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Deutschland braucht eine E-Fuel-Strategie

Veröffentlicht am 11.01.2023
 

Die politisch propagierte Elektrifizierung des Verkehrswesens, quasi als Planwirtschaft, widerspricht nicht nur den Grundprinzipien der freien Marktwirtschaft, die die Grundlage für Wohlstand und sozialen Frieden in unserer Gesellschaft sind. Typisch für jede ideologische Voreingenommenheit ignoriert diese die offensichtlichen Schwächen ihrer eigenen Theorie. Es ist seit langem absehbar, dass der wachsende Strombedarf über viele Jahre nicht allein aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden kann. Dies hat auch die Auswirkung auf den Strom-Mix der Elektrofahrzeug. Somit wird nur teilweise „grüner“ Strom für die Mobilität der Elektrofahrzeuge genutzt. Darüber hinaus ist längst ist klar, dass die weltweite Produktion von Rohstoffen für die Produktion von Energiespeichern nicht ausreichen wird, um die weltweite Nachfrage nach Elektroautos zu decken. Zumal rund 85 % der aktuellen, weltweiten Produktionsstätten in chinesischer Hand sind. Und es ist längst erkannt worden, dass aktuelle Ladenetze auf Jahrzehnte kein ausreichend dichtes Netz an Ladestationen bereitstellen können.


Ab dem Jahr 2035 nur noch „klimaneutrale Fahrzeuge“ zuzulassen, ist grundsätzlich ein wichtiger Schritt zur Einsparung von Emmission. Allerdings, nur wenn wir alle Emissionen berücksichtigen der gesamten Wertschöpfung berücksichtigen, wie die bei der Herstellung, dem Betrieb und der Verwertung dieser Fahrzeuge. Dies setzt jedoch eine Interdependenz zwischen den verschiedenen Sektoren voraus. Bundesweit haben zahlreiche Medien und Politiker das „Ende des Verbrennungsmotors“ verkündet, aber E-Fuel wird noch getestet und soll in einem multidisziplinären System grünes Licht bekommen.

AvD fordert eine nationale E-Fuel Strategie

Der Automobilclub Deutschland (AvD) fordert in diesem Zusammenhang die Bundesregierung auf, eine nationale Strategie zur Entwicklung und Vermarktung klimaneutraler synthetischer Kraftstoffe bzw. E-Fuels über den Einsatz im Luft- und Seeverkehr hinaus zu entwickeln. Auch der Schienentransport und insbesondere der Straßentransport müssen berücksichtigt werden. Es geht nicht nur darum, den Bundeshaushalt zu budgetieren und Fördermöglichkeiten festzulegen. Es ist auch wichtig, Meilensteine ​​festzulegen und einen Zeitplan für die Markteinführung aufzustellen, um einen zuverlässigen Ausblick für die Branche zu geben. Politiker und Ministerpräsidenten sind in diesem Zusammenhang aufgerufen, die einseitige Bevorzugung der E-Mobilität endlich abzulegen, um Technologieoffenheit nachhaltig zu reaktivieren und alternative Lösungen nicht mehr bewusst zu behindern.

Der Kraftstoff ist das Problem – Nicht der Verbrennungsmotor

Neben der öffentlichen Wahrnehmung in Deutschland gibt es im asiatischen und arabischen Raum erhebliche Anstrengungen, synthetische Kraftstoffe kostengünstig und marktgerecht aus erneuerbarer Energie herzustellen. International anerkannter Experte für Antriebsstrangtechnik und der ehemaliger Chief Technology Officer der Schaeffler AG, Professor. Dipl.-Ing. Dr. Peter Gutzmer unterstützte AvD in seiner Stellungnahme und erklärte:

„Wenn wir unsere Ziele zur CO2-Reduzierung mit der E-Mobilität umsetzen, beispielsweise mit der Zulassung von 15 Millionen elektrischen Pkw bis 2030, dann werden wir die gesetzten Klimaschutzziele für den Verkehr selbst in der aktuell gültigen `Tank-to-Wheel´-Betrachtung nur zur Hälfte erreichen. Wir müssen daher den derzeit existierenden Fahrzeugbestand mit Verbrennungsmotor einbinden. Und das klappt nur, wenn wir den Kraftstoff verändern. Denn der fossile Kraftstoff ist das Problem und nicht der Verbrennungsmotor an sich.“

Nach Einschätzung des Experten werde das relativ schnell umsetzbar sein:


„Ich prognostiziere, dass in sechs bis acht Jahren global große Syn-Fuel-Volumina im Markt verfügbar sein werden. Nicht zuletzt, weil Seeschifffahrt und Flugverkehr derartige Kraftstoffe dringend benötigen. Aber nur wenn wir Syn-Fuels auch für den Fahrzeugverkehr bereitstellen, werden wir in der Lage sein, auch jene 1,4 Milliarden weltweit existierenden Bestandsfahrzeuge schnell und kostengünstig in die CO2-Neutralität zu bringen.“

Für die Zukunftsfähigkeit der deutschen Wirtschaft, aber auch der europäischen Industrie ist es wichtig, an diesen Entwicklungen teilzuhaben und den technologischen Fortschritt nicht maßgeblich anderen Akteuren zu überlassen. Quelle: AvD

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