Autofahrer:innen werden oft von Autopannen überrascht, die in den ungünstigsten Momenten auftreten und ihnen Zeit und Nerven rauben. Jedoch können diese Pannen in vielen Fällen durch Voraussicht und einfache Maßnahmen vermieden werden, unabhängig davon, ob es sich um ein Verbrenner- oder ein Elektroauto handelt. Franz Eiber, ein Experte von ATU, gibt Tipps, wie Fahrzeughalter:innen das Risiko von Autopannen geschickt und ohne viel Aufwand minimieren können.
ATU Tipp: Batterie schonen
Statistisch gesehen ist die 12-Volt-Batterie sowohl bei Verbrennern als auch bei Elektroautos am häufigsten von Pannen betroffen. Extremtemperaturen in beide Richtungen beeinträchtigen sie besonders stark und reduzieren ihre Lebensdauer erheblich.
„Alle Fahrstrecken unter zehn Kilometern gehen mit einer hohen Belastung für die Autobatterie einher, da diese nicht vollständig aufgeladen werden kann. Autofahrer:innen sollten deshalb wo möglich auf Kurzstrecken verzichten“, weiß ATU-Experte Franz Eiber.
Insbesondere bei älteren Batterien ist es im Winter empfehlenswert, große Stromverbraucher wie Fernlicht oder Mediasysteme erst bei eingeschaltetem Motor zu nutzen, um die Fahrzeugbatterie zu schonen. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten Fahrer:innen ihre Batterie in regelmäßigen Abständen von ihrer Werkstatt überprüfen lassen. Ein Tipp ist, ein Starthilfekabel oder einen Starthilfe-Booster im Kofferraum zu haben, um das Auto schnell wieder mobilisieren zu können.
ATU Empfehlung: Regelmäßige Wartung
„Ungewöhnliche Geräusche, Leistungsverlust und Veränderungen im Fahrverhalten sind oft erste Anzeichen einer bevorstehenden Panne. Es empfiehlt sich daher, das Fahrzeug bereits bei kleinsten Anzeichen überprüfen zu lassen, um Folgeschäden und teure Reparaturen zu vermeiden“, rät der Fachmann.
Teile, die häufig Verschleißerscheinungen aufweisen, sind zum Beispiel Zündkerzen, Keil- oder Zahnriemen, die Kupplung und die Lichtmaschine, wodurch Pannen verursacht werden können. Es ist ratsam, regelmäßig den Füllstand von Öl und Kühlflüssigkeit zu überprüfen und bei Bedarf Betriebsflüssigkeiten nachzufüllen. Das Öl spielt eine wichtige Rolle für die Lebensdauer des Motors. Daher müssen die vorgeschriebenen Intervalle für den Ölwechsel unbedingt eingehalten werden.
Tank- und Akkuanzeige im Auge behalten
Bei Verbrennern sind ungefähr fünf bis zehn Prozent aller Pannen auf einen leeren Tank zurückzuführen, während bei E-Autos etwa fünf bis zehn Prozent der Pannen auf einen entladenen Akku zurückzuführen sind.
„Fahrer:innen sollten deshalb häufig einen prüfenden Blick auf die Tank- bzw. Akkuanzeige werfen und sich über Ladepunkte und Tankstellen auf der jeweiligen Route erkundigen“, erklärt Eiber.
Wenn ein Fahrzeug aufgrund eines leeren Tanks liegen bleibt, kann dies auf der Autobahn sogar mit einer Strafe von 70 Euro und einem Punkt geahndet werden. Das versehentliche Betanken des Fahrzeugs mit dem falschen Kraftstoff wird auch in der Pannenstatistik erfasst. Um sicherzustellen, dass der richtige Kraftstoff getankt wird, empfiehlt es sich, einen prüfenden Blick in den Tankdeckel oder ins Serviceheft zu werfen. Dort ist ein Hinweis auf den geeigneten Kraftstoff zu finden.
ATU-Experte erklärt: Vorsicht beim Abschleppen von E-Autos
Das Abschleppen von Elektrofahrzeugen kann ein großes Problem darstellen und zu erheblichen Schäden am Fahrzeug führen. Elektroautos haben keinen Leerlauf, daher wird beim Bewegen der Reifen über eine Achse noch Energie im Elektromotor erzeugt.
„Ohne eingeschaltete Bordsysteme kann es zu hohen Induktionsspannungen kommen, die die Steuerungselektronik beschädigen. Die Folge ist ein Überspannungsschaden“, erklärt Experte Eiber.
Normalerweise gibt es keine Probleme, ein Elektro-Pannenfahrzeug ein kurzes Stück zu schieben. Es ist jedoch besser, dies auf ein Minimum zu beschränken. Besser ist es, den Pannendienst anzurufen, der das Elektrofahrzeug dann verlädt.
Reifenschäden vermeiden
Eine der häufigsten Ursachen für Fahrzeugpannen sind Reifenschäden aufgrund von zu niedrigem Luftdruck. Es ist daher empfehlenswert, den Reifendruck alle zwei Wochen zu überprüfen. In neueren Fahrzeugen ist ein Reifendruckkontrollsystem integriert, das den Fahrer warnt, wenn der Druck zu niedrig ist. Es ist ratsam, ein Ersatz- oder Notrad für den Fall einer Reifenpanne mitzuführen. Alternativ kann ein Reifenpannenset mit Dichtmittel hilfreich sein, aber es ist wichtig, die Haltbarkeit des Dichtmittels regelmäßig zu überprüfen, da es ein Verfallsdatum hat. Quelle: ATU