Trotz des aktuellen Rückgangs bei der Zahl der Verkehrstoten warnen die DEKRA Experten davor, sich entspannt zurückzulehnen.
„Zur Entwarnung besteht kein Anlass“, sagt Jann Fehlauer, Geschäftsführer der DEKRA Automobil GmbH.
2021 sinkt die Zahl der Verkehrstoten zwar auf einen neuen Tiefststand – nicht zu unterschätzen sei dabei aber die Rolle, die die Pandemie mit reduziertem Verkehrsaufkommen spielt.
„Es bleibt außerdem dabei: Jeder im Straßenverkehr getötete Mensch ist einer zu viel“, so Fehlauer.
Risiko weiterhin hoch
Die Prognose, die das Statistische Bundesamt heute veröffentlicht hat, geht – basierend auf den Zahlen Januar bis September – bis zum Jahresende von insgesamt 2.450 Getöteten auf deutschen Straßen aus. Das wären 269 weniger als im vergangenen Jahr – ein Rückgang von fast 10 % und ein neuer Tiefststand seit Beginn der Statistik vor 65 Jahren. Verglichen mit 2019 fällt der Rückgang noch deutlicher aus. Das Statistische Bundesamt stellt fest, dass die Rückgänge maßgeblich auf das geringere Verkehrsaufkommen infolge der Corona-Pandemie zurückzuführen sind. Im letzten Jahr ohne Auswirkungen der Pandemie in Deutschland lag die Zahl der Verkehrstoten bei 3.046.
Für 2021 bedeute die amtliche Schätzung, dass jeden Tag immer noch durchschnittlich fast sieben Menschen im Straßenverkehr getötet und mehr als 800 verletzt werden.
„Natürlich sind die sinkenden Zahlen grundsätzlich sehr erfreulich. Niemand sollte sich allerdings davon blenden lassen“, mahnt DEKRA Experte Fehlauer. „Das Risiko, auf unseren Straßen getötet zu werden, ist nach wie vor zu hoch. Die Anstrengungen, die Verkehrssicherheit zu verbessern, dürfen nicht nachlassen. Denn auch wenn insgesamt die Richtung seit Jahrzehnten stimmt: Von der ‚Vision Zero‘, also von einem Verkehrsgeschehen ohne Getötete, sind wir immer noch deutlich entfernt.“
Quelle: DEKRA