Wann muss ich welches Teil auswechseln? Ein Auto ist ein Gebrauchsgegenstand. Ein Auto ist eine Maschine. Beide Überbegriffe sagen bereits aus, dass eine gewisse Pflege oder Wartungsarbeit benötigt wird, um dieses Produkt auch längerfristig zu nutzen. Darüber hinaus gibt es da auch noch den Verschleiß in Abhängigkeit der Nutzung. Im Falle eines Fahrzeuges, gibt es neben dem Wartungsbuch der jeweiligen Fahrzeugmodellen noch gewisse Faustformeln, die dem Werkstattmeister signalisieren, ab wie viel km Laufleistung bestimmte Teile überprüft werden sollten. Diese Übersicht wird in diesem Artikel weiter unten aufgelistet.
Doch warum ist eine Prüfung notwendig?
Freie Werkstätten bedienen überwiegend Stammkunde. Dies ist ein gutes Zeichen, das der Autofahrer seiner Werkstatt vertraut. Er vertraut der Werkstatt nicht nur irgendeine Maschine an – Sondern vertraut dem Kfz-Betrieb, dass alle notwendige Maßnahmen ergriffen werden, dass dem Autofahrer, seinen Mitfahrern und/oder Familie Fahrsicherheit verspricht. Aber nicht nur das. Wartungsarbeiten sind entscheidend für Fahrkomfort und führen in vielen Bereichen sogar zu Einsparungen beim Kraftstoff bzw. bei Schadstoffemissionen.
In diesem Sinne hat aftermarket-update.de eine Reihe von Empfehlungen von Industrie und Handel zusammengestellt. Diese Empfehlungen beziehen sich auf die durchschnittliche km Laufleistung für die allgemeine Wartungs- bzw. Austauschfrequenzen von einzelnen Komponenten. Diese Empfehlung ersetzt natürlich nicht den allgemeinen Wartungsplan und kann je nach Fahrzeug und Fahrweise natürlich abweichen.
Ab wie viel km Laufleistung muss ein Teil getauscht werden?
Innenraumfilter: Austausch alle 15.000 bis 20.000 km oder mindestens einmal im Jahr. Andernfalls muss die Klimaanlage zwangsweise arbeiten, was das Auftreten möglicher Ausfälle begünstigt.
Klimaanlage: Alle zwei Jahre ist eine Überprüfung erforderlich, um komplexe und kostspielige Ausfälle zu vermeiden und die Nutzungsdauer der Klimaanlage zu verlängern. Ebenso beugt es bei regelmäßiger Wartung dem Kältemittelverlust vor.
Zündkerzen: Die Lebensdauer einer Zündkerze hängt von ihren Eigenschaften, der Art des Kraftstoffs und den Fahrbedingungen ab. Moderne Zündkerzen halten zwischen 30.000 und 60.000 km, bevor sie ausgetauscht werden müssen.
Scheibenbremse und Bremsbelag. Es gibt keine genauen Kilometerangaben für den Austausch von Bremsbelägen oder -scheiben, da dies stark von der Fahrzeugnutzung abhängt. Es wird empfohlen, den Verschleiß von Bremsscheiben und Bremsbelag alle 30.000 km zu überprüfen. Aufgrund der Gewichtsverteilung des Fahrzeuges beim Bremsvorgangs verschleißen die vorderen Bremsbeläge eher als die hinteren.
Stoßdämpfer: Ähnlich wie bei dem Bremssystem ist auch die Fahrzeugnutzung beim Stoßdämpferwechsel entscheidend. Die Empfehlung lautet hier: Zwischen 65.000 km und 90.000 km sollten Stoßdämpfer gewechselt werden.
Getriebeöl: Altes Getriebeöl kann durch Alterung und hohe Scherkräfte in Automatikgetrieben in seinen Eigenschaften beeinträchtigt werden, was zu unzureichender Schmierung führt. Mit der Zeit gelangen Partikel und Schmutz ins Öl, das dann gesättigt ist und keine weiteren Partikel aufnehmen kann. Ein Getriebeölwechsel wird alle 60.000 bis 100.000 km oder alle 6 bis 8 Jahre empfohlen, inklusive Filterwechsel.
Batterien: Die ungefähre Nutzungsdauer der Batterien beträgt laut Herstellerangaben etwa vier bis fünf Jahre. Das sind ca. 50.000 km bis 65.000 km. Diese Dauer kann jedoch je nach Fahrweise, Standzeiten, Kälteperioden und Anzahl der Starts beeinträchtigt werden.
Radlager. Die Lager können ein Autoleben lang halten. Es wird geschätzt, dass diese mehrere 100.000 km Laufleistung bis zu 500.000 km halten können. Es gibt jedoch Ursachen, die eine vorzeitige Verschlechterung eines Lagers verursachen und seine Nutzungsdauer beeinträchtigen können.
Luftfilter: Die Empfehlung eines Luftfilterwechsel ist von jedem Fahrzeughersteller und den jeweiligen Modellen bzw. Motorisierung abhängig und variiert demnach stark. Hier ist es wichtig die Wartungsintervall des Fahrzeughersteller einzuhalten. Dennoch gilt hier die Faustformel für Benzin-Motoren, die Luftfilter alle 10.000 km mal zu überprüfen und ca. nach 20.000 km auszutauschen. Beim Diesel fällt die Überprüfung alle 40.000 km an bzw. der Austausch alle 60.000 km.
Motorsteuerung: Das Motormanagement umfasst eine Vielzahl von Sensoren und Aktoren, die zum korrekten Betrieb des Motors beitragen und die Fahrsicherheit beeinflussen. Bei jeder Wartung ist auf den Zustand zu achten.
Zahnriemen: Die Wechselrate des Zahnriemens und den Elementen mit dem dieser zusammenhängt ist sehr unterschiedlich je nach Fahrzeugmarke, Modell und Motorisierung. Durchschnittlich benötigt der Motor einen Zahnriemenwechsel zwischen 100.000 und 120.000 Kilometern
Die oben erwähnten Laufleistungen beziehen sich auf Komponenten in OE- und gleichwertigen Qualität. Bei Ersatzteilen mit geringerer Qualität sind frühzeitigere Wechsel notwendig. Auch regelmäßigere Überprüfungen sollten eingeplant werden, um die Fahrsicherheit und Komfort zu gewährleisten. Harold / Bild: Schaeffler