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BILSTEIN zu Fehlerquellen beim Stoßdämpfereinbau im Golf

Veröffentlicht am 29.08.2022
 

Werkstätten, die beim Golf VII oder VIII Stoßdämpfer oder Federn tauschen, müssen vorab die Herstellerangaben recherchieren. Bei Nachrüstung eines Sport- oder Gewindefahrwerk ist die dem Produkt beiliegende Einbauanleitung zu beachten. Das rät die BILSTEIN Academy und bezieht sich explizit nicht nur auf die eigenen Aftermarket-Produkte. Die Hintergründe sind einige der Besonderheiten der Vorderachsstruktur der beiden Golf-Modelle, basierend auf dem modularen Querbaukasten (MQB). Werden diese ignoriert, kann es beim Fahren zu Problemen kommen.


Trapezförmige Domlager erfordern genaue Ausrichtung

Das Spektrum reicht vom Knacken oder Quietschen im Domlager über ein Springen der Feder beim Lenken bis hin zu einem schwammigen oder instabilen Fahrgefühl oder einem untypischen Reifenverschleißbild. Die genannten Symptome sind in der Regel nicht auf Komponentenversagen zurückzuführen, sondern eher auf kleinere Einbaufehler, die bei vielen anderen Fahrzeugen gar nicht erst aufgetreten wären. Denn anders als sonst üblich sind die Domlager der Vorderachse des MQB-Autos von VW nicht symmetrisch, sondern trapezförmig. Daher erfordern sie die korrekte Ausrichtung der Komponenten zueinander. Die BILSTEIN Academy analysierte die drei häufigsten Ausfallursachen dieser Konstruktion und erläuterte, worauf die Werkstatt bei Golf VII und VIII achten sollte.

BILSTEIN Academy mit Hinweisen zur Komponentenauswahl

Zuvor gibt es aber noch einen allgemeinen Hinweis zur Auswahl der richtigen Fahrwerkskomponenten, denn MQB-Modelle gibt es mit zwei unterschiedlichen Federbeindurchmessern an der Vorderachse (50 und 55mm). Hinten ist noch zu beachten, dass Starr- oder Mehrlenkerachsen verbaut werden können. Daher ist der beste Weg, die richtigen Komponenten zu identifizieren, die Verwendung der Rahmennummer. Außerdem kann man bei einer Sichtprüfung die Ausstattung von Vorder- und Hinterachse ermittelt werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Bestimmung des Federbeindurchmessers anhand des Serviceheftes. So steht zum Beispiel der PR-Code G 04 für 50 mm. Den Typ der Hinterachse erfährt man hier jedoch nicht.

Typischer Fehler 1: Ausrichtung Domlager und Chassis (OE-Vorgabe)

An den vorderen Trapezlagern des Golf VII und VIII befinden sich kleine Pfeile, die beim Austausch der Stoßdämpfer leicht übersehen werden. Sie zeigen die genaue Einbaulage der Domlager an. Liegen sie auf der Bewegungsachse, also vorwärts und rückwärts, ist alles in Ordnung und die Federwindungsenden zeigen somit vorschriftsmäßig nach außen.

Zur späteren Beurteilung des Einbauzustandes müssen die drei Schrauben zwischen Domlager und Domstütze gelöst und das Fahrzeug auf der Hebebühne mit Vorsicht angehoben werden.

Typischer Fehler 2: Dreh- und Domlager in vorgeschriebener Position verbauen (OE-Vorgabe)

Das Stoßdämpferdomlager hat eine Nut, in die das Drehlager eingesetzt wird. Bei Arbeiten am Chassis wurde dies möglicherweise übersehen und die beiden Komponenten in der falschen Position zusammengebaut.

Lösung: Fahrzeug auf der Hebebühne anheben und Überprüfung der Positionierung. Unter Umständen müssen die notwendigen Anpassungen hinsichtlich Dom- und Drehlager durchgeführt werden.

Typischer Fehler 3: Federwindung zum Domlager muss korrekt ausgerichtet sein (BILSTEIN-Vorgabe)

Ein wichtiger Montagehinweise befindet sich im Karton der BILSTEIN Gewindefahrwerke für den M Golf VII und VIII. Dieser Hinweis besagt, dass die Federwindung oben am Domlager auf jeden Fall nach außen stehen muss.

Hat man dies im eigenen Betrieb zunächst nicht beachtet oder treten bei einem durch Dritte umgerüsteten Kraftfahrzeug Probleme im Fahrbetrieb auf, kann der Zustand auf der Hebebühne kontrolliert werden und die Federwindung muss ggf. nachjustiert werden, bis die Ausrichtung zum Domlager korrekt ist. Quelle: BILSTEIN


 

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