Im Norden Bayerns bleibt das Streusalz, Split und Schlieren auf der Windschutzscheibe jedes Jahr nach dem Winter zurück und hinterlässt Spuren am und im Auto. Bevor man in den Frühling startet, ist es wichtig, das Auto gründlich zu reinigen. Der ADAC Nordbayern gibt Tipps, worauf Autofahrer achten sollten.
Salz und Dreck entfernen: Welches Waschprogramm ist notwendig?
Selbst wenn der winterliche Schmutz und das salzhaltige Wasser der Streufahrzeuge nur bei vorgeschädigtem Lack zu Korrosion führen, sollten Autofahrer nach einem langen Winter eine Waschanlage oder einen Waschplatz aufsuchen. Wichtig dabei ist eine Vorwäsche, die in Waschstraßen manuell vor der Einfahrt durchgeführt wird. Diese Einweichung hilft dabei, hartnäckigen Schmutz aufzuweichen und verhindert, dass Schmutzpartikel oder Steinchen wie Schleifpapier auf den Lack wirken und Kratzer verursachen. Spezielle Programme wie Heißwachs oder Unterbodenwäsche sind in diesem Fall nicht unbedingt erforderlich.
„Teure Programme mit extra Unterbodenwäsche sind aus fahrzeugtechnischer Sicht nicht erforderlich und teilweise auch problematisch. Bei älteren Autos kann bei einer Reinigung des Unterbodens Feuchtigkeit in Hohlräume gelangen. Bei modernen Autos ist der Boden meist mit Kunststoff verkleidet und eine Unterbodenwäsche schlicht überflüssig“, erklärt Danny Schulz, Teamleiter im Prüfzentrum des ADAC Nordbayern in Nürnberg-Fürth
Die Kontrolle durch einen Fachmann ist wichtiger.
„Auf der Hebebühne können Schäden nach der Wintersaison zielgenau erkannt und ausgebessert werden“, so Schulz.
Im ADAC-Prüfzentrum in Nürnberg-Fürth können saisonale Belastungen bei einem Frühjahrscheck untersucht werden. Mitglieder und Nicht-Mitglieder können diesen Check bis Ende März zu einem vergünstigten Preis von 19 Euro durchführen lassen.
ADAC rät, was bei Kratzer und Steinschlägen zu tun ist
Falls kleine Steinschläge oder Kratzer am Lack nach der Autowäsche sichtbar werden, ist es ratsam, abgesplitterte Lackreste vorsichtig mit einem spitzen Gegenstand abzukratzen. Danach sollte die betroffene Stelle gründlich gereinigt und entfettet werden, bevor sie mit einem Lackstift behandelt wird. Andernfalls kann es zu Rostpickeln und teuren Folgereparaturen kommen. Bei Steinschlägen in der Windschutzscheibe wird es komplizierter. Im Allgemeinen gilt die Regel: Schäden, die sich nicht im Sichtfeld befinden, mindestens zehn Zentimeter vom Rand entfernt sind und einen Durchmesser von weniger als fünf Millimetern haben, können ohne den Austausch der gesamten Frontscheibe repariert werden.
Das Sichtfeld im Auto bezieht sich auf den Bereich über dem Lenkrad mit der Größe eines A4-Blattes. Wenn ein Steinschlag innerhalb dieses Bereichs auftritt, wird dies als schwerwiegender Mangel betrachtet und kann dazu führen, dass das Auto bei der Hauptuntersuchung nicht besteht. Es wird empfohlen, bei Unsicherheit die betroffene Stelle nach der Autowäsche mit einem Aufkleber zu markieren, sofern dadurch die Sicht nicht beeinträchtigt wird. Kfz-Werkstätten oder Autoglas-Fachbetriebe bieten Reparaturdienstleistungen an, deren Kosten in der Regel von Teil- und Vollkaskoversicherungen übernommen werden, unter Umständen mit Selbstbeteiligung.
ADAC empfiehlt: Scheibenwischer, Fußraum und Co. auch Frühlings-fit machen
Es empfiehlt sich, nicht nur die äußere Reinigung des Autos nach dem Winter durchzuführen, sondern auch eine gründliche Innenreinigung vorzunehmen. Insbesondere hinter der Windschutzscheibe kann sich schnell ein Schmierfilm bilden, der die Sicht beeinträchtigt. Der Winter kann auch Schäden an Gummi und Wischblättern verursachen, was zu einer Verschlechterung der Scheibenwischer führen kann.
Um Feuchtigkeit im Auto zu vermeiden, ist es ratsam so der ADAC, den Fußraum zu reinigen und zu trocknen sowie Gummifußmatten gegen normale Sommermatten auszutauschen. Es ist auch empfehlenswert, zusätzliches Gewicht wie Schneeketten, Streusplit oder Eiskratzer aus dem Fahrzeug zu entfernen, um Kraftstoff zu sparen.
Es ist empfehlenswert, die Funktionsfähigkeit der technischen Komponenten unter der Motorhaube in einer Fachwerkstatt überprüfen zu lassen, um sicherzustellen, dass sie den Winter unbeschadet überstanden haben. Wichtig ist es, Motoröl, Kühlwasser und Scheibenwaschanlage zu überprüfen und gegebenenfalls aufzufüllen. Um einen umfassenden technischen Frühlingscheck durchzuführen, kann man bis Ende März einen Termin im Prüfzentrum vereinbaren. Dies kann telefonisch unter der Nummer 0911 9595 395 oder per E-Mail an pruefzentrum@nby.adac.de erfolgen. Der Preis für diesen Check beträgt 19 Euro. Quelle: ADAC
