Mit dem Ziel, den ökologischen Fußabdruck seiner Produkte zu optimieren und langfristig entlang des gesamtes Lebenszyklus CO2-neutral zu konzipieren, befasst sich Vitesco Technologies, ein führender Anbieter von modernen Antriebstechnologien und Elektrifizierungslösungen, intensiv mit dem sogenannten Life Cycle Engineering (LCE).
Life Cycle Engineering (LCE) bedeutet, dass man bei der Konzeption und Entwicklung eines Produkts die Ökobilanzierung der kompletten Wertschöpfungskette betrachtet – von der Gewinnung der Rohstoffe für zugelieferte Teile über deren Produktion und Transport bis hin zur Nutzung des fertigen Produkts und dessen Wiederverwertung am Lebensende – um diese mit wissenschaftlichen Methoden zu optimieren.
„Als Anbieter von klimafreundlichen Mobilitäts-Lösungen stellen wir uns bei Vitesco Technologies dem Anspruch, hohe Standards in Sachen Nachhaltigkeit zu erfüllen“, erklärt Anja Rivera de la Cruz, Leiterin des Bereichs Nachhaltigkeit bei Vitesco Technologies: „Unser Geschäftsmodell basiert auf dem Selbstverständnis, dass wir mit unseren Produkten den CO2-Ausstoß von Fahrzeugen deutlich reduzieren. Unser Ziel ist es, unsere Produktion bis zum Jahr 2030 zu 100 Prozent und unsere gesamten Geschäftsprozesse entlang der Wertschöpfungskette bis spätestens 2040 komplett CO2-neutral zu gestalten. Dazu wollen wir ein Life Cycle Assessment (LCA) für alle neuen Produktgruppen erstellen – wie es auch unsere Kunden, OEMs aus aller Welt, zunehmend nachfragen.“
Damit könne das Unternehmen analysieren und transparent machen, wie sich seine Produkte über den gesamten Lebenszyklus hinweg auf das Klima auswirken.
Weitergabe der Expertise
Sein Know-how bringt Vitesco Technologies auch im Arbeitskreis „Umwelt Produkt“ des Verbands der Deutschen Automobilindustrie (VDA) und in die verschiedenen Initiativen der CLEPA zum Life Cycle Assessment ein. Die Expertise des Unternehmens wird stark nachgefragt von Automobilherstellern und Zulieferern, die ebenfalls ein Life Cycle Assessment bei sich im Unternehmen einführen wollen.
„Erst wenn man den CO2-Fußabdruck des eigenen Handelns oder eines Produkts kennt, kann man auch geeignete Maßnahmen ergreifen oder Materialien auswählen, um seine Umweltwirkung zu reduzieren. Wir profitieren hier von jahrelanger Erfahrung, umfangreichen Datenbanken und hochspezialisierten Tools“, erklärt Khosrau Heidary, Leiter Life Cycle Engineering bei Vitesco Technologies.
Prof. Dr. Alexander Martin von der Universität Erlangen-Nürnberg und dem Fraunhofer IIS, ein ausgewiesener Experte in Sachen Life Cycle Engineering, sieht das Unternehmen in einer Vorreiter-Rolle, was die Automatisierung von Ökobilanzen betrifft:
„Vitesco Technologies hat hier an vielen Stellen sehr innovative und wissenschaftlich fundierte Konzepte entwickelt, die ihresgleichen in der Branche suchen. Nahezu alle großen Unternehmen befassen sich mit dem Thema und befinden sich in der Analysephase. Vitesco Technologies hat diese bereits abgeschlossen und nimmt mit der Implementierung des Life Cycle Engineerings in seine Unternehmensprozesse eine Vorreiter-Rolle in der Zulieferindustrie ein.“
Sobald ein Produkt aus mehreren Komponenten bestehe, würden sich unzählige Möglichkeiten ergeben, ein Produkt zu entwickeln und zusammenzustellen: mit unterschiedlichen Designmethoden, verschiedenen Materialien, unterschiedlichen Lieferanten, Lieferwegen und Herstellungsmethoden, wie Heidary erklärt:
„Durch mathematische Methoden ermitteln wir, mit welcher Kombination sich die Ökobilanz eines Produktes optimieren lässt. Darauf aufbauend entwickeln wir im Life Cycle Engineering Team ein umweltoptimiertes Produkt – bei gleichbleibend hoher Qualität und möglichst niedrigen Kosten.“
Pilotprojekt für dieses Vorhaben bei Vitesco Technologies war die Ökobilanz eines Hochvolt-Inverters – ein besonders komplexes Produkt mit vielen Komponenten, die auch in anderen Bereichen bei E-Fahrzeugen zum Einsatz kommen. Allein dafür wurden rund 400 Einzel-Komponenten und alle Schritte in der Wertschöpfungskette erfasst und analysiert. Die Methode, mit der sich Ökobilanzen automatisiert mathematisch optimieren lassen, wurde in Kooperation mit der Universität Erlangen-Nürnberg entwickelt. Nach der erfolgreichen Pilotphase wird diese Methode im Rahmen des Life Cycle Engineering Programms nun in Entwicklung, Produktion und Business-Prozessen eingeführt.