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Bosch: erste vollautomatische Batterieentladeanlage

Veröffentlicht am 21.04.2023
 

Es gibt eine zunehmende Anzahl von Elektrofahrzeugen auf den Straßen. Bosch schätzt, dass bis zum Jahr 2030 etwa 70 Prozent aller neu zugelassenen PKW in Europa Elektroautos sein werden. Dies führt zu einem höheren Bedarf an Batterien und Recycling der Rohstoffe wie Lithium, Kobalt oder Nickel, die in den Batterien enthalten sind. Bosch hat spezielle Maschinen, Anlagen und Software entwickelt, um diesen Bedarf zu decken.


Bosch Rexroth, ein Tochterunternehmen von Bosch, hat jetzt die europaweit erste vollautomatische Anlage zum Entladen und Zerlegen von Batteriemodulen an die Battery Lifecycle Company geliefert. Die Battery Lifecycle Company ist ein Joint Venture der REMONDIS-Tochter TSR Recycling und der Rhenus Automotive.

Bosch Industrietechnik für Recycling

„Elektromobilität kann sich nur dauerhaft etablieren, wenn ausreichend Rohstoffe für die Herstellung der Batterien zur Verfügung stehen. Recycling kommt eine tragende Rolle zu und hilft, unsere Wertschöpfung auf ein nachhaltiges Fundament zu stellen: Das, was wir nutzen, verwenden wir wieder und gewinnen Rohstoffe zurück“, sagt Dr. Stefan Hartung, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung.

Laut Experten wird voraussichtlich bis 2030 in Europa eine Recycling-Kapazität von bis zu 420.000 Tonnen Batteriematerial pro Jahr benötigt werden (Quelle: Fraunhofer ISI, 2023).

„Wollen wir eine europäische Kreislaufwirtschaft aufbauen, müssen wir Recycling fest in den Lebenszyklus von Produkten integrieren und die notwendige Infrastruktur dafür schaffen. Bosch bringt sich mit seiner Technik-Expertise ein“, sagt Hartung.

Bosch Industrietechnik präsentiert auf der Hannover Messe (17. – 21. April 2023) ihre Lösungen für das Batterierecycling.

„Elektromobilität kann sich nur dauerhaft etablieren, wenn ausreichend Rohstoffe für die Herstellung der Batterien zur Verfügung stehen. Recycling kommt eine tragende Rolle zu und hilft, unsere Wertschöpfung auf ein nachhaltiges Fundament zu stellen: Das, was wir nutzen, verwenden wir wieder und gewinnen Rohstoffe zurück“, sagt Dr. Stefan Hartung, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung.

Effizientes Recycling als Baustein einer Kreislaufwirtschaft

Die Herausforderungen steigen, da immer mehr Elektroautos auf den Markt kommen, aber die Ressourcen begrenzt sind und die gesetzlichen Anforderungen an das Recycling steigen.

„Wir stellen heute die Weichen für das Morgen. Die aktuell in Fahrzeugen eingebauten Batterien haben in zehn bis 15 Jahren ihr Lebensende erreicht. Dieses Zeitfenster gilt es zu nutzen, um die entsprechenden Recyclingkapazitäten zu errichten“, so Dr. Steffen Haack, Vorstandsvorsitzender der Bosch Rexroth AG.

Laut dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung erfordert die für das Recycling benötigte Anlagentechnik allein in Europa bis zum Jahr 2040 Investitionen in Höhe von mehr als sechs Milliarden Euro (Quelle: Fraunhofer, 2021). Diese Investitionen sind jedoch lohnenswert, da bis zu 95 Prozent der chemischen Elemente bei optimalem Recycling dem Batterie-Produktionsprozess erneut zugeführt werden können.

Die von Bosch Rexroth entwickelte automatisierte Entladung erleichtert nicht nur das Recycling, sondern erhöht auch die Effizienz und Sicherheit. Die Module können in wenigen Minuten tiefentladen werden und die Anlage erkennt unterschiedliche Batterie-Bauformen, wodurch Risiken wie Kurzschlüsse und Brände minimiert werden.

Modellprojekt bei der Battery Lifecycle Company

Die Battery Lifecycle Company errichtet derzeit in Magdeburg die erste vollautomatisierte Anlage Europas, für die Bosch Rexroth die Technik liefert. An diesem Standort sollen gebrauchte Batterien verschiedener Hersteller überprüft, tiefentladen und für das anschließende Schreddern vorbereitet werden. Die neue Anlage kann Batteriematerial von bis zu 150 Kilogramm pro Werkstückträger transportieren und mit einer Geschwindigkeit von 18 Metern pro Sekunde bewegen. Innerhalb von weniger als 15 Minuten können somit acht Lithium-Ionen-Akkus von Elektroautos automatisch entladen werden.

Bosch steigert das Recyclingtempo deutlich mit seiner automatisierten Lösung. Im derzeitigen manuellen Verfahren kann es bis zu 24 Stunden dauern, bis die Akkus tiefentladen sind. Die patentierte Entladelösung von Bosch wird erstmals im Modellprojekt in Magdeburg eingesetzt, bei dem Batteriemodule prozesssicher chemisch inaktiviert werden, wodurch eine spannungslose Weiterverarbeitung möglich ist.

Die Anlage verwendet die Restenergie, die aus den Modulen gewonnen wird, um sie in Betrieb zu halten. Außerdem wird vor Ort bewährte Industrietechnik von Bosch für die Batterieproduktion eingesetzt, einschließlich flexibler, modularer Transfersysteme und der Steuerungsplattform ctrlX AUTOMATION. Die jährliche Recyclingkapazität am Standort der Battery Lifecycle Company soll bis zu 15.000 Tonnen Batteriematerial betragen. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für Sommer 2023 geplant.

Hard- und Software von Bosch für Batterierecycling

Bosch hat umfangreiche Erfahrung in der Entwicklung von Automatisierungstechnik und Produktionslösungen für die Batterieherstellung. Bosch-Industrietechnik wird bei führenden deutschen Premium-Automobilherstellern und in vielen Batteriefertigungen weltweit eingesetzt. Das Portfolio von Bosch im Bereich der Wertschöpfungskette der Batterieproduktion wird kontinuierlich erweitert.


Bosch hat eigens für das Batterierecycling spezifische Hard- und Software entwickelt, die in Zusammenarbeit mit Partnern und Systemintegratoren weltweit vermarktet werden sollen. Das Angebot umfasst vollautomatisierte Entladestationen für Batteriemodule, ergonomisch flexible Arbeitsplätze für die technische Analyse und sichere Batteriedemontage, Transfersysteme für den Transport von Batterien unterschiedlicher Gewichtsklassen sowie Software zur Steuerung des Prozessablaufs. Bosch bietet außerdem eine „Track & Trace-Lösung“ an, die den Zustand, die Materialherkunft und den Verarbeitungsstatus von Batterien nachverfolgen kann. Quelle: BOSCH

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