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Turbo-Killer: Schmierungsprobleme

Veröffentlicht am 15.03.2022
 

Ein intaktes Schmiersystem ist extrem wichtig für ein langes Turbolader-Leben. Neben dem Motoröl selbst spielen auch noch weitere Faktoren eine wichtige Rolle. Den Turbolader-Experten von MOTAIR zufolge steht der Komplex ‚Motoröl‘ auf fünf Säulen. „Wer gut schmiert, der gut fährt!“ – Dieses geflügelte Wort aus der Pionierzeit des Automobils gilt laut Andreas Solibieda, Geschäftsführer des Kölner Turbolader-Spezialisten MOTAIR, auch heute noch – speziell im Hinblick auf den Turbolader. Denn der Turbolader ist eine der empfindlichsten mechanischen Komponenten am Motor. Probleme mit dem Motoröl und am Schmierkreislauf gehören deshalb dem Turbolader-Experten zufolge zu den häufigsten Ursachen für einen vorzeitigen „Turbo-Tod“.


„Der Turbolader ist kein typisches Verschleißteil. Er ist so konstruiert und gefertigt, dass er unter normalen Betriebsbedingungen die vom Fahrzeughersteller angepeilte Motorlebensdauer erreicht. Dennoch kann es zu Ausfällen kommen, etwa, wenn es Probleme mit der Schmierung gibt“, berichtet Turbolader-Spezialist Solibieda.

Schmierungsprobleme „Ausfallursache Nummer 1“

Der Turbolader ist ein technisch sehr komplexes Bauteil mit exakt aufeinander abgestimmten Komponenten, die im Betrieb extrem hoch beansprucht werden.

„Bei modernen Motoren können Turbolader mittlerweile Betriebsdrehzahlen von bis zu 300.000/min erreichen, zudem sind Abgastemperaturen von bis zu 1050 °C längst keine Seltenheit mehr“, weiß der Fachmann.

Um diesen Belastungen auf Dauer standhalten zu können, ist eine optimale Schmierung der Lager des Laufzeugs – bestehend aus Turbinenrad, Welle und Verdichterrad – unerlässlich. Die Laderwelle ist deshalb in der so genannten Rumpfgruppe hydrodynamisch in Gleitlagern gelagert. Über eine Druckölleitung gelangt Motoröl in die Lagerstellen, wo sich aufgrund des Öldrucks und der rotierenden Laderwelle ein stabiles Druckpolster aus Öl aufbaut – was eine nahezu verschleißfreie, „schwimmende“ Lagerung ergibt. Gleichzeitig kühlt das Motoröl den Lader.

„Deshalb können bereits geringe Störungen im Schmiersystem für den Turbolader fatale Folgen haben. Ein Grund hierfür sind nicht zuletzt die hohen Drehzahlen“, konstatiert MOTAIR-Chef Solibieda.

Typische Schadensbilder respektive Kundenbeanstandungen, die auf Schmierungsprobleme hinweisen, sind beispielsweise ungewöhnliche Laufgeräusche durch erhöhtes Lagerspiel oder eine geringe Motorleistung, etwa, weil sich die Laderwelle aufgrund von Verkokung nur noch schwer dreht, sich in den Lagern festgefressen hat oder – im Extremfall – sogar gebrochen ist. Eine blau angelaufene Läuferwelle ist laut Solibieda ein typisches Anzeichen dafür, dass die Kühlwirkung des Motoröls gefehlt hat.

Auf die Schmierung kommt es an

Für den Turbolader-Fachmann basiert die optimale Schmierung eines Turboladers – und damit eine lange Lebensdauer – auf fünf essenziellen Säulen:

  • dem richtigen Motoröl,
  • der vorgeschriebenen Wartung und dem Einhalten der Ölwechselintervalle,
  • der korrekten Öl-Ver- und -Entsorgung des Turboladers,
  • der Sauberkeit des Motoröls,
  • und der Kontrolle der „Ölgesundheit“ beim Turbo-Tausch.

Erste der fünf Säulen ist die Temperaturstabilität. Sie ist das wichtigste Kriterium eines „turbotauglichen“ Motoröls. Turbolader-Experte Solibieda empfiehlt, bei der Spezifikation des Schmierstoffs unbedingt auf die Freigabe des Fahrzeug- oder Motorenherstellers zu achten. Minderwertiges Öl bildet dem Fachmann zufolge bei ho-hen Temperaturen vermehrt Ölkohle, wodurch Lagerstellen, Ölbohrungen und -leitungen verkoken – was unweigerlich zum „Turbo-Tod“ führt.

Säule Nummer zwei sind regelmäßige Wartungsintervalle, bei denen das Motoröl und der Ölfilter gewechselt werden, da sich mit zunehmender Einsatzdauer die Schmierfähigkeit des Öls zwangsläufig reduziert. Basis für den Öl- und Filterwech-sel sind die vom Fahrzeug- beziehungsweise Motorenhersteller vorgeschriebenen Intervalle. Bei weit überzogenen Wechselintervallen kann es passieren, dass das Motoröl und der Ölfilter die anfallenden Schmutz- und Abriebpartikel nicht mehr aufnehmen können. Ist der Ölfilter „zu“, gelangen die Partikel ungefiltert in die empfindlichen Lagerstellen des Turboladers und verursachen dort einen starken Verschleiß. Bei extremen Einsatzbedingungen (überwiegender Kurzstreckenbetrieb, häufige Vollgasfahrten, et cetera) empfiehlt der Fachmann, die Wechselintervalle entsprechend zu verkürzen. Säule Nummer drei ist für den Turbolader-Fachmann das Öl-Zu- und Ablaufsystem des Turboladers.

„Störungen daran wirken sich fatal aus. Dabei ist ein zu geringer Ölstand in der Ölwanne ebenso schädlich ist wie ein zu hoher“, warnt Solibieda.

Zu wenig Öl in der Ölwanne führt zu einer Mangelschmierung an den Lagerstellen, zudem ist die Kühlwirkung zu gering. Ein zu hoher Ölpegel in der Ölwanne dagegen stört den ordnungsgemäßen Ölablauf aus den Lagerstellen. In Kombination mit hohen Temperaturen können dadurch die Ölzulaufkanäle zu den Lagerstellen verkoken und die Rücklaufleitung mit Ölschlamm und Ölkohle „zuwachsen“, zudem kann der Rückstau zu einem Ölaustritt aus dem Lagergehäuse in den Verdichter oder die Turbine führen. Darüber hinaus kann auch ein zu hoher Druck im Bereich Ölwan-ne/Kurbelgehäuse, beispielsweise als Folge eines blockierten Ölnebelabscheiders, den Ölrücklauf behindern und zu einem vermeintlichen Ölverlust führen, ohne dass der Turbo selbst defekt ist. Ein zu hoher Öldruck indes stört das Druckgleichgewicht in den Lagerstellen und lässt das Axiallager schneller verschleißen, zusätzlich kann es ebenfalls zu einem Ölaustritt kommen.

Als vierte Säule bezeichnet der MOTAIR-Chef die Sauberkeit des Motoröls. Verschleißbedingter Motorabrieb, gelöste Verkokungen sowie andere abrasive Partikel, die beispielsweise von einer vorausgegangenen Motorinstandsetzung stammen können, setzen die Schmierfähigkeit des Öls herab, zudem verstopft mit der Zeit der Ölfilter, wodurch dessen Bypass-Ventil öffnet und das Öl ungefiltert in den Schmierkreislauf gelangt. Letzteres passiert auch bei zu dickflüssigem Motoröl, entweder, weil dessen Viskosität zu hoch ist (falsche Spezifikation!), oder weil extremer Kurzstreckenbetrieb mit häufigen Kaltstarts vorliegt und das kalte Motoröl temperaturbedingt noch zäh ist. Darüber hinaus verringert sich die Schmierfähigkeit des Motoröls, wenn dieses mit unverbranntem Kraftstoff (Verbrennungsstörungen, nachtropfende Injektoren), Kühlmittel (AGR-Kühler undicht, Riss im Motorblock, Zylinderkopfdichtung defekt, et cetera), Kondenswasser (extremer Kurzstreckenbetrieb) oder ungeeigneten Additiven kontaminiert ist.

Kontrolle der „Ölgesundheit“ gibt Sicherheit

Säule Nummer fünf ist laut Andreas Solibieda schließlich die Kontrolle der „Ölgesundheit“. Sie sollte erfolgen, noch bevor sich der Kfz-Fachmann am Motor oder dem Turbolader zu schaffen macht, und dann nochmals nach erfolgtem Turbo-Tausch. Diese wichtige Untersuchung lässt sich schnell und simpel mit dem MOTORcheckUP-Motoröl-Testset erledigen, das MOTAIR jedem Ersatzturbolader beilegt.

„Der Schnelltest kann zwar keine professionelle Ölanalyse in einem Speziallabor ersetzen, dennoch ist damit anhand eines Tropfens Motoröl quasi „ein Blick in den Motor“ möglich, so dass der Werkstattfachmann einfach und schnell die meisten der vorher beschriebenen Mängel im Schmiersystem von Benzin- und Dieselmotoren aufdecken kann“, erläutert der Kölner Turbolader-Spezialist.

Das MOTORcheckUP-Testset besteht aus zwei speziellen Teststreifen für das Motoröl, einer MOTORcheckUP-Schablone sowie einer Broschüre zum Auswerten der Testergebnisse. Die Handhabung ist simpel: Vor dem Turbo-Tausch zieht der Kfz-Fachmann den Ölpeilstab, gibt einen Tropfen Öl auf das Testblatt Nr. 1 und wertet kurz darauf das Ergebnis anhand der Auswerteschablone aus. Der Test gibt unter anderem auch Aufschluss darüber, ob ein Turboladertausch ohne weitere Ursachenforschung überhaupt sinnvoll ist. Test Nr. 2 erfolgt nach dem Turbo-Tausch.

„Mit dem MOTORcheckUP-Test kann die Werkstatt gegenüber dem Kunden nicht nur eindrucksvoll den Erfolg ihrer durchgeführten Arbeiten nachweisen, sondern gleichzeitig auch erkennen, ob noch weitere Störungen und Mängel am Schmiersystem vorliegen“, erläutert Solibieda.

Darüber hinaus verbindet MOTAIR mit dem MOTORcheckUP-Schnelltest eine interessante „Geld-zurück-Garantie“ für die Einbauwerkstatt:


„Sollte es trotz Einhaltung der vorgeschriebenen Arbeitsschritte zu einem erneuten Turboladerausfall kommen, legt die Einbauwerkstatt dem Gewährleistungsantrag einfach die beiden eingesetzten Testblätter bei und erhält von MOTAIR eine pauschale Entschädigung in Höhe von 200.- Euro – selbst wenn die Reklamation aus technischen Gründen abgelehnt werden sollte“, verspricht MOTAIR-Chef Andreas Solibieda.

Quelle: MOTAIR

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