Jeder Stoßdämpfer ist nur so gut wie die dazugehörigen Anbau- und Serviceteile. Das Produktprogramm BILSTEIN B1 umfasst unter anderem Stützlager, Schutzrohre und Anschlagpuffer. Beim Fahrwerk-Check, der spätestens alle 20.000 Kilometer empfohlen wird, sollten alle diese Komponenten akribisch begutachtet und bei Bedarf ersetzt werden – das gilt natürlich auch beim Stoßdämpfer-Wechsel. Gerade dem Druckanschlag, der auch als Anschlagpuffer bezeichnet wird, kommt eine wichtige Rolle in Bezug auf das Fahrverhalten zu. Es handelt sich um ein elastisches Bauteil, das oberhalb der Kolbenstange angebracht ist.
Der Druckanschlag puffert die während der Fahrt entstehenden Bewegungen des Stoßdämpfers (eigentlich ein Schwingungsdämpfer) ab, damit dieser keinen Schaden nimmt. Dies ist besonders bei hoher Zuladung und starker Anregung wichtig. Gleichzeitig verhindert der Druckanschlag, dass sich der Aufbau in Kurven gefährlich aufschaukelt, indem er die Stoßbewegung des Dämpfers reduziert. Konstruktiv verbindet der Anschlagpuffer dabei herausragende Dämpfungseigenschaften mit einer hohen mechanischen Verschleißfestigkeit und einer außergewöhnlichen Beständigkeit gegen chemische und andere äußere Einflüsse. Hier wird deutlich, dass an diese Komponente hohe technische Anforderungen zu stellen sind.
Mögliche Folgen verschlissener Druckanschläge
Ein verschlissener oder defekter Anschlagpuffer ist keine Lappalie oder gar ein Schönheitsfehler. Das sieht man daran, dass er dieselben Fahrwerkprobleme verursachen kann wie ein schadhafter oder ausgelaugter Stoßdämpfer. Und noch eine Gemeinsamkeit besteht: In beiden Fällen wird das Problem dem Autofahrer kaum bewusst, da die Verschlechterung in der Regel schleichend erfolgt – Stichwort „Gewöhnungseffekt“. Deshalb ist der regelmäßige Fahrwerk-Check durch die Werkstatt enorm wichtig. Ansonsten kann es passieren, dass sich das Problem erst in Extremsituationen wie einem abrupten Ausweichmanöver oder einer Notbremsung mit aller Deutlichkeit zeigt: Erweist sich das Fahrzeug dann als unkontrollierbar und verunfallt, kann es für eine Reparatur zu spät sein.
Anschlagpuffer im Tuning-Kontext
Druckanschläge haben noch eine weitere, bisher nicht genannte Aufgabe: Bricht eine Fahrwerkfeder oder wird eine Luftfeder durch einen Defekt komplett drucklos, dann garantieren sie die Freigängigkeit der Räder. Es ist deshalb untersagt, die Anschlagpuffer zu manipulieren. Im Tuningbereich werden sie zum Beispiel gerne gekürzt, um eine extremere Tieferlegung zu erzielen. Auch ein Verlängern kommt vor, was unter anderem bewirken soll, dass die Räder nicht allzu weit einfedern. Doch Vorsicht: Die genannten Veränderungen sind genauso riskant wie Defekte. Entsprechend wird beides bei der Hauptuntersuchung als erheblicher Mangel beanstandet.
Wie man defekte Druckanschläge erkennt
Typische Ausfallerscheinungen treten oft im Zusammenhang mit verölten, weil undichten, Stoßdämpfern auf. Das Öl greift den Anschlagpuffer an und führt zu einer vorschnellen Materialalterung. Mit der Zeit wird der Druckanschlag deshalb immer weniger elastisch und spröde – unter Belastung kann er sogar regelrecht zerfallen. Sobald er in seiner Funktion deutlich beeinträchtigt ist, setzt sich die Problemkette fort. Als direkte Folge kommt es zu stärkerem Verschleiß an anderen Fahrwerkteilen wie den Stoßdämpfern selbst oder Gummimetallverbindungen. Der BILSTEIN-Tipp: Druckanschläge regelmäßig im Rahmen eines Fahrwerk-Checks überprüfen und spätestens beim Stoßdämpferwechsel erneuern.
Allgemeiner Hinweis – Fahrwerkprobleme fachgerecht lokalisieren:
Folgende Prüfmethoden beziehungsweise Prüfmöglichkeiten gibt es, um verschlissene oder defekte Druckanschläge und andere
Fahrwerkfehler in der Werkstatt zu lokalisieren:
- Sicht-Prüfung: z. B. Ölverlust, Federbruch, defekte Druckanschläge, elektr. Verbindungen
- Probefahrt: z. B. Spursicherheit, Bremsverhalten, Einlenkverhalten und Geräusche
- Fahrwerk-Check: z. B. Funktion, Zustand, Wirkung der Achse, Abweichung in Prozent
Quelle: BILSTEIN