Die Elektromobilität nimmt an Fahrt auf. Ein stetig wachsendes Angebot und umfangreiche Förderungen sorgen dafür, dass auf unseren Straßen mehr und mehr Elektroautos unterwegs sind. Und die haben auch Unfälle. Was den wenigsten bewusst ist: für diese Fahrzeuge braucht es spezielle Gutachten, wenn etwas passiert ist. Denn nicht jeder Gutachter hat die passende Ausbildung. Jan Jurowski aus Leipzig ist einer von vielen speziell für die Elektromobilität qualifizierten Spezialisten der FSP, die zum TÜV Rheinland gehört. Sie wissen, worauf es bei diesen Autos besonders ankommt und sind im Falle eines Unfalls auch schnell zur Stelle.
„Manche Fehler an Elektroautos macht man als Kfz-Profi in der Regel nur einmal“, erklärt Jan Jurowski. „Sie sind eventuell so folgenschwer, dass sie mancher mit dem Leben bezahlen muss.“
Das lasse sich zum Glück dank einer umfangreichen Ausbildung gut vermeiden.
„Man muss schon genau wissen, was man tut“, führt Jurowski weiter aus.
Genau dafür gibt es die speziell geschulten Gutachter der FSP. Sie kennen sich mit elektrisch angetriebenen Autos besonders gut aus.
E-Autos: immer mit Gutachter
Jurowski und seine Kollegen sind zur Stelle, wenn beschädigte Elektrofahrzeuge in der Werkstatt landen.
„Auch bei einem Parkrempler kann es Schäden an verborgenen Kabeln oder anderen elektronischen Bauteilen geben, die später folgenschwere Konsequenzen haben können“, ist er sicher. „Deshalb ist es sehr wichtig, bei diesen Autos in jedem Fall einen speziellen Gutachter zu Rate zu ziehen.“
Denn wenn es in der Folge zum Beispiel zu einem Kabelbrand kommen sollte, ist guter Rat teuer. Deshalb empfehlen Jurowski und seine FSP-Kollegen allen Werkstätten, bei beschädigten E-Fahrzeugen besonders vorsichtig und besonders aufmerksam zu sein und im Zweifel lieber einen qualifizierten Gutachter zu Rate zu ziehen.
„Nicht nur die Schäden an Kabeln sind problematisch“, so Jurowski weiter. „Die Akkus verzeihen heftige Stöße oft nicht und sollten nach Unfällen auf jeden Fall aus Sicherheitsgründen gecheckt werden.“
Er weist darauf hin, dass zum Beispiel einzelne Akkuzellen Schaden genommen haben könnten oder das wichtige Batteriemanagement des Akkus manchmal nicht mehr funktioniert. Für solche Schäden braucht es auf jeden Fall einen Spezialisten. Das ist nur einer der Gründe dafür, dass solche Gutachten zum Teil aufwändig sind. Schließlich müssen die E-Fahrzeuge zuerst stromlos gemacht werden. Allein das dauert in der Regel eine halbe Stunde. Und da fängt die Arbeit erst an. Spezielle Prüfgeräte für die Akkus sind ebenfalls erforderlich.
E-Autos wollen Aufmerksamkeit
Auch die anderen Komponenten des Elektro-Antriebs wollen viel Aufmerksamkeit.
„Anders als bei Autos mit Verbrennungsmotor sind bei E-Autos nicht nur die sichtbar beschädigten Teile betroffen“, weiß Jan Jurowski. „Die elektronischen Bauteile nehmen nur einfach anders Schaden als die mechanischen.“
Genau das macht für Jurowski und seine Kollegen übrigens unter anderem den Reiz des Berufs als Kfz-Gutachter aus:
„Wir haben jeden Tag neue Herausforderungen. Jedes Fahrzeug ist anders, egal ob es sich um konventionelle oder elektrisch angetriebene Fahrzeuge handelt. Ein Gutachter arbeitet nicht nach Schema F, sondern muss immer wieder auf spezielle Gegebenheiten reagieren.“
Quelle: TÜV Rheinland