten und marktgerechte Abwertungskurven zu entwickeln.

„In unseren Tools berücksichtigen wir auch aktuelle Herausforderungen und können so die Risiken in der Restwertberechnung minimieren“, so Bodo Klein.

Wie der Webshop besser wird

Die Swiss Automotive Group (SAG) zählt zu den Top-Playern im IAM. Neben dem Kerngeschäft im Bereich B2B-Plattformen startete 2021 das Tochterunternehmen SAG Digital mit dem Aufbau des B2C-Webshops ATP Autoteile sowie der zugehörigen App. ATP-Geschäftsführer Alexander Bugge brachte den leitenden Software-Entwickler der SAG, Marius Rudolph, mit auf die Bühne. Beide gaben Einblicke in den kontinuierlichen Verbesserungsprozess im Webshop ATP. Marius Rudolph erläuterte, wie man mit Hilfe von Tracking Tools und Screen Recording das Nutzerverhalten am Bildschirm analysiert, soweit es die DSGVO zulässt, und daraus neue Produktideen entwickelt. Bevor diese in den Webshop einfließen, testet man bei ATP ausführlich verschiedene Varianten, um Nutzerreaktionen und Performance zu ermitteln. Bugge und Rudolph ließen sich tief in die Karten, respektive die Entwicklungsarbeit schauen, wie man mit kleinen Veränderungen Nutzer schneller zum Kauf animiert.

Großhandel auch in Zukunft gefragt

Mit Thomas Fischer betrat anschließend ein Urgestein des IAM die Bühne. Der Vorsitzende der „International Indipendent Aftermarket Association“, kurz AAMPACT, stellte die Ergebnisse einer 2021 gemeinsam mit der Unternehmensberatung BBE durchgeführten E-Commerce Studie mit dem Titel „Freud und Leid beim Online-Kauf“ vor. Ziel der Studie war es festzustellen, welche Schwierigkeiten es für die Nutzer auf B2B- und B2C-Plattformen gibt und wer eigentlich die häufigsten Nutzer sind. Dazu wurden Werkstätten und Autofahrer in sieben europäischen Ländern befragt. Für Deutschland stellte Fischer fest, dass der klassische Großhandel sowie die Hersteller nach wie vor die Hauptvermittler von Ersatzteilen sind, aber Webportale und Marktplätze zunehmend eine Rolle spielen. Für die Teileidentifikation in der Werkstatt spielen europaweit die Kataloge der Großhändler die größte Rolle. Deutsche Werkstätten nutzen gerne auch Partslink24, weil es hier detailliertere Suchmöglichkeiten gibt.

„Ich persönlich gehe davon aus, dass sich die Vertragshändler in Zukunft deutlich mehr im Teilegeschäft und Servicebereich engagieren werden, weil hier noch unternehmerisch austoben können. Wenn sie den Vorteil der besseren Teilesuche und der eigenen Sichtbarkeit nutzen und dann noch einen attraktiven Preis aufrufen, können sie hier und da dem Teilehandel noch Wettbewerb machen“, so Fischer.

Ohne Menschen geht es nicht

Die illustre Runde an Referenten vervollständigte mit Bastian Ruther abschließend ein Vertreter der Automobilhersteller. Der „Head of Retail“ der Marke Polestar erklärte das Online-Geschäftsmodell des schwedischen Herstellers und wie man versucht, die on- und offline-Touchpoints zwischen Hersteller und Kunde zu vereinen. Denn auch wenn das Geschäftsmodell von Polestar auf dem Prinzip „online first“ beruht, stellt Ruther klar:

„Was der online first-Ansatz nicht kann, sind Emotionen. Diese sind jedoch bei einem Elektroauto und besonders für eine Performance-Marke wie Polestar enorm wichtig“.

Deshalb hat man sich bei Polestar entschieden, verschiedene on- und offline-Kanäle zu bedienen.

„Es geht nicht um entweder-oder, sondern wir wollen eine Brücke schlagen zwischen beiden Welten“, so Ruther.

Der persönliche Kontakt wird etwa in den Showrooms (Spaces) in Innenstädten, aber auch bei der Fahrzeugübergabe gepflegt. Dazwischen will Polestar „mit einer Stimme“ (one voice tot he customer) zum Kunden sprechen. Basis ist ein zentrales Kundendaten-Managementsystem als Rückgrat:


„Es ist extrem wichtig, dass alle Mitarbeiter an allen Kontaktpunkten über die gleichen Informationen verfügen. Jedes Team greift auf dieses CRM zurück, so das jede Ebene den gleichen Blick auf den Kunden hat. Das ist eine unserer vordringlichen Aufgaben zur Umsetzung unseres Vertriebskonzeptes“, so Bastian Ruther.

Sie haben diesen denkwürdigen Abend verpasst? Kein Problem, der nächste Automotive Talk ist bereits in Planung und findet am 14.11.2023 statt. Infos und Tickets unter www.amtalk.de

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