Mit Anbruch der kalten Jahreszeit sollten Autofahrende spätestens jetzt einige grundlegende Vorbereitungen treffen, um sicher durch den Winter zu kommen. Das gilt sowohl für Verbrennerfahrzeuge als auch für Elektroautos. Was es zu beachten gilt und welche Besonderheiten es beim elektrischen Antrieb gibt, erklärt der ADAC Nordbaden e.V..Grundsätzlich gilt:
- Beleuchtung: Funktionstüchtigkeit und Einstellungen der Scheinwerfer unbedingt überprüfen
- Scheibenwaschanlage: Enthält das Scheibenwischwasser geeignetes Frostschutzmittel? Wenn nicht muss dieses rechtzeitig nachgefüllt werden
- Pflege: Eine Türgummibehandlung mit Silikonspray oder Universalspray kann zugefrorene Türen vermeiden
- Bereifung: Situative Winterreifenpflicht bei winterlichen Straßenverhältnissen wie Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch und Eis- oder Reifglätte beachten
Besonderheiten bei Elektrofahrzeugen
Im Winter spielen vor allem die Akkus von Elektroautos eine besondere Rolle. Bei niedrigen Temperaturen verringert sich die Batterieleistung und die Heizung kostet zusätzliche Energie. Laut ADAC Experten verringert sich die Reichweite im Winter um etwa zehn bis 30 Prozent, je nach Außentemperatur, Einsatzszenario und verbauter Heizungstechnologie. Mit einigen Tipps kann die Reichweite jedoch optimiert werden:
- Einen ausgewogenen Winterreifen mit guten Wintereigenschaften und niedrigem Rollwiderstand auswählen
- Das Elektroauto sollte wenn möglich über Nacht in einer Garage abgestellt werden. Das verhindert allzu starkes Auskühlen der Batterie
- Den Innenraum schon vor der Abfahrt vorheizen, solange das Auto noch am Stromnetz hängt. Viele Elektroautos sind serienmäßig mit einer Vorheizfunktion ausgestattet, programmierbar oder per App steuerbar.
- Während der Fahrt eher die körpernahe Sitz- und Lenkradheizung einsetzen und die Innenraumheizung nur sparsam verwenden
- Abstand halten für mehr Akkuleistung: Eine vorausschauende Fahrweise im Stadt- und Landstraßenverkehr bringt zusätzliche Kilometer, weil weniger gebremst und beschleunigt werden muss.
Generell sollten Fahrerinnen und Fahrer von Elektroautos – nicht nur im Winter – eine Reichweitenreserve für Unvorhergesehenes einplanen. Auch das Aufladen des Fahrzeugs kann bei sehr niedrigen Temperaturen länger dauern, als im Sommer. Wer mit seinem E-Auto die erste Wintersaison erlebt, wird Annehmlichkeiten wie die Standheizung und die schnell ansprechende Heizung zu schätzen lernen.
Eine weitere Besonderheit: Bei einer vollgeladenen Batterie kann sich typabhängig gegebenenfalls ein verändertes Fahrverhalten einstellen. Da der Akku bei Minusgraden kaum Energie aufnehmen kann, reduziert sich die typische Verzögerung, die durch die sogenannte Rekuperation zu Stande kommt. Diese bremst das Auto bei der Energierückgewinnung normalerweise in Situationen ab, in denen man den Fuß vom Gas nimmt – beim Ausrollen vor der roten Ampel oder bergab. Fahrassistenzsysteme wie ASR und ESP sorgen für auf glatten Straßen für optimale Fahrstabilität trotz Rekuperation und spontan verfügbarem Drehmoment des Elektrofahrzeugs. Dennoch sollte der Gasfuß besser mit Gefühl eingesetzt werden. Quelle: ADAC; Bild: Pixabay