Reale Flottendaten zeigen ein „gemischtes Bild“, wenn man die Wartungskosten von E-Fahrzeugen mit denen von Benzin- und Dieselfahrzeugen vergleicht.
Studie untersucht EV Flottenfahrzeuge im realen Betrieb
Die Studie, die auf der Grundlage von realen Flottendaten von Epyx, dem Eigentümer des 1Link-Flottenmanagement-Servicenetzes in Großbritannien, erstellt wurde, umfasst drei Messgrößen. Dabei handelt es sich um die Anzahl der Besuche in den Servicestellen, die Anzahl der Tage, an denen das Fahrzeug aufgrund von Serviceproblemen (z. B. Warten auf Ersatzteile) nicht auf der Straße ist, sowie die Werkstattkosten einschließlich Reifen und Reparaturen.
Das erste Beispiel bezieht sich auf ein ungenanntes, aber weit verbreitetes Fließheckfahrzeug, das über einen Zeitraum von drei Jahren und 25-30.000 Kilometern gefahren wurde. Die EV-Version hatte im Durchschnitt 5,7 Werkstattbesuche, 3,2 Ausfalltage und Werkstattkosten einschließlich Reifen von 431 £. Diese Zahlen sind in allen drei Bereichen sehr ähnlich wie bei der Benzinversion desselben Modells: fünf Servicebesuche, viereinhalb Tage in der Werkstatt und Werkstattkosten von 412 £.
Der Bericht kommt zu dem Schluss, dass es aus Sicht des Fuhrparkmanagers keine offensichtlichen Vorteile von Elektrofahrzeugen gibt.
Andere Ergebnisse für die Elektrifizierung zeigt der Vergleich eines Transportermodells, das sowohl in einer Diesel- als auch in einer Elektroversion erhältlich ist, über den gleichen Betriebszyklus. Hier belaufen sich die Zahlen für das E-Fahrzeug auf 5,7 Servicebesuche, 2,2 Ausfalltage und Werkstattkosten in Höhe von 239 £. Das Diesel-Derivat liefert mit 5,0 Service-Einsätzen und 2,9 Werkstatttagen vergleichbare Ergebnisse – die Werkstattkosten sind mit 523 Pfund jedoch mehr als doppelt so hoch. Charlie Brooks, Direktor bei Epyx für Strategie, sagte:
„Zunächst sollte betont werden, dass diese Daten mit erheblichen Vorbehalten versehen werden müssen. Was die auf dem 1link Service Network verfügbaren Informationen angeht, gibt es nur relativ wenige E-Fahrzeuge mit dem entsprechenden Alter und der entsprechenden Kilometerleistung. Für die Vergleiche, die wir hier anführen, gibt es insgesamt nur etwa 170 Fahrzeuge. Dennoch ist dies wahrscheinlich der größte verfügbare Datensatz von E-Fahrzeugen in der realen Welt und möglicherweise die qualitativ beste Information, die bisher veröffentlicht wurde.“
Elektroautos führen nicht automatisch zu Einsparungen bei den Flottenmanagern
Es wird weiterhin angenommen, dass E-Fahrzeuge im Vergleich zu Benzin- und Dieselfahrzeugen Vorteile bieten, weil sie weniger bewegliche mechanische Teile haben, was die Wahrscheinlichkeit von Pannen minimiert und weniger Routinewartung erfordert.
Obwohl die Werkstattkosten für einige E-Fahrzeuge im Vergleich zu ihren Benzin- und Dieseläquivalenten beträchtliche Einsparungen darstellen, kann man dies nicht voraussetzen. Auch die Anzahl der Werkstattbesuche von E-Fahrzeugen für Wartungs- oder Reparaturarbeiten und die Zeit, die sie nicht auf der Straße verbringen, sind durchweg ähnlich wie bei ICE-Fahrzeugen – und diese Wartungsfaktoren stellen für die Unternehmen erhebliche Kosten dar. Charlie Brooks ergänzt:
„Die Daten sagen uns noch nicht, warum dies der Fall ist. Es könnte gute Gründe dafür geben. Zum Beispiel sind E-Fahrzeuge noch eine relativ neue Technologie, wenn sie in großem Maßstab betrieben werden, und was wir beobachten, könnten Kinderkrankheiten sein, die von Werkstätten, die mit diesen Fahrzeugtypen nicht vertraut sind, bis hin zu nicht leicht verfügbaren Teilen reichen. Das Fazit zum jetzigen Zeitpunkt ist jedoch, dass Flottenmanager nicht automatisch davon ausgehen sollten, dass sie bei der Einführung von E-Fahrzeugen mit jedem Modell die Vorteile von SMR sehen werden. Diese Situation kann sich im Laufe der Zeit durchaus ändern, aber diese Vergleiche zeigen, dass wir noch nicht so weit sind.“
Die Studie von 1Link bzw. Epyx zeigt, vielleicht überraschend, dass das sich ergebende Bild gemischter ist, als man erwarten könnte. HAR Quelle: Epyx / Bild: Pixabay
