Der Technologiekonzern ZF ist der NDS (Navigation Data Standard Association) beigetreten. Innerhalb dieser Gruppierung arbeiten Autohersteller, Zulieferer, Kartenanbieter und Entwickler von kartenbasierten Anwendungen und Dienstleistungen zusammen, um einen globalen Standard für digitale Karten in den Formaten Standard Definition (SD) und High Definition (HD) zu etablieren.
Durch seine Expertise in der Entwicklung von Systemlösungen und intelligenter Sensorik unterstützt ZF die Initiative und kann gleichzeitig von einem offenen Informationsaustausch mit Kunden und anderen Beteiligten im Automobilbereich profitieren, der sich auf digitale Kartenlösungen bezieht.
ZF erweitert Produktangebot um Navigation Data Standard
ZF verwendet den Navigation Data Standard (NDS) sowohl für die interne Entwicklung von fortschrittlichen Assistenzfunktionen und autonomen Fahrfunktionen als auch für die Erweiterung seines Produktangebots auf dem Weg zum software-definierten Fahrzeug. Dies schließt standortbezogene Dienste und Vehicle-to-everything (V2X)-Anwendungen ein, die eine Verbindung des Fahrzeugs mit der Umgebung ermöglichen.
Aufgrund der Vielfalt und Komplexität des Angebots an digitalem Kartenmaterial ist es schwierig, geodatenbasierte Informationen system- und anbieterübergreifend auszutauschen. Die NDS Association hat eine Spezifikation entwickelt, die eine standardisierte Aufbereitung und Verwendung von Karteninformationen ermöglicht. Dies schafft Synergie- und Netzwerkeffekte für die Mitglieder der Vereinigung.
„Als Mitglied können wir auf den Standard zugreifen und uns aktiv an seiner Weiterentwicklung beteiligen“, erklärt Dr. Dirk Walliser, Leiter Forschung und Entwicklung bei ZF. „Der Zugriff auf NDS-Tools erleichtert es uns außerdem, global geodatenbasierte Lösungen für das Software-definierte Fahrzeug der Zukunft zu entwickeln und marktgerecht anzubieten – und das konzernübergreifend.“
Viele Unternehmen in der Automobilindustrie, einschließlich einiger Kunden und Partner von ZF, sind Mitglieder der NDS Association. Kartendaten spielen insbesondere bei der Entwicklung fortschrittlicher Assistenzfunktionen oder autonomer Fahrfunktionen eine wichtige Rolle in der Branche. Sie werden verwendet, um die Sensorinformationen während der Fahrt abzugleichen und zu validieren, zusätzliche Informationen bereitzustellen und dem Fahrzeug zu ermöglichen, eine realistische Darstellung seiner Umgebung zu erstellen.
Kartendaten Voraussetzung für sichere und automatisierte Mobilität
„Mit der Verbreitung des Software-definierten Fahrzeugs und der damit steigenden Bedeutung von modernen Assistenzfunktionen wird es für uns wichtig, standardisierte Kartendaten auch für die cloudbasierte Ausspielung unserer Funktionen zu verwenden“, erklärt Walliser weiter.
Zwei Beispiele zeigen, wie ZF durch die Verwendung standardisierter Kartendaten seine Lösungen erweitern und attraktiver machen kann. Das Road Condition Monitoring nutzt einen im Fahrwerk integrierten ZF-Sensor, der Unregelmäßigkeiten auf der Fahrbahn wie Schlaglöcher und Straßenerhöhungen erkennt.
Die Analyse kann erst durch einen standardisierten Abgleich der Schlaglöcher und Straßenerhöhungen auf digitalen Karten von Nutzen sein. Zum Beispiel können nachfolgende Fahrzeuge dank eines solchen datenbasierten Services besser auf die Verhältnisse reagieren und ihre Fahrwerkelektronik an den Fahrbahnzustand anpassen, was zu einer besseren Fahrzeugdämpfung führen kann.
ZF hat bereits mehrere Fahrerassistenzfunktionen entwickelt, darunter einen Abstandsregeltempomat (Adaptive Cruise Control, ACC), der mithilfe von Kartendaten auf eine besonders nachhaltige Fahrt ausgerichtet werden kann. Der ACC berücksichtigt nicht nur den Abstand und die Geschwindigkeit des vorausfahrenden Fahrzeugs, sondern auch Steigungen und Gefälle, um die Antriebsenergie optimal zu nutzen. Auf diese Weise kann das System auch vor engen Kurven rechtzeitig die Geschwindigkeit reduzieren.
„Wir freuen uns, mit ZF einen weiteren wichtigen Player der Automobilindustrie als Mitglied zu begrüßen“, erklärt Martin Schleicher, Vorstand der Navigation Data Standard Association. „ZF ist mit seiner Expertise bei Assistenzfunktionen und autonomen Fahrfunktionen ein sehr wichtiger Partner für die Weiterentwicklung von NDS. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit ZF bei der Weiterentwicklung unseres Standards.“
Durch den Beitritt zur Navigation Data Standard (NDS) Association kann ZF den weltweiten Standard nun in all seinen kartenbasierten Produkten und Lösungen verwenden. Darüber hinaus erhält das Unternehmen Zugang zu wichtigen Entwicklungstools und kann gemeinsam mit anderen NDS-Mitgliedern, einschließlich OEMs, den Standard weiterentwickeln. Quelle: ZF
