Der Automobilzulieferer Borgers beantragt ein ordnungsgemäßes Insolvenzverfahren für die Unternehmen in Deutschland. Unternehmen und Werke außerhalb Deutschlands sind von dem vorgeschlagenen Verfahren nicht unmittelbar betroffen.
Wer ist Borgers?
Die 1866 gegründete Borgers-Gruppe beliefert alle deutschen und diverse internationale Automobilhersteller mit Textil- und Schaumstoff-Ausstattungsteilen, die diese Hersteller in ihre Fahrzeuge einbauen. Die Gruppe erwirtschaftete zuletzt mit knapp 1.900 Mitarbeitern in Deutschland und rund 2.700 Mitarbeitern in Polen, Schweden, Spanien, Tschechien, Großbritannien, den USA und der Volksrepublik China einen Jahresumsatz von rund 650 Millionen Euro.
Borgers beantragt Insolvenzverfahren
Vorstand und Geschäftsführung des Automobilzulieferers Borgers haben beim zuständigen Amtsgericht für die Borgers SE & Co. KGaA, Borgers Management SE, Johann Borgers GmbH, Johann Borgers Berlin GmbH und Borgers Süd GmbH beantragen die Eröffnung eines regulären Insolvenzverfahrens. Das Gericht bestellte Rechtsanwalt Dr. Frank Kebekus zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Vorläufiger Insolvenzverwalter Dr. Frank Kebekus :
„Ich werde mich mit meinem Team für die Weiterentwicklung der Perspektiven dieses Traditionsunternehmens mit über 150-jähriger Geschichte im Interesse von Gläubigern und Arbeitnehmern einsetzen. Schon bei den ersten Kontakten war klar, dass viele Kunden ihre Geschäftsbeziehungen mit Borgers fortsetzen möchten.“
Der Normalbetrieb soll möglichst reibungslos weiterlaufen. Die Borgers-Gruppe behält sich damit alle Optionen, die eine Gesamtsanierung des Konzerns ermöglichen. Vorstand und Geschäftsführung informierten die Mitarbeiter zunächst schriftlich. Steigende, schwer prognostizierbare Energiepreise und hohe Materialkosten haben die Restrukturierungserfolge der vergangenen Monate und Jahre egalisiert und kurzfristig zu außerordentlichen Umsatz- und Liquiditätsverlusten geführt.
